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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte noch niemals einen Menschen gegeben, der sich an dem herrlichen grünblauen Planeten satt gesehen hätte. Dicht neben der grellen Sonnenscheibe stand die Venus, eine hell erleuchtete Sichel. Seitwärts schob sich der rote Mars vorbei und glitt schneller werdend dem Heck zu wenn man bei der Kugelform des Schiffes davon sprechen konnte.
    Die Störgeräusche im Lautsprecher nahmen zu, obwohl man sich von der Sonne entfernte. Die normalen Funkwellen wurden vom Asteroidengürtel reflektiert und von den Antennen aufgefangen.
    Und dann durchschlug eine Stimme das Gewirr der Funkzeichen und Störgeräusche.
    Es war eine laute und harte Stimme.
    „Hallo, Perry Rhodan! Melden Sie sich! Hier spricht Oberst Derringer vom Mars-Sicherheitsdienst! Ich rufe Perry Rhodan! Hier spricht ...“  
    Rhodan war zusammengezuckt, aber seine Überraschung dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Noch ehe Kommandant Markus eine Bewegung machen konnte, war Rhodan bereits aus dem Sessel und raste zur Funkzentrale. Gucky sah ihm ungeheuer verblüfft nach, blieb aber sitzen.
    Als Rhodan den kleinen Raum mit der Unmenge von Instrumenten betrat, war der Funker vom Dienst gerade dabei, den Sendekontakt mit dem Mars herzustellen. Er sah auf und blickte Rhodan fragend an.
    „Das war Hyperfunk, Sir. Wollen Sie antworten?“
    „Stellen Sie den Kontakt mit Derringer her. Ich möchte mit ihm sprechen.“
    Oberst Derringer rief noch immer, pausenlos und in gleicher Dringlichkeit. Gleichzeitig aber mußte sein Empfänger in Betrieb sein, damit er eine eventuelle Antwort nicht verpaßte.
    „Kontakt hergestellt!“ sagte der Funker und reichte Rhodan das Mikrophon. „Sprechen Sie, Sir.“
    Rhodan wartete, bis der Oberst eine Pause machte, dann sagte er:
    „Hier Rhodan, an Bord der LOTUS. Was ist, Oberst Derringer?“
    Für einige Sekunden war Schweigen. Das lag nicht an der Zeitspanne, die vergehen mußte, bis die Funkwellen die achtzig oder hundert Millionen Kilometer bis zum Mars und zurück zurückgelegt hatten, denn sie benötigten dafür keine Tausendstelsekunde. Es war die Überraschung Derringers, so schnell eine Antwort erhalten zu haben.
    Dann aber kam seine Antwort knapp und präzise: „Gott sei Dank, Sir ! Ihre Position?“
    „Vor den Asteroiden.“
    „Gut. Wenden Sie und landen Sie auf dem Mars, Sir.“
    „Warum?“
    „Erteilten Sie dem Mutanten Gregor Tropnow den Befehl, Thora von hier abzuholen?“
    Rhodan wurde blaß und hielt sich mit der freien Hand am Tisch fest. Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich, und als sie sich zum Sprechen öffneten, geschah es schwer und widerwillig.
    „Nein, Oberst. Meine Frau soll auf dem Mars bleiben, bis ihr Urlaub beendet ist. Was ist geschehen?“
    „Tut mir leid, Sir, dann besteht der Verdacht, daß Ihre Frau entführt wurde. Genau das meinte Mr. Bull auch, mit dem wir in Verbindung traten. Vor wenigen Stunden landete der Mutant Tropnow und behauptete, er habe den Befehl, Thora abzuholen. Es hätten sich überraschende Umstände ergeben, die die Gegenwart der Arkonidin in Terrania erforderten. Thora verließ Mars vor genau zwei Stunden.“
    Rhodan schien sich gefaßt zu haben. Seine Stimme war ohne jede Erregung, aber er war immer noch bleich.
    „Warum haben Sie nicht früher mit Ihren Nachforschungen begonnen?“
    Oberst Derringer zögerte eine Sekunde.
    „Wie sollte jemand ahnen, daß Thora entführt werden sollte? Gerade die Angehörigen des Mutantenkorps gelten als über jeden Zweifel erhaben.“
    Das stimmte. Es wurde Rhodan plötzlich klar, daß es keine unbedingt zuverlässigen Menschen geben konnte - irgendwo im äußersten Fleck jeden Herzens ruhte der Bazillus des Verrates. Oder täuschte er sich? War er selbst es nicht gewesen, der den Verrat in Tropnows Seele gelegt hatte, als er ihm die Zelldusche auf Wanderer verweigerte? Nun, wie dem auch sei ... „ Hören Sie, Derringer. Ich komme nicht zum Mars. Ich weiß, wohin man Thora gebracht hat. Stellen Sie dort weitere Nachforschungen an und teilen Sie mir mit, mit welchemSchiff es geschah.“
    „Mit einem Gazelle-Fernaufklärer, Sir. Das wissen wir bereits ...“  
    „Ausgezeichnet, wenigstens etwas! Bleiben Sie mit Reginald Bull in Kontakt. Mit ihm besteht eine Hyperfunkverbindung; er wird mich unterrichten. Und noch etwas: Sie tragen keine Schuld, Oberst.“ Ein Seufzer der Erleichterung. „Danke, Sir. Ich tat nur meine Pflicht ...“  
    „Auch das kann manchmal ein Fehler sein. Leben Sie wohl.“ Die Verbindung

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