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0061 - Kino des Schreckens

0061 - Kino des Schreckens

Titel: 0061 - Kino des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verlauf war er auch nicht einen Zoll schmaler geworden.
    »Warten wir ab«, schlug ich vor. »Vielleicht wird er in unmittelbarer Stadtnähe schmaler.«
    Suko nickte.
    Ich aber wollte mir das Wasser einmal näher anschauen, ging zwei Schritte nach rechts und stand so günstig am Ufer, daß ich mich nur noch zu bücken brauchte, um meine Hände zu benetzen.
    Ich steckte zwei Finger hinein.
    Zuerst spürte ich eine angenehme Kühle. Es war auch ganz einfach, die Hand hineinzutauchen, doch zwei Atemzüge später bekam ich die Quittung.
    Meine Finger brannten plötzlich, als hätte ich sie in eine Flamme gehalten.
    Hastig zog ich die Hand wieder hervor.
    Knallrot waren die beiden Fingerspitzen angelaufen. Ich konnte die oberste Hautschicht leicht abreiben.
    Verdammt auch. Dieses Flußbett beherbergte kein Wasser, sondern ein unbekanntes Zeug, das wie Säure ätzte.
    Nur gut, daß ich eine Probe gemacht hatte.
    Vor Gefahr Nummer eins war ich nun gewarnt.
    Suko rettete mich vor der nächsten.
    »Vorsicht, John, die Vögel!«
    Ich warf mich herum.
    Den Bruchteil einer Sekunde brauchte ich, um die tödliche Gefahr zu erfassen.
    Zwei Vögel rasten wie kräftig geworfene Lanzen direkt auf uns zu!
    ***
    Das Monster sah aus wie im Film.
    Die graue Masse war in ständiger Bewegung. Sie floß ineinander, verteilte sich dann wieder, wurde breiter, mal länger, aber im Prinzip blieb doch immer ein menschlicher Körper erhalten.
    Das Zyklopenauge leuchtete grün. Und Shao hatte das Gefühl, es würde bis in die Mitte ihrer Seele schauen.
    Shao wich zurück. Sämtliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Ihre Blicke wanderten an der Gestalt entlang, und blieben an den Pranken des Ungetüms hängen.
    Jede von ihnen war so groß, daß sie Shao mit einem einzigen Hieb zerschmettern konnte.
    In der Größe maß das Monster etwa dreimal soviel wie ein ausgewachsener Mensch. Shao kam sich gegen diesen Riesen unsagbar klein, verloren und hilflos vor.
    Nur das Mädchen hatte keine Angst.
    Caroline ging auf das Monster zu. Dicht davor blieb sie stehen und lächelte. »Es ist eine Freundin von mir«, sagte sie. »Ich habe sie mitgebracht.«
    »Für wen?«
    Zum erstenmal hörte Shao die Stimme des Riesen. Und sie wunderte sich, daß sie die Sprache verstehen konnte.
    »Ja, für dich«, antwortete Caroline.
    »Dann kommt sie zu den anderen«, sagte das Monster.
    »Warum? Sie ist meine Freundin. Ich habe sonst keinen in dieser Welt. Bitte, laß sie mir…«
    »Es geht nicht. Der Auftrag muß erfüllt werden.«
    »Kann ich dich nicht umstimmen?«
    »Nein.«
    Caroline Potter trat auf Shao zu. »Du siehst es, ich kann nichts für dich tun. Er braucht dich, und Belphegor will dich auch haben. Du kommst zu den anderen.«
    »Eine fehlt mir noch«, sagte der Riese. »Eine letzte. Wenn sie bei ihnen ist, hat diese Welt ihren Auftrag erfüllt.«
    Shao wußte plötzlich Bescheid. Zuerst hatte sie nicht daran glauben wollen, aber die letzten Worte hatten bei ihr sämtliche Zweifel beseitigt.
    Sie sollte das gleiche Schicksal erleiden wie all die anderen Frauen zuvor.
    Auch Caroline konnte sie nicht retten.
    »Es tut mir leid«, sagte das kleine Mädchen. »Aber auch ich muß gehorchen.«
    Das Monster lachte. »Ja, eine noch. Eine hat mir noch gefehlt. Jetzt bist du da.«
    Caroline streckte Shao die Hand hin. »Ich sage schon auf Wiedersehen, Shao. Es war schön mit dir. Ich hätte dich gern behalten, aber es geht nicht…«
    Vor Shaos Augen kreiste und schwindelte es. Sie hatte das Gefühl, im Boden versinken zu müssen. Das, was hier geschah, was sie sah, das durfte doch nicht wahr sein, das war doch alles nur ein Traum…
    Caroline zog die Hand zurück. Sie ließ den Arm dabei fallen wie eine Gliederpuppe. Dann drehte sie sich zu dem grauen Monster um. »Sie gehört jetzt dir!«
    Das Monster nickte, während Caroline zur Seite trat, einige Schritte ging, sich noch einmal umwandte, einen letzten abschiednehmenden Blick zurückwarf und dann hinter einem der Türme verschwand.
    Das letzte, was Shao von ihr hörte, war ein leiser Kindergesang.
    Dann war das Monster da.
    Wieder drang aus seiner Stirn der grüne, bannende Strahl. Shao wollte noch ausweichen, doch sie schaffte es nicht mehr.
    Der Strahl war schneller.
    Wie ein Vorhang hüllte er sie ein. Der Schrei blieb Shao in der Kehle stecken. Sie stand plötzlich steif wie eine Statue, war mitten in der Bewegung erstarrt.
    Der Riese trat an sie heran.
    Seine gewaltigen Arme senkten sich nach unten, und

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