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0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahnsinnig machen.
    Dann verlöschte das Licht.
    Die Detektivin schrie unwillkürlich auf, so plötzlich war alles über sie gekommen.
    Doch die Notbeleuchtung brannte.
    Ein düsteres rotes Glosen. Die Birne kam Jane Collins vor wie das Auge eines Zyklopen. Sie befand sich über der Tür und schien die Detektivin höhnisch anzulächeln.
    Sollte sie das als Hinweis auffassen? Als einen Tip, doch den Fahrstuhl zu verlassen? Wenn ja, was erwartete sie hinter der Tür? Eine Etage sicherlich nicht, und deshalb traute Jane Collins sich nicht, die Kabine zu verlassen.
    Es blieb still.
    Sekunden verrannen.
    Da hörte Jane das Geräusch. Sie erschrak, drehte sich um, doch nichts war zu sehen. Janes feine Nackenhärchen stellten sich hoch. Unsichtbar kroch das Grauen in die quadratische Aufzugskabine.
    Wieder ertönte das Geräusch.
    Ein widerliches Kratzen und Schaben, und es ertönte über ihr. Janes Augen wurden groß. Ihre Blicke wanderten zu der ebenfalls getäfelten Decke.
    Dort war jedoch nichts zu sehen. Also mußte das Schreckliche, das Grauenhafte auf dem Fahrstuhldach lauern.
    Deutlich sah Jane Collins die kleine Klappe, deren Umrisse sich klar von dem dunklen Deckenholz abhoben.
    Diese Klappe konnte von innen, als auch von außen geöffnet werden.
    Jane schluckte.
    Und die Klappe wurde hochgehoben. Jemand, der auf dem Dach saß, öffnete sie.
    Zoll für Zoll…
    Jane Collins stand wie festgeleimt auf dem Fleck. Die Hände hatte sie zu Fäusten geballt, die Fingernägel gruben sich tief ins Fleisch hinein.
    Angst überkam sie.
    Ein glühendes Augenpaar…
    Drohend schaute es auf Jane Collins herab. Kichern, Lachen. Es klang geifernd und schlimm.
    Janes Angst wurde stärker.
    Weg, nur weg. Raus aus diesem engen Fahrstuhl. Aber wohin? Wo stand der Lift überhaupt? Zwischen den Etagen? Oder befand sie sich überhaupt nicht mehr im Hotel? War sie auf irgendeine magische Art und Weise durch die Dimensionen geschleudert worden?
    Die Detektivin nahm alles an, aber sie wollte Gewißheit haben. Und den endgültigen Ausschlag, sich von der Stelle zu rühren, gab der Arm mit der gekrümmten Hand, der plötzlich aus der geöffneten Klappe auftauchte und nach Jane greifen wollte.
    Die Detektivin sprang zur Seite. Ein rascher Schritt nach vorn brachte sie bis an die Tür. Sie schaute nicht mehr zurück, wollte gar nicht sehen, was sich hinter und über ihr tat. Sie wollte nur dieses Gefängnis verlassen.
    Jane Collins warf sich gegen die Tür.
    Sie schwang auf!
    Jane stolperte über die Schwelle – und blieb wie angewurzelt stehen.
    Vor ihr standen zwei Zwerge. Wie auf ein geheimes Kommando hin hoben sie ihre Blasrohre und drückten sie gegen die Lippen…
    ***
    Das rote Licht hatte das gesamte Innere der gläsernen Kugel durchflutet. Ich kam mir eingehüllt vor wie von den Strahlen einer glühenden Sonne – und ich wurde immer kleiner.
    Ja, kleiner!
    Unvorstellbar, aber wahr.
    Mein Körper schrumpfte mehr und mehr. Noch konnte ich durch das Glas an beiden Seiten schauen, blickte in grinsende, riesige Gesichter, las darin Hohn und Triumph.
    Immer größer wurden die Gesichter für mich. Die weiße Unterlage, auf der ich lag, erinnerte mich an ein gewaltiges rotgefärbtes Leichentuch.
    Wie weit würde der Schrumpfungsprozeß gehen?
    Ich wagte gar nicht, daran zu denken, während ich immer kleiner wurde. Unter großen Mühen drehte ich mich zur Seite, und es gelang mir, einen Blick durch das Glas zu werfen.
    Suko schrumpfte ebenfalls ein!
    Ich selbst war mir über meine jetzige Größe gar nicht so bewußt gewesen, doch als ich Suko nun sah, hatte ich das Gefühl, einen Schlag bekommen zu haben.
    Der Chinese war nicht größer als ein Baby!
    Demnach mußte auch ich diese Größe besitzen.
    Einer der Zwerge schob sich in mein Blickfeld. Es war Shao. Jetzt kam sie mir vor wie ein Riese. Sie legte ihre Hände gegen die Kuppel. Ich sah die Finger, und sie wirkten aus meiner Perspektive groß wie Schlagstöcke. Es war schlimm.
    Der Schrumpfungsprozeß ging weiter.
    Ich wurde immer kleiner.
    Zum Glück gab es bei diesem Vorgang keinerlei Schmerzen. Nur ein etwas unangenehmes Ziehen blieb, aber das ließ sich noch ertragen.
    Bald konnte ich das Dach der gläsernen Kuppel nicht mehr sehen, so winzig war ich mittlerweile geworden.
    Das wabernde rote Licht umgab mich wie ein riesiges Meer, das sich weiter und weiter ausdehnte und für mich zu einem feurigen Universum wurde.
    Trotz der geringen Körpergröße arbeiteten meine Gedanken klar

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