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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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der Tamile verschwunden war.
    Der Scheiterhaufen brannte schon lichterloh.
    Und da schoss Shandris Körper aus dem vordersten Nebenschacht!
    Gleichzeitig sah Zamorra, dass die Shuris bereits wussten, dass sie hintergangen worden waren.
    Eine ganze Flut von Messern und Dolchen fegte in den Hauptschacht.
    Aber Shandri war schon in der Mitte zwischen den Shuris, die sich noch im Nebenschacht befanden, und dem brennenden Holzstoß.
    »Hier vorbei!«, rief Zamorra und zeigte auf die Stelle, wo Shandri ungehindert vorbeikommen konnte. »Wirf doch die Fackeln weg!«
    Noch im Laufen drehte sich Shandri um und schleuderte die beiden Fackeln hinter sich. Mit zischenden Lauten fielen sie auf den feuchten, felsigen Boden.
    Sekunden noch, da war Shandri heran.
    Er zwängte sich durch die Lücke.
    Stand neben Zamorra.
    »Gut gegangen, Sir«, sagte er nur.
    Dann schlüpfte er aus der verhassten gelben Kutte. Jetzt würde er, Shandri, gegen die Shuris stehen.
    Und sie kamen. Wie zu einem einzigen Klumpen geballt. Hässlich, mit verzerrten Gesichtern. Als sie den brennenden Holzstoß sahen, schlugen sie die Hände vors Gesicht. Und brüllten auf.
    Sie hatten sekundenschnell durchschaut, dass Zamorra ihnen überlegen war! Er wusste, wie er sie treffen konnte! Er kannte das Geheimnis, das ihre Existenz zunichte machen konnte!
    Und er hatte die Stelle der Abrechnung gut gewählt.
    Vor sich sahen sie den lohenden Scheiterhaufen. Kein Tempelgeist würde es wagen, durch dieses Feuer zu gehen.
    Und hinter sich hatten sie den Ausgang. Aber dieser Ausgang bedeutete ebenfalls den Tod! Denn draußen wartete das Tageslicht auf sie! Das Licht der Sonne, das den Dämonen so schädlich war, als seien sie nichts als die letzten, übriggebliebenen Schneeflocken im Frühling.
    Aber sie bäumten sich auf. Sie stürmten heran, meterweise nur, aber mit dem Mut der Verzweiflung. Sie kamen bis an den Holzstoß heran, wohl an sechs oder sieben Meter.
    Dann rief der Große Shuri einen unverständlichen Befehl. Daraufhin griffen die Shuris in ihre Gewänder. Und gleich darauf schwirrte wieder eine Reihe von Messern durch die Luft.
    Es war ein letztes Aufbäumen der schon fast besiegten Shuris.
    Der Wurf ihrer Messer zeigte keine Wirkung.
    Zamorra fing das erste Messer mit einer Fackel ab. Die harte Klinge klatschte trocken auf den Boden.
    Andere Messer flogen an ihm und Shandri vorbei und fanden ihr Ziel nicht. Und eine Reihe der gefährlichen Wurfgeschosse klatschte in die rotgelben Flammen des Holzberges.
    Das war das Ende der Shuris. Der Anfang vom Ende.
    »Ihr habt zwei Todesarten!«, rief Zamorra ihnen entgegen. »Ihr könnt sie euch auswählen. Wie schmeckt dir dieses hier, Großer Shuri?«
    Mit einem gewaltigen Wurf schleuderte er eine Fackel von sich. Sie traf den Großen Shuri an der Brust. Der purpurne Königsmantel stand sofort in Flammen.
    Mit tierischem Geheul ließ der Anführer der Tempelgeister den Mantel fallen. Wich einen Schritt zurück. Noch einen. Dann einen dritten Schritt.
    Aber dann richtete er sich wieder zu voller Größe auf.
    »Zamorra wird die Shuri niemals besiegen!«, höhnte er. »Der Schacht ist zu lang. Und dein Feuer wird einmal ausgehen! Dann sind wir bei dir und machen dich fertig! Dann löschen wir dich aus!«
    »Das werdet ihr nicht tun, Shuri«, sagte Zamorra ruhig. »Denn ihr werdet gleich zu laufen anfangen.«
    »Was soll das?«, brüllte der Herrscher der Shuris los. »Willst du uns persönlich in den Abgrund stürzen? Dann komm nur heran, und du wirst meine Finger um deinen Hals spüren!«
    »Ich würde den Mund nicht so voll nehmen, du König der Mädchenräuber!«, rief Shandri ihm jetzt zu. »Ich rate dir eher, dich allmählich rückwärts zu bewegen. Wenn die letzte Fackel euch getroffen hat, werden wir kommen!«
    »Komm doch!«, höhnte der Shuri. »Wir freuen uns darauf! Wir erwarten euch! Und wir werden euch prächtig empfangen!«
    »Wir kommen!«, rief Shandri zurück. »Wir kommen!«
    Er hatte die beiden dicken Baumstämme an der Wand gesehen.
    Und sofort ihren Zweck und Zamorras Absicht erkannt.
    Mit Feuereifer warf er in Sekundenschnelle ein Dutzend brennender Fackeln gegen die Angreifer.
    Drei davon trafen einen der Shuris gleichzeitig. Am Kopf, am Körper, am Arm.
    Ein langgezogener Schrei ertönte durch den Schacht, setzte sich weithin als Echo fort.
    Als Shandri an die Stelle sah, wo der Shuri soeben noch gestanden hatte, war nur noch ein kleines Häufchen Asche zu sehen. Das Feuer, der Todfeind der

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