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0056 - Die Toten leben

Titel: 0056 - Die Toten leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit mir? Du willst doch nicht etwa ohne mich ...?“  
    „Leider doch, mein Freund“, nickte Rhodan gelassen. „Wer soll mich denn hier vertreten, wenn nicht du?“
    „Viel Amt, viel Ehr“, dozierte der Mausbiber und grinste hämisch mit seinem einzigen Nagezahn. „Wenigstens besteht hier keine Lebensgefahr für dich. Außerdem schaffen Noir, der Chef und ich die Kleinigkeit allein.“
    „Halbe Portion!“ knurrte Bully böse und hielt sich am Tischrand fest, aber der Mausbiber verzichtete darauf, seine telekinetischen Begabungen unter Beweis zu stellen. Mit einem blitzschnellen Satz sprang er in Rhodans Schoß, schaute treuherzig zu ihm hoch und piepste:
    „Ich bin weg, Chef. Bevor wir starten, will ich mir noch etwas besorgen. Bis dann ...“  
    Ehe Rhodan etwas sagen konnte, entmaterialisierte Gucky. Niemand ahnte, was er sich noch besorgen wollte.
    „Ein nettes Kerlchen“, konstatierte Markus, worauf Bully in ein fast hysterisches Gelächter ausbrach.
    Rhodan sah zu Noir hin, der ihm gegenübersaß.
    „Sorgen Sie dafür, daß Anne Sloane eine entsprechende Nachricht erhält. Sie weilt in Venusport und muß über den Aufenthalt der Mutanten unterrichtet sein. In einer Stunde treffen wir uns bei der LOTUS auf dem Raumflughafen. Markus, Sie begleiten mich.“
    Bully sah zu, wie sie nacheinander den Raum verließen. Dann erhob er sich langsam, ging auf die andere Seite des Tisches und nahm in dem schweren Sessel Platz, in dem für gewöhnlich Rhodan saß.
    Die vorübergehende Regierungsumbildung in Terrania war ohne großes Aufsehen vor sich gegangen. Im Augenblick hielt Bully alle Fäden in der Hand, alle Fäden, die das Solare Imperium Rhodans zusammenhielten.
     
    *
     
    Der Schock kam wenige Minuten nach dem Start der LOTUS.
    Der Leichte Kreuzer ruhte noch auf seinen drei Teleskopstützen. Hundert Meter im Durchmesser hatte die schimmernde Metallkugel, aber was war das schon gegen die Kugelraumer mit achthundert oder gar fünfzehnhundert Meter? Nein, die LOTUS war ein kleines Schiff, aber auch sie verstand es, sich im Notfall zu wehren. Außerdem waren an Bord die übliche Hyperfunk-Anlage und der Struktur-Kompensator installiert worden, wie er neuerdings in fast allen Schiffen des Imperiums vorhanden sein mußte. Er machte es unmöglich, daß Hypersprünge geortet werden konnten. Gewissermaßen lautlos konnten Rhodans Schiffe durch den Raum eilen, ohne von den überall vorhandenen Ortungsstationen der Arkoniden oder anderer intelligenter Völker aufgespürt zu werden.
    Die Mannschaft begab sich auf ihre Start-Stationen.
    In der Zentrale hatten sich die Passagiere versammelt. Rhodan saß neben Markus auf dem Sessel des Kopiloten. Gucky befand sich wie gewöhnlich in liegender Stellung auf einer der Couches und schien Bully sehr zu vermissen. Der Hypno André Noir hatte auf einem Reservesitz Platz genommen. Die Bildschirme glühten. Nebenan im Navigationsraum spie das Computersystem die Daten für den bevorstehenden Hypersprung aus.
    Markus legte die Hand auf den Fahrthebel. Und dann versackten der Raumhafen, die Stadt Terrania, der asiatische Kontinent und schließlich der Planet Erde in der Tiefe des Alls.
    Die Beschleunigung war derart, daß die LOTUS innerhalb von zwanzig Minuten die Lichtgeschwindigkeit erreichen würde. Schon im Raum zwischen den äußeren Planeten konnte man in Transition gehen.
    Es war mehr aus einer Ahnung heraus, daß Rhodan plötzlich sagte: „Die Funkstation auf Empfang?“ Markus war erstaunt. „Warum, Sir? Innerhalb des Sonnensystems ist fast nur normaler Funkverkehr gebräuchlich. Die Wellen erreichen uns bald nicht mehr.“
    Rhodan hatte eine steile Falte auf der Stirn. „Ja, fast! Im Notfall ist Hyperfunk gestattet.“
    „Sie rechnen mit einem Notfall? Mit welchem?“
    „Weiß man stets, welcher Notfall eintreten kann? Ich halte es für richtig, bis zum letzten Augenblick die Verbindung zur Erde aufrechtzuerhalten.“
    Markus zuckte die Achseln und griff nach dem Interkom.
    „Funkzentrale! Gehen Sie auf Empfang, bis wir die Transition vornehmen. Ja, Befehl vom Chef.“
    Rhodan ließ sich in die Polster zurücksinken. Nur mit halbem Ohr lauschte er auf die einkommenden Funksignale, die durch den Hyperkom in die Kommandozentrale geleitet wurden. Sein Blick lag auf den Reihenbildschirmen, die das umliegende Weltall in den Raum zauberten. Da war die Erde; sie versank immer schneller und wurde zusehends kleiner. Ihr Anblick war allen Raumfahrern wohlvertraut, aber es

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