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0057 - Der Höllenschlund

0057 - Der Höllenschlund

Titel: 0057 - Der Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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tauchen.
    Der Professor mobilisierte seine letzten Kraftreserven, um sich nochmals Kethan zu stellen. Nur so konnte er Coburns Flucht ermöglichen.
    Zamorra wurde blitzartig bewusst, dass er es wahrscheinlich nicht mehr schaffen würde, dem Geist zu widerstehen. Trotzdem zögerte er keinen Augenblick, sein Leben für den Polizisten zu riskieren! Er hatte vielleicht noch eine Chance, Coburn ohne ihn aber nicht die geringste!
    Kethan hatte bereits den schutzlosen Captain wahrgenommen. In weitem Bogen zog er an Zamorra vorbei. Anscheinend hatte auch der Dämonengott vor dem Amulett Angst!
    Kethan sog Coburn brüllend mit seinem weit geöffneten Maul, aus dem ununterbrochen Farbstrudel schossen, an.
    Der ermattete Mann hatte nicht die geringste Chance gegen das Ungeheuer! Coburn schien winzig klein vor dem Maul, in das ein ganzer Güterzug gepasst hätte.
    Auch Zamorra trieb auf den zähnestarrenden Rachen zu. Ihn hatten die Ausläufer des Sogs gepackt.
    Schon verschwand der Captain in dem gierigen Rachen!
    Zamorra hielt sein Amulett in Kethans Maul. Das Monster brüllte fürchterlich auf.
    Coburn wurde aus dem Rachen gespieen, raste auf den Farbstrudeln steil in die Höhe, auf das Zeitloch zu, das sich jeden Augenblick schließen konnte!
    Wenig später hatten auch ihn Bills hilfreiche Arme der Schreckensdimension entrissen!
    Nur Zamorra kämpfte verbissen mit dem Gott der Dämonen!
    Feuerspeiend raste Kethan hinter Zamorra her, der verzweifelt versuchte, die Lücke zu erreichen!
    Kethans Schädel verkleinerte sich.
    Er schnappte nach Zamorras Beinen!
    Der Professor fuhr herum. Er schüttelte den Kopf, doch diesmal konnte er die schwarzen Schleier vor seinen Augen, die eine tiefe Ohnmacht ankündigten, nicht mehr verdrängen.
    Er sah gerade noch, wie er mit allerletzter Kraft das Amulett zwischen die beiden Wülste, in denen die gierigen Glotzaugen Kethans eingebettet waren, presste.
    Ein gewaltiges Zittern durchlief Kethans Kopf, der zugleich sein Körper war, als der Parapsychologe mit dem geheimnisvollen Metall die Stirn des Teufels berührte.
    Kethan wurde mit unvorstellbarer Kraft in die Weiten seiner öden Dimension zurückgeschleudert.
    Es sah so aus, als würde man die Luft aus einem Ballon entlassen.
    Und mit ihm verschwand die Dämonenschar.
    Aber das alles sah Zamorra nicht mehr. Das Letzte, was er fühlte, bevor ihn die Besinnung verließ, waren Bills kräftige Arme, die ihn packten, um ihn hochzuziehen.
    Zamorra hatte Kethan nicht vernichtet. Das brauchte er auch gar nicht, denn bald würde sich die Dimension geschlossen haben und den Zutritt den seltsamen Wesen für immer verwehren!
    ***
    Professor Zamorra kam durch den Knall, den das sich schließende Zeitloch verursachte, wieder zu sich.
    Er schlug blinzelnd die Augen auf und sah auf Nicole und den Captain, die völlig erschöpft neben ihm im Feld lagen.
    Nur Bill saß noch aufrecht da, obwohl ihn das sichtlich Mühe kostete.
    Zamorra richtete sich benommen auf.
    »Bill, ich…«, begann er, aber seine Stimme versagte.
    »Schon gut! Lass nur! Wir haben uns beide schon so oft das Leben gerettet, dass sich keiner beim anderen bedanken muss!« Bill versuchte ein Grinsen, das jedoch misslang.
    Zamorra kümmerte sich um Nicole, denn Coburn begann sich bereits zu bewegen.
    »Ja, das kommt nun einmal davon, wenn wir Urlaub machen wollen!«, flüsterte Nicole matt.
    Bill erhob sich. Er freute sich besonders, denn er war es letzten Endes gewesen, der die Freunde gerettet hatte.
    »Tja, nach diesen anstrengenden Tagen haben wir uns eigentlich einen Urlaub verdient. Was haltet ihr davon?«, fragte Zamorra lächelnd.
    Fast gleichzeitig riefen Nicole und Bill: »Nein, nur das nicht!«
    ENDE

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