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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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werden mich nicht finden.«
    »Nein?«
    »Nein. Weil ich im dritten Schacht sein werde. Dort werde ich auf sie warten. Bevor sie einsehen, dass sie hereingelegt worden sind, bin ich hinter ihnen. Und zwischen den Shuris und mir wird ein hübsches Feuerwerk brennen.«
    »Gut, Sir. Dann muss ich versuchen, als letzter in den Nebenschacht zu gehen, damit ich mich gleich wieder zurückziehen kann.«
    »Ja, Shandri. Es ist nicht ganz ungefährlich. Bewaffne dich mit zwei brennendes Fackeln. So hältst du die Shuris fürs erste von dir ab. Den Rest werde ich erledigen.«
    »Gut, Sir«, sagte Shandri wieder. »Soll ich Ihnen hier noch helfen?«
    »Nein. Ich werde in zehn Minuten fertig sein. So lange wirst du brauchen, um auf die Shuris zu treffen und sie herunterzuführen.«
    Shandri zündete zwei Fackeln für sich an und nickte. Dann machte er sich auf den Weg zur Treppe, die zum Prunkraum der Tempelgeister führte.
    Auch jetzt stellte sich ihm niemand in den Weg.
    Zamorra machte sich eilends an die Arbeit.
    Zunächst maß er die Breite des Hauptschachtes ab. Sie betrug genau acht Schritt.
    So breit müsste der Holzstoß werden , sagte er zu sich.
    Mit schnellen, sicheren Bewegungen stapelte er die verschiedenen Hölzer so, dass sie die Breite des Schachtes hatten. Und in der Höhe maßen sie etwa anderthalb Meter.
    So konnte er zwischen den Flammen hindurch jede Bewegung der Shuris verfolgen, wenn er sie erst vor sich hatte.
    Falls etwas dazwischenkommen sollte, würde Shandri sich zu helfen wissen. Das Feuer der Fackeln würde die Shuris nicht ganz an ihn herankommen lassen.
    Zamorra schob den vorbereiteten Scheiterhaufen in voller Länge in den Nebenschacht. Weit genug, um von außen beim Vorbeigehen nicht entdeckt zu werden.
    Im Schein seiner Fackel nahm er dann Shuris Behälter auf. Mit einem Holzscheit brachte er das dicke, zähe Schwefelpech überall auf Stämmen und Ästen gleichmäßig an.
    Dann löschte er seine Fackel, indem er sie an der feuchten, moderigen Wand des Schachtes rieb.
    Der ätzende Rauch verflüchtigte sich schnell.
    Zamorra war allein mit der Dunkelheit.
    »Ihr könnt kommen«, sagte er leise vor sich hin. »Ihr könnt kommen. Ich bin bereit.«
    ***
    Aber sie kamen nicht sogleich. Shandri musste sie erst finden.
    Der Tamile vermutete die Shuris in ihrem Prunkraum. Sie würden nichts so sehr wie den geraubten Goldschatz des Raja verteidigen, sobald der letzte Ernstfall eintreten würde.
    Shandri legte sich die Maske an, zog die gelbe Kapuze wieder über den Kopf.
    Langsam ging er nach oben. Fand den langen Korridor, der zum Prunkraum führte.
    Dann stieß er mit dem Fuß die leicht angelehnte Tür auf.
    Blendender Goldglanz umfing ihn. Das zauberhafte Leuchten von tausend Edelsteinen. Das Funkeln von goldenen Gegenständen.
    Nur dies, und dazu die Stille.
    Eine bleierne, unheimliche Stille.
    Der Prunkraum war menschenleer! Und leer von Geistern und Dämonen!
    Vorsichtig sah Shandri sich um. Er spürte fast körperlich, dass die Shuris in seiner Nähe waren! Aber er konnte nicht sagen, in welcher Richtung er sie vermuten sollte.
    Die Unsichtbarkeit seiner Gegner machte ihn sekundenlang nervös.
    Aber dann riss er sich zusammen. Mit der krächzenden, heiseren Stimme Tivus rief er nach den Shuris.
    »Ich bin gekommen, Großer Shuri! Tivu steht hier im Prunkraum deines Tempels!«
    »Woher weiß Tivu, dass der Große Shuri hier ist?«, kam eine Stimme irgendwo hinter der Wand her.
    »Das war immer so«, versuchte Shandri sein Glück. »Die Shuris ziehen sich zurück in ihre geheimen Räume, wenn alle Furien außerhalb des Tempels sind und dem Tempel Gefahr droht.«
    »Wir haben gewartet«, sagte die Stimme des Großen Shuri.
    »Ich weiß«, gab Shandri zurück.
    »Wir haben lange gewartet«, sagte die Stimme.
    »Verzeih, Großer Shuri. Aber ich hatte deinen Auftrag. Ich sollte Zamorra fangen und jeden, der ihm hilft, unseren Tempel zu finden.«
    »Und warum kommst du allein zurück?«
    »Ich habe die beiden anderen als Wache zurückgelassen. Wir haben zwei von den Hunden Zamorras überwältigt. Sie liegen gefesselt im Walde.«
    »Warte!«, dröhnte die Stimme des Shuri. Und dann sah der junge Tamile zu seinem Erstaunen, wie die Wand vor ihm sich öffnete.
    Der Geist des Königs Shuriwatha erschien. In vollem Prunkgewand, und mit allen Zeichen seiner Königswürde versehen.
    »Dreh dich um!«, forderte er Shandri auf, den er für seinen Anführer hielt.
    Shandri machte kehrt. Da konnte der Große Shuri

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