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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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war ein gewisser Andy Tate?«
    Der Pförtner besann sich nur kurz.
    »Ja. Gewiss doch. Das war Andy Tate, einer unserer Fahrer. Er holt immer das Dynamit, vielleicht zweimal im Jahr. Länger wird es, glaube ich, nie gelagert, damit die Patronen auf jeden Fall noch in Ordnung sind. Armer Andy!«
    »Wieso?«
    Der Pförtner blickte erst uns, dann seinen Kollegen im Hintergrund an, als zweifele er an unserem Verstand.
    »Aber Tate ist doch gestern bei der Explosion umgekommen!«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Dann allerdings. Aber das wusste ich noch gar nicht. Hat man denn etwas von ihm gefunden?«
    Der Pförtner nickte lebhaft.
    »Ja. Bill Serra, das war ein guter Freund von ihm, hat gleich nach den Löscharbeiten dort herumgesucht und die Uhr des armen Andy gefunden. Das heißt, viel war nicht mehr davon übrig, aber er hat sie sofort erkannt. Am Armband, glaube ich.«
    »Haben Sie selbst gesehen, wie der Wagen explodierte?«, schaltete sich nun Phil ein.
    »Leider nicht. Ich habe von hier aus keine gute Sicht auf die Tanks. Dabei habe ich aber Andy noch zugeredet, den vorgeschriebenen Weg zu fahren, weil der Chef da war und vielleicht aufpasste, und dann hätte es einen mächtigen Anpfiff gegeben!«
    »Hm, aber das hat allem Anschein nach nicht geholfen.«
    »Leider! Vielleicht würde er dann no ch leben.«
    »Kannten Sie ihn? Hatte er eine Familie?«
    »Eine Familie hatte er wohl nicht. Für solche Aufgaben, Dynamit und so, setzt man ja selten jemanden ein, der Frau und Kinder hat. Ich glaube, er wohnt draußen in der Hoover-Siedlung. Wie Serra, sein Freund.«
    Phil nickte mir unmerklich zu. Wir hatten allerhand herausbekommen, und weitere Fragen hätten nur mehr Aufsehen erregt, als uns lieb sein konnte.
    »Dann melden Sie uns mal bei Mr. Worman an«, sagte ich.
    Der Pförtner ging ans Telefon. Als er zurückkam, fragte er mit unsicherer Stimme: »Mich… ich meine, ich stehe doch nicht unter Verdacht, nicht wahr?«
    Wir beruhigten den braven Mann und gingen hinaus zum Wagen. Auf dem kurzen Weg zum Verwaltungsgebäude kamen wir an dem ausgebrannten Tank vorbei und sahen mit Erstaunen, dass man schon dabei war, die verglühten Metallwände einzureißen und neue Rohrleitungen zu legen, welche wohl einen provisorischen Betrieb ermöglichen sollten.
    Der Manager kam uns auf der Treppe entgegen.
    »Hallo, was gibt es Neues?«, begrüßte er uns. »Sie haben mich mit Ihrem Telefongespräch ziemlich verwirrt, Agent Cotton. Wie kommen Sie auf…«
    Ich schnitt ihm das Wort ab. »Nicht hier. Die Wände könnten Ohren haben. Am besten gehen wir hinaus unter den freien Himmel, da ist die Gefahr, belauscht zu werden, am geringsten.«
    Verwundert kam er mit uns die Treppen herab. Als wir auf dem Hof standen, meinte er: »Sie scheinen irgendeinen Verdacht zu haben?«
    »Ja, Mr. Worman, wir müssen Sie allerdings darauf aufmerksam machen, dass alle unsere Mitteilungen streng vertraulich sind. Sie dürfen davon nicht einmal Ihrer Freundin etwas erzählen oder Ihrer Frau, und schon gar nicht jemandem hier im Betrieb, selbst wenn es der Generaldirektor wäre.«
    »Klar. Sie haben mein Wort.«
    Er versuchte, so viel Ehrlichkeit wie möglich in seinen Blick zu legen, und das misslang ihm gründlich. Aber so geht es den meisten Leuten, die ihre Gefühle besonders betonen wollen, das sieht dann selten echt aus. »Gut. Ich fragte Sie nach einem Pferd, weil man in den Resten des Dynamitwagens nur Pferdeknochen und Asche davon gefunden hat. Keine menschlichen Überreste.«
    »Das kann ich mir nicht erklären.«
    »Ich auch nicht. Vorläufig noch nicht. Es sieht aber sehr danach aus, als sollte jemand irregeführt werden. Andy Tate haben Sie wohl seit gestern nicht mehr gesehen, nich wahr?«
    »Andy Tate? Aber das ist doch der Mann, der bei der Explosion umgekommen sein muss! Wir sind drauf und dran, seine Todesanzeige zu veröffentlichen, denn der Personalchef sagte mir, dass Tate keine Angehörigen habe!«
    »Tun Sie das ruhig, Mr. Worman. Wir wollen nicht verraten, dass uns an der Sache etwas seltsam vorkommt. Außerdem ist noch nichts bewiesen. Bill Serra soll Tates Armbanduhr erkannt haben?«
    »Ich hörte davon. Mir ist zwar schleierhaft, wie er das konnte, aber er bleibt steif und fest dabei, den formlosen Klumpen gefunden und wieder erkannt zu haben.«
    »Sie haben doch sicher ein Foto von Andy Tate in Ihrer Personalabteilung, nicht wahr?«
    »Gewiss. Wollen Sie das haben?«
    »Erraten!«
    »Kann ich Ihnen besorgen. Aber es wird Ihnen

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