Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
006 - Der Fluch der blutenden Augen

006 - Der Fluch der blutenden Augen

Titel: 006 - Der Fluch der blutenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Das Auftauchen des betrunkenen
Lkw-Fahrers hatte eine andere Situation geschaffen. Jetzt, wo er den Überblick
hatte, wurde Larry klar, dass er das Risiko richtig eingeschätzt hatte. Weder
ihm noch dem Chauffeur wäre ein Haar gekrümmt worden. Er hätte den Fahrer zum
Bremsen gezwungen, und dann wären die Dinge so gelaufen, wie sie ihm
vorgeschwebt hatten. Er hinterließ seine Hotelanschrift. Ein Sergeant machte
ihm den Vorschlag, ihn zum Hotel zu bringen. Larry nahm das Angebot dankbar an.
    Als er den Polizeiwagen verließ, schaffte man gerade den schlaffen Körper
des Chauffeurs an das Ufer.
    »Lebt er?« wollte Larry wissen. Einer der Feuerwehrmänner nickte. »Es sieht
nicht gut aus, aber vielleicht kriegen sie ihn durch.« X-RAY-3 sah, dass das
rechte Bein des Fahrers aufgerissen und blutüberströmt war. Larry schloss für
eine Sekunde die Augen. Es war ein Wunder, dass er so glimpflich davongekommen
war. Wie aus weiter Ferne hörte er die Stimme des freundlichen Sergeanten:
»Auch der Taxichauffeur dürfte an dem Unfall nicht ganz unschuldig sein, Mister
Brent. Er hatte ein ziemliches Tempo drauf.«
    Larry nickte. Das hatte er schon zu Protokoll gegeben. Der Lkw-Fahrer hatte
dies ebenfalls sofort zu seiner Verteidigung vorgebracht.
    Der Sergeant musterte den sympathischen Amerikaner von der Seite und drehte
den Zündschlüssel im Schloss herum. Der Wagen sprang sofort an.
    »Na ja, meine Kollegen werden sich mit dem Problem noch herumzuschlagen
haben. Vielleicht stoßen sie dabei auch auf eine kleine Überraschung.«
    Larry wurde sofort hellhörig. »Überraschung?«
    »Dass der Wagen zum Beispiel gestohlen war. Der Bursche hat zuvor
irgendeinen Coup gestartet, nahm Sie dann aber trotzdem auf, um eine Art Alibi
zu haben oder um den Anschein zu erwecken, dass er wirklich der Besitzer des
Wagens sei und das Taxi besetzt. Die machen doch heute die tollsten Dinger.«
    Er wollte den Wagen aus der Parklücke herausfahren, als Larry die Unruhe
unter den Polizeibeamten am Straßenrand und am Unfallwagen bemerkte. Im
gleichen Augenblick sprangen auch schon zwei Beamte quer über die Straße und
winkten dem Sergeanten, der Larry zum Ambassador-Hotel bringen wollte, gestenreich zu.
    Der Sergeant kurbelte das Fenster herunter und hielt an. »Was ist?«
    »Ich glaube, du musst dableiben, Pit. Wir brauchen deinen Fahrgast noch
einmal.« Larry Brents Augenlider schlossen sich zu einem schmalen Spalt.
    »Ich denke, es war alles okay? Was ist jetzt noch?«
    Einer der Polizisten kam auf seine Seite. »Wussten Sie, dass ein weiterer
Fahrgast im Taxi war, Sir?«
    »Nein.« Larrys Stimme hätte nicht überraschter klingen können.
    Mit einer Geste winkte der Beamte den Amerikaner aus dem Auto. Der
Engländer ließ den PSA-Agenten keine Sekunde aus den Augen.
    »Durch den Aufprall im Wasser ist der Kofferraumdeckel des Taxis
aufgesprungen. Die Rettungsmannschaft hat den Leichnam entdeckt, der im
Kofferraum lag!«
     
    ●
     
      Man führte Larry zu der Leiche.
    »Sie haben den Toten nicht gesehen?« Das war eine seltsame Frage, und der
Tonfall, in dem sie vorgetragen wurde, war es ebenfalls. Befremdet blickte X-RAY-3
auf. »Ich sehe ihn eben zum ersten Mal.«
    Der Sergeant, der vorhin das Protokoll aufgenommen hatte, blickte ernst
drein. »Wir haben es plötzlich nicht nur mehr mit einem Unfall zu tun, sondern
offensichtlich spielt auch ein Mord in der Angelegenheit eine Rolle!«
    Der Sergeant machte eine kleine Pause, als müsse er seine Worte erst wirken
lassen. »Wir haben festgestellt, dass dem Toten mit einem harten Gegenstand auf
den Kopf geschlagen wurde. Er starb daran. Der Name des Mannes ist Henry
Peters. Er ist der eigentliche Fahrer des Taxis. Die Papiere weisen das
eindeutig aus.«
    Larry atmete tief durch. Die Dinge wurden immer komplizierter und
mysteriöser. »Wer aber ist der Mann, der mich gefahren hat?« wollte er wissen.
Seine Stimme klang fest und sicher.
    Der Sergeant zuckte die Achseln. »Das wissen wir noch nicht. Wir werden es
aber herausbekommen. Es kam uns – zunächst einmal – nur darauf an, von Ihnen zu
wissen, ob Sie Mister Peters zuvor schon gesehen haben. Aber offenbar ist dies
nicht der Fall.«
    »Ich wurde von dem Mann angesprochen, den Sie hinter dem Steuer des Taxis
fanden, Sergeant.« Larry Brent wiederholte noch einmal die Geschichte, die er
vorhin schon zu Protokoll gegeben hatte. Es begann mit seinem Besuch auf dem
Rummelplatz, mit dem Taxifahrer, der ihn ansprach, mit der Fahrt zur

Weitere Kostenlose Bücher