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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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Der grelle Blitz schnitt uns schmerzhaft in die Augen. Dann prallte die Explosionswelle gegen unseren Wagen und riss mir fast das Steuer aus der Hand. Der Luftdruck zwang die schwere Limousine auf die andere Seite des Fahrweges, wo ich sie mit knapper Not zum Stehen brachte. Das Geräusch der kreischenden Reifen ging unter im ohrenbetäubenden Getöse der Detonation. Die Scheiben unseres Wagens klirrten unter dem lang anhaltenden Donnern und Prasseln, während sich vor unseren Blicken eine gewaltige Säule aus roten Flammenzungen und schwarzen Rauchfahnen erhob. Wo eben noch die silbrig glänzende Wand des großen Kessels gestanden hatte, wütete jetzt ein Inferno strahlender Hitze, immer wieder aufschießender Stichflammen und glühender Metallteile.
    Phil und ich starrten wie gebannt auf dieses Schauspiel, unfähig, uns zu rühren - zu unvermutet war diese Hölle losgebrochen. Erst die herabfallenden Trümmerstücke brachten uns zur Besinnung. Irgendetwas knallte hart auf das Dach des Wagens und ließ uns unnötigerweise die Köpfe einziehen.
    »Jetzt aber weg hier«, zischte Phil. Ich hatte schon auf den Starter getreten und rangierte den Wagen rückwärts aus der Gefahrenzone heraus.
    Auch Phil war nicht untätig. Immer noch das grausige Bild des großen, brennenden Behälters vor Augen, hantierte er am Sprechfunkgerät, das in unserem Dienstwagen eingebaut war, und verlangte über die FBI-Zentrale eine Verbindung mit der Feuerwehr. Ich hörte, wie er Lösch wagen anforderte und in aller Hast beschrieb, was hier geschehen war.
    Hinter uns klangen schon die Sirenen der Werksfeuerwehr auf. Ein paar Leute in hastig übergeworfenen Schutzanzügen rannten vorbei. Einer trug eine Bahre, deren hinteres Ende er durch den Staub schleifen ließ. Die mächtige Rauchfahne war inzwischen von der heißen Luft empor gewirbelt worden und hing wie ein riesiges Ausrufezeichen über den Anlagen der großen Raffinerie.
    »Da geht aber allerhand in die Luft«, meinte Phil kopfschüttelnd.
    Ich griff unter den Sitz nach dem Verbandskasten und klemmte ihn unter den Arm.
    »Ruf die Zentrale an und sag Bescheid, dass wir hier bleiben und sehen, ob wir helfen können.«
    Phil betätigte schon die Ruftaste und sprach in die Muschel. Dann stiegen wir aus und bewegten uns auf die Brandstelle zu. Die Hitze war so groß, dass wir schon in einer Entfernung von über hundert Metern die Arme schützend vor die Augen halten mussten. Auf halbem Weg kam uns ein Mann des Werkschutzes entgegen. »Stopp, Boys! Ihr könnt nicht näher ’ran, jeden Augenblick kann die Hauptleitung hochgehen.«
    »Okay. Jemand verletzt? Können wir etwas tun?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Wir haben bisher noch niemanden gefunden. Sie gehören doch nicht zum Werk, Gentlemen?«
    Wir stellten uns in aller Hast vor, und als er hörte, dass wir vom FBI waren, schien er für einen Moment zu vergessen, dass hinter ihm die Flammen aus dem großen Tank schossen.
    »Donnerwetter! Das ist aber schnelle Arbeit! Ich bin übrigens Jim Worman, Manager von dem Laden hier. Am besten gehen Sie wieder zurück. Hier ist im Augenblick nichts zu tun, und Sie bekommen höchstens noch etwas ab von den Trümmerregen, der herunterkommt!«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte hagelte es einen Schauer von kleinen Metallteilen, die von einer Nebenexplosion hochgeschleudert worden waren.
    Eben fuhr auch auf dieser Seite die Feuerwehr vor. Im Nu waren die Männer von den Wagen gesprungen, brachten ihr Gerät in Stellung, schlossen die Schläuche an den Schaumlöschtank, und auf ein kurzes Kommando mit der Trillerpfeife ergoss sich ein starker Strahl erst aus dem einen Rohr, dann noch aus einer Art Kanone vom Dach des einen Wagens in die Flammen hinein.
    »Finde ich nicht sehr sinnvoll was die da machen«, knurrte Phil. »Mit dem bisschen Schaum löschen sie den Riesenbrand doch nicht.«
    Er hatte recht, soweit ich das beurteilen konnte. Jetzt kam auch schon jemand angelaufen und schrie dem Feuerwehrhauptmann etwas ins Ohr.
    Der gab einen Befehl und schon ver-. siegten die Strahlen aus den Rohren.
    »Was ist denn jetzt los?«
    Jim Worman hielt die Hand über die Augen und wies zur Seite. Für Sekunden teilte sich die Wand aus Feuer und Rauch, und wir sahen einen starken Feuerstrahl in wenigen Metern Höhe aus einem Rohr hervorbrechen.
    »Da - die Zuleitung! Sie haben wahrscheinlich das Hauptventil nicht mehr schließen können!«, stieß er hervor.
    »Und was jetzt?«
    Er hob die Schultern.
    »Sprengen!

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