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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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noch nichts. Joe Targo und Slug McClean wären schon eindeutiger. Und zweitens müssen wir wissen, wo sich die falschen Dollars und die Druckplatten befinden. Das alles vorausgesetzt, dass wir uns mit unserem Verdacht gegen den Trompeter nicht überhaupt auf dem Holzweg befinden.«
    »Niemals«, lachte Phil. »Impresarios für Musik waren die beiden Mexikaner niemals. In Mexiko interessiert sich nämlich niemand für Jazztrompeter. Die Leute dort lieben Gitarrenmusik.«
    »Wir dürfen also Larry Cough nicht mehr aus den Augen lassen«, entschied ich. »Für morgen habe ich ihn zu einem Diner eingeladen. Während dieses Diners werde ich abgerufen werden. Du sorgst dafür, dass Cough für eine halbe Stunde nicht auf den Gedanken kommt, zu seinem Hotel zu gehen.«
    Phil war aufgestanden und zum Fenster getreten.
    »Komm einmal her, Jerry!«, sagte er.
    Ich trat zu ihm. Er zeigte stumm auf die Straße.
    Unten saß ein Mann, ein schäbiges Individuum, auf der Treppe des gegenüberliegenden Hauses, und er saß so, als wollte er die ganze Nacht dort sitzen bleiben.
    »Es scheint, dass Cough uns schon beobachten lässt, bevor wir unsererseits damit angefangen haben«, spottete Phil.
    ***
    Wir saßen mit Larry Cough zusammen in einem der wenigen stillen Lokale, die es in Costaldez gab.
    Der Ober trat an unseren Tisch, beugte sich zu mir und sagte: »Sie werden am Telefon verlangt, Mr. Cotton!«
    Er verdiente mit diesem Satz drei Dollar, denn soviel hatte ich ihm gegeben, um mir diesen Satz zuzuflüstern.
    Ich entschuldigte mich, ging ins Foyer, rauchte eine halbe Zigarette und kam eilig zu dem Tisch zurück.
    »Es war Mr. High«, sagte ich zu Phil. »Er gab mir eine Mitteilung durch, dass Derbinks in Tautros gesehen worden ist. Das ist nur zwanzig Meilen von hier. Ich muss hin. Lassen Sie sich nicht stören, Cough!«
    »Nein, nein«, wehrte er ab. »Wenn es etwas Dienstliches ist, brechen wir ab.«
    »Unsinn«, sagte Phil. »Der Puter ist schon bestellt. Jerry kann das allein erledigen. Wahrscheinlich ist es ohnedies eine Fehlmeldung. Warum sollen wir alle deswegen hungern? Genügt, wenn Jerry es tut. Er wird ohnedies zu dick.«
    »Wer ist denn überhaupt dieser Derbinks?«, fragte Cough.
    Im Fortgehen hörte ich noch Phils lässige Antwort. »Nur ein Mörder, hinter dem wir her sind. Nehmen Sie noch eine Scheibe Lachs, Larry.«
    Wir hatten uns inzwischen einen Wagen von einem Autoverleih besorgt. Ich stieg ein und steuerte sofort den südlichen Stadtrand an. Coughs Zimmernummer hatten wir durch einen ganz dummen Telefonanruf erfahren, und ein Blick in die Unterlagen im Katasteramt hatte uns gezeigt, wo das Zimmer 6 im South Star lag.
    Dass wir beobachtet wurden, stand inzwischen fest. Immer wieder trieb sich der gleiche Bursche in unserer Nähe herum. Ohne Zweifel war er ein Einwohner von Costaldez, wahrscheinlich eine von diesen Typen, die für eine Flasche Schnaps jede schmierige Arbeit taten, sofern diese Arbeit nicht gefährlich war. Wir wussten inzwischen, dass er kein Auto besaß, und so konnte ich ihn mühelos abhängen.
    Ich hielt ein gutes Stück vor dem Hotel, ging den Rest zu Fuß und schlug mich dann seitwärts in die Büsche, um ungesehen von hinten an den Bau heranzukommen.
    In Höhe der ersten Etage lief ein Balkon an der Hinterfront entlang, der von mehreren Holzbalken gestützt wurde.
    Ich enterte einen der Balken hoch. Das war im ersten Teil recht einfach und wurde erst schwieriger, als ich die Bretterfront des Balkons erreichte. Mit einem etwas riskanten Sprung und einem Klimmzug schaffte ich auch den Rest.
    So, nun stand ich auf dem Balkon, dessen zu den einzelnen Zimmern gehörende Teile nur durch halbhohe Bretterwände getrennt waren. Zwei Flanken brachten mich zu dem Stück, das zu Zimmer sechs gehörte.
    In Costaldez pflegte es im Sommer annähernd so heiß wie in Mexiko selbst zu sein. Aus diesem Grund gab es vor allen Türen und Fenstern lockere Jalousien, um die Sonne abzuhalten. Es war kein Problem, eine solche Jalousie hochzudrücken. Die Glastür dahinter war nicht einmal geschlossen. Geradezu mühelos gelangte ich in Coughs Zimmer.
    Ich ließ die Jalousie wieder herunter und zündete meine Taschenlampe an.
    Schnell, aber doch gründlich untersuchte ich alles.
    Ich fand nichts, was von Bedeutung gewesen wäre. Das ganze Zimmer strahlte Harmlosigkeit aus. Mit flinken Fingern durchwühlte ich Anzüge, Taschen, Koffer. Als ich den Wäscheschrank inspizierte, entdeckte ich unter Coughs Oberhemden

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