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0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kühne Gesichter, diese beachtenswerten, so unglaublich energiegeladenen Terraner, deren Vorfahren ich noch als halbe Steinzeitwilde gekannt hatte.
    „Vorsicht, Psychotrick", gab mein Extrasinn durch. „Sie wollen dich demoralisieren" Ich brauchte nicht mehr auf die Warnung des Logiksektors zu hören; denn ich war schon moralisch niedergeschmettert. Wenn man einem erfahrenen Raumoffizier solche Superschlachtschiffe vorführt, dann spürt er eben seine eigene Unterlegenheit.
    Während ich an den mir völlig unbekannten Männern vorbeischritt, legte ich nur ein einziges Mal grüßend die Hand an den Mützenschirm. Ich fühlte mich durch diese Demonstration von Macht und hervorragender Disziplin gedemütigt. Leute meiner Art reagieren auf solche Dinge sehr empfindlich, was Rhodan natürlich genau wußte.
    Mein einziger seelischer Halt war in diesen Augenblicken das Bewußtsein, daß ich auf dem Brustteil der terranischen Uniform die arkonidischen Flottensymbole trug.
    Sie waren bereits von Pionieren meines ehrwürdigen Volkes in die Tiefen der Galaxis gebracht worden, als Rhodans Vorfahren noch stumpfsinnig unseren schnellen Erkundungskreuzern nachglotzten. Ich hatte die gleichen Abzeichen getragen, als ich erstmals auf der noch wilden Erde gelandet war, wo braunhäutige, verschmutzte Gestalten vor mir im Staub gelegen hatten.
    Diese Gedankengänge dauerten nur wenige Sekunden. Als ich dicht vor dem grauäugigen Beherrscher des Solarsystems ankam und den Schritt verhielt, hatte ich mich wieder gefangen. Mein Lächeln drückte echten Spott aus. Ich brauchte nicht mehr zu schauspielern, um mein tiefes Erschrecken zu vertuschen.
    Perry Rhodan trug keine Dienstmütze. So nahm ich die meine ebenfalls ab und warf sie dem mir nachfolgenden Captain der Abwehr zu. Rhodan war so groß wie ich, nur mochte ich um etwa zwanzig Pfund schwerer sein. Ich hatte aber erfahren, wie ungeheuer schnell, zäh und stark dieser so hager aussehende Mann war.
    Vor allem aber hatte er einen messerscharfen Verstand. Er schien zu ahnen, daß sein kleiner Psychofeldzug nur teilweise gelungen war. Er begann leise zu lachen. Seine Offiziere standen wie hölzerne Puppen in Reih und Glied.
    „Guten Tag, Arkonide", sagte er mit seiner tiefen, klangvollen Stimme. „Ich glaube, wir treffen uns heute zum erstenmal ganz offiziell, wie?"
    Er runzelte die Stirn und schaute mich belustigt an. Mein unsinniger, artbedingter Stolz machte mir bereits wieder zu schaffen. Ich beherrschte mich mühevoll.
    „Hallo, kleiner Barbar", entgegnete ich herablassend, „es stimmt tatsächlich. Beim letzten Zusammensein lagst du vor mir auf dem Boden. Die Spitze meines Schwertes saß an deiner Kehle. Ich hatte Mitleid mit dir."
    Ein gedrungen gebauter breitschultriger Mann mit feuerroten Borstenhaaren holte tief Luft. Er stand dicht neben Rhodan und glänzte mit den Rangabzeichen eines Generals. Anscheinend suchte er nach passenden Worten.
    Ich sah hochnäsig auf ihn hinunter, als Rhodan offensichtlich erheitert einwarf: „Das ist Reginald Bull, Sicherheitsminister des Solaren Imperiums und Chef der Solaren Raumpatrouille."
    „So, so!" sagte ich. „Angenehm. Ich glaube, ich habe etwas über Sie in der Enzyklopaedia Terrania gelesen, ich weiß aber nicht wo. Verzeihen Sie bitte."
    Der Rothaarige ließ ein eigenartig zischendes Geräusch hören. Dann stampfte er wortlos und mit geballten Fäusten davon. Ich amüsierte mich! Dieser Reginald Bull hatte zusammen mit Rhodan erstmals den Raum bezwungen.
    Rhodan stellte der Reihe nach seine Offiziere vor. Einige musterten mich neugierig, andere mißtrauisch, und eine dritte Gruppe zeigte Andeutungen von Respekt.
    Mein fotografisches Gedächtnis nahm die vielen Namen leicht auf. Später würden sich die Leute wundern, wenn ich jeden von ihnen, ohne zu überlegen, anreden konnte.
    Als die kleine Zeremonie vorbei war, begann wieder der normale Dienstbetrieb. Ein gewisser Oberstleutnant Sikermann schrie mit erstaunlichem Stimmaufwand einige Befehle. Die zumeist noch sehr jungen Männer traten ab. Ich war mit Rhodan allein.
    Wir standen uns eine Weile schweigend gegenüber, und jeder wußte, daß der andere nicht nachgeben würde. Wir waren wie Feuer und Wasser, und doch hatten sich zwischen uns Bande geknüpft, die sich nicht mehr leugnen ließen. Er deutete auf einige bequeme Kontursessel nahe einem Getränkeautomaten.
    Dabei stellte ich mit wachsender Erregung fest, daß die DRUSUS startklar gemacht wurde. Irgendwo begann es

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