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0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er an Stelle einer Begrüßung. „Auch schon da, Daddy?"
    Ich blieb vor ihm stehen und blickte auf sein grinsendes Gesicht hinunter. Nachdem ich ihn einige Male „Junge" genannt hatte, rief er mich neuerdings „Daddy".
    Ich konnte mir nicht helfen, aber diese Terraner wurden mir einfach von Tag zu Tag sympathischer. Sie waren so wunderbar ungekünstelt und offen. Sie taten, was die Vertreter meiner Art niemals vermocht hatten: Sie ließen andere Leute wissen, was sie von ihnen zu erwarten hatten.
    Manchmal waren sie in ihrer ungehemmten Art beinahe beleidigend, doch wenn man sie näher kannte, verstand man, daß Männer wie Leutnant Gmuna einen gesunden lebenserhaltenden Humor besaßen.
    „Ich werde dich demnächst in den Salzsee werfen, Junge", versprach ich feierlich.
    „Okay, Daddy", sagte er gedehnt. „Ich werde die Pfütze vorher mit einem Energiegeschütz verdampfen. Was machen Sie dann?"
    Captain Gorlat hüstelte unterdrückt.
    „Der Chef wartet!" gab er überflüssigerweise bekannt.
    Ich ließ mich in das Antigravfeld fallen und stieß mich ab. Auf dem Dachlandeplatz wartete ein Flugschrauber der Flotte.
     
    2.
     
    Wir waren etwa zwanzig Kilometer weit geflogen, bis wir den Landeplatz der DRUSUS erreicht hatten.
    Kurz nach dem Start hatte ich die obere Kugelrundung des Superschlachtschiffes bereits gesehen, aber meine Annahme, in wenigen Augenblicken dort zu sein, hatte sich als arge Täuschung erwiesen.
    Das Gebirge aus Arkonstahl war und war nicht näher gekommen. Die Perspektive Täuschung war so perfekt gewesen, daß ich es bald aufgegeben hatte, irgendwelche Berechnungen anzustellen.
    Der bläulich schimmernde Riesenball war nur laufend mächtiger geworden, bis er uns trotz unserer Flughöhe von fünfhundert Metern weit überragte.
    Als wir tatsächlich nur noch einige hundert Meter entfernt waren, konnte ich die gesamte Rundung der DRUSUS nicht mehr mit einem Blick erfassen. Nachdem wir gelandet waren, fuhren wir mit einem Wagen etwa achthundert Meter weit unter dem auf turmstarken Teleskopstützen ruhenden Raumschiff hindurch, bis wir endlich seine untere Polschleuse erreicht hatten.
    Ich hatte um meine Fassung gekämpft, aber anscheinend war es mir nicht hundertprozentig gelungen.
    Captain Gorlat, der natürlich sehr genau wußte, daß es während meiner Dienstzeit in der Arkonflotte solche Übergiganten nicht gegeben hatte, war bemüht gewesen, mir eine kleine moralische Niederlage beizubringen.
    „Das Flaggschiff der Solaren Flotte, Sir", hatte er beiläufig zu verstehen gegeben. „Die DRUSUS hat fünfzehnhundert Meter Durchmesser. Sie ist erst vor einigen Monaten in Dienst gestellt worden. Wenn sie zu feuern beginnt, Sir, gehen Welten unter."
    Die Schlußbemerkung machte mir noch zu schaffen, als ich nach einer sinnverwirrenden Wanderung durch zahllose Panzerschotts und Flure endlich den Mittelpunkt dieser Riesenkugel erreichte.
    Meterstarke Rundluken aus Arkonstahl glitten auf. Dahinter kam eine Luftschleuse, anschließend wieder zwei Doppeltore. Innerhalb der Druckkammer bemerkte ich die abgeschirmten Stromleiter für die starken Kraftfeldprojektoren, die anscheinend im Falle höchster Gefahr die Zentrale nochmals separat abriegeln konnten.
    Es war unfaßlich, was die Terraner seit dem Jahr 1971 geschafft hatten! Damals war Rhodan mit einer kümmerlichen Miniaturrakete zum Mond gestartet, nun ließ er Superschiffe bauen, die nicht ihresgleichen in der bekannten Galaxis hatten.
    Unsere größten Einheiten waren die Raumer der Imperium-Klasse gewesen, aber sie hatten nur achthundert Meter Durchmesser. Von Rhodan war es natürlich ein psychologischer Trick ersten Ranges gewesen, mich ausgerechnet in die DRUSUS zu bitten. Ebensogut hätte er mich im roten Regierungspalast empfangen können.
    Ich vermutete sogar stark, daß man mich ganz bewußt kreuz und quer durch den Titanenkörper geführt hatte, um mir einen nachhaltigen Eindruck über dessen Größe mitzugeben.
    Die Zentrale war eine weite Halle mit gewölbter Decke, haushohen Bildschirmen und einer sinnverwirrenden Instrumentenfülle. Die meisten Geräte kannte ich. Man hatte sie direkt von uns, den Arkoniden, übernommen.
    Andere Apparate waren mir völlig fremd. Vermutlich Neukonstruktionen.
    In diesem Kommandoraum hatte Rhodan die Offiziere der DRUSUS antreten lassen. Ich wurde empfangen, als wäre ich der Imperator von Arkon persönlich.
    Rhodan stand ganz am Ende der langen Reihe schweigend salutierender Männer. Sie hatten

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