Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
Vom Netzwerk:
dessen Fenster wir noch immer den Rauch aus dem großen Tank steigen sahen, blieb Phil stehen.
    »Ist dir übrigens aufgefallen, dass gleich zwei Leute uns mit dem Explosionsunglück in Verbindung brachten?«
    »Mr. Worman und Brady Dietz, ja.«
    »Findest du das nicht seltsam?«
    »Nein. Dietz arbeitet sowieso mit uns zusammen und findet das nur natürlich, und Worman - du weißt ja, in welchem Ruf das FBI steht, und dass man uns allerhand Wunder zutraut. Ich halte das für nicht wichtig.«
    Wir fuhren mit dem Paternoster hinunter und marschierten über den Hof, auf dem noch die Schläuche der Feuerwehr herumlagen. Es roch hässlich nach dem verbrannten Schaum, überall klebten noch die schmutzig-weißen Flocken, die sich erst langsam auflösten.
    Worman kam uns mit einem aufgeregten, gut angezogenen Mann entgegen. Wir trafen ungefähr in der Mitte des Platzes aufeinander, und Worman stellte uns seinen Direktor vor.
    »Mr. Crawford, Gentlemen.«
    Wir murmelten etwas und Worman fuhr fort: »Mr. Crawford ist sehr erregt über dieses Unglück. Obwohl keine Menschen zu Schaden gekommen sind - von geringfügigen Verletzungen abgesehen - fürchtet er doch, dass man ihm Schwierigkeiten wegen der Sicherheitsvorschriften macht.«
    »Wieso?«, fragte ich verblüfft.
    Crawford ergriff selbst das Wort.
    »Allem Anschein nach ist die Explosion dadurch entstanden, dass der Dynamitwagen explodiert ist.«
    »Was ist explodiert?«
    Worman schaltete sich ein.
    »Wir haben für solche Fälle immer einen Vorrat von Dynamit hier. Sie haben ja selbst gesehen, wie gut es wirkte. Heute sollte dieser Vorrat nachgefüllt werden. Es besteht zwar die Vorschrift, dass der Transport nicht in die Nähe der Anlagen kommen darf, aber die Fahrer machen sich meist nicht viel daraus, weil sie sonst einen großen Umweg fahren müssten, und fahren über das Werksgelände.«
    »Und Sie meinen, dass…«
    Crawford und Worman nickten.
    Sie zogen uns hinüber zur Brandstelle. Hier musste das Feuer mit furchtbarer Gewalt gewütet haben; der Boden war schwarz und ausgeglüht und die Wand des Tanks wies eine tiefe Einbuchtung auf.
    »Sehen Sie - hier!«, raunte Worman, als dürfe es keiner hören.
    Wir blickten auf die verbogenen Trümmer eines ehemaligen Lastwagens.
    Die Streben des Fahrgestells knackten noch vor Hitze, und auch der Motorblock strahlte Wärme aus. Viel mehr war nicht zu entdecken.
    »Das war der Sprengstoffwagen?«
    Der Direktor nickte.
    »Aber dann müssten wir doch wissen, was mit dem Fahrer los ist?«
    Crawford biss sich auf die Lippen.
    »Daran habe ich tatsächlich nicht mehr gedacht«, flüsterte er. »Das ist ja furchtbar! Wir müssen sofort unsere Leute dransetzen und suchen lassen!«
    Phil mischte sich ein: »Unter diesen Umständen werden Ihre Leute nichts finden. Dazu braucht man Spezialisten. Und die hat meines Wissens nur das FBI.«
    »Können Sie uns denn solche Spezialisten besorgen?«, fragte Worman.
    »Wenn Sie sie anfordern, natürlich. Ich nehme an, dass die Versicherung sowieso auf einer Untersuchung besteht, und dann kommen wir nicht drumherum. Besser also, Sie suchen jetzt schon, wo Sie noch eine Chance haben, etwas zu finden.«
    »Wir wären Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie das für uns vermitteln könnten«, stimmte nun auch der Direktor zu. Es schien ihn zu erleichtern, dass wir ihm einen Ausweg aus seinen Ängsten gezeigt hatten, und so sagten wir großzügig zu, alles zu tun, was in unserer Macht stand.
    Worman begleitete uns zum Wagen.
    »Darf ich fragen, was mit Clifford los ist? Haben Sie ihn verhaftet?«
    »Um Gottes willen, Mr. Worman! Kein Gedanke daran! Wir hatten ihm nur ein paar Fragen zu stellen. Sie können gewiss sein, dass gegen ihn nicht das Geringste vorliegt.«
    »Na, da bin ich aber froh. Es ist meine beste Kraft in der Buchhaltung, und ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun sollte.«
    »Sie können ganz beruhigt sein«, bemerkte ich. »Dabei wollte ich Sie noch etwas anderes fragen: Mir geht es nicht aus dem Kopf, dass bei dem ganzen Feuerzauber kein Mensch verletzt oder gar getötet sein soll, außer dem unglücklichen Fahrer natürlich. Wie ist das zu erklären?«
    »Ganz einfach: In einem Werk wie dem unseren arbeiten sehr wenige Leute an den Freianlagen, und schon gar nicht an den Tanks. Das geht alles automatisch, und wenn nicht gerade etwas an den Rohrleitungen oder an den Ventilen zu reparieren ist, hat niemand da etwas zu suchen. Zum Glück, denn stellen Sie sich einmal vor, der Tank

Weitere Kostenlose Bücher