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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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sagte Phil. »Wir haben ihn uns nicht gründlich genug angesehen.«
    »Unsinn. Wir haben ihn eingehend vernommen.«
    »Dann haben wir seine Aussage nicht gründlich genug überprüft.«
    Ich spitzte die Ohren. Phil ließ seinen Stuhl zurückfallen, nahm die Beine vom Tisch und griff einen Schnellhefter.
    »Coughs erste Aussage«, erklärte er. »Er sagt, Reis Awall sei nach Frisco gefahren, um mit dem Frazer Theater wegen eines Gastspieles zu verhandeln.« Er nahm einen zweiten Aktendeckel. »Und hier die Berichte unserer Friscoer Kollegen über ihre Nachforschungen nach Awall. Der Direktor des Welling Theaters bestätigt, mit Awall wegen eines Gastspieles der Cough-Band verhandelt zu haben.« Er sah mich bedeutungsvoll an. »Der Direktor des Welling Theaters, nicht des Frazer Theaters.«
    Ich dachte nach. Das brauchte keine Bedeutung zu haben. Es konnte einfach ein Irrtum, ein Versprechen von Cough gewesen sein. Es sei denn, es gäbe überhaupt kein Frazer Theater in Frisco. Dann allerdings wäre es eine bewusste Lüge gewesen, und dann…
    »Gibt es ein Frazer Theater in San Francisco?«, fragte ich.
    »Ja, ich warte auf die Verbindung. Ich meldete sie an, bevor du kamst. Ich möchte den Direktor sprechen.«
    Ein paar Minuten später meldete die Zentrale die Verbindung. Phil ließ sich den Direktor geben, und ich hörte das Gespräch mit.
    »Hier spricht Decker vom FBI New York. Ich bitte Sie, mir folgende Fragen zu beantworten: Haben Sie je mit Reis Awall wegen eines Gastspieles der von ihm gemanagten Cough-Band verhandelt?«
    »Awall? Das ist doch der Mann, der hier ermordet wurde und in eine Falschgeldaffäre verstrickt war? Ich las darüber in der Zeitung. Nein, ich habe nicht mit ihm verhandelt. Ich habe lediglich einmal mit ihm telefoniert. Er wollte unser Unternehmen pachten, aber wir sind ein seriöses Haus und interessieren uns nicht für Jazzbands, die die Jugendlichen verrückt machen. Ich habe diese Meinung Mr. Awall auch recht deutlich gesagt, und danach habe ich nie wieder etwas von ihm gehört. Und ich glaube, die Zeitungsnotizen haben mir recht gegeben, dass ich nichts mit ihm zu tun haben wollte.«
    »Danke sehr«, sagte Phil. »Ich habe keine weiteren Fragen.«
    Es brauchte immer noch nichts zu bedeuten.
    »Cough hat sich versprochen. Awall hatte ihm von Verhandlungen mit dem Frazer Theater erzählt, und der Name mag ihm im Gedächtnis haften geblieben sein«, meinte ich.
    »Sehr gut möglich«, gab Phil zu, »aber ich habe mir inzwischen auch eine andere Möglichkeit überlegt. Nehmen wir an, nicht Awall, sondern Cough sei der Drahtzieher der ganzen Geschichte gewesen. Nehmen wir sogar an, nicht Cough habe keine Ahnung gehabt, dass ein Manager mit Blüten jonglierte, sondern Awall sei das Unschuldslamm gewesen, das nicht wusste, dass es falsche Fünfdollar-Scheine an Jazzfans verschickte. Dann gibt sich folgende Schlussfolgerung: Als wir Cough und seine Bande verhafteten, blieb ihm gar keine andere Wahl als die Schuld auf denjenigen zu schieben, der sich noch nicht in unseren Händen befand: auf Reis Awall. Und da die Lüge im Augenblick der Verhaftung Awalls sofort geplatzt wäre, musste Awall getötet werden. Um diesen Mord durchführen zu können, musste Cough Zeit gewinnen. Klar, dass er aus diesem Grund nicht das Theater nannte, mit dem Awall wirklich verhandelte, da in diesem Fall es den Friscoern wahrscheinlich gelungen wäre, Awall in ein oder zwei Stunden zu finden, sondern er nannte das Theater, mit dem Awall mit Sicherheit nicht mehr verhandelte, da die Direktion schon abgelehnt hatte. Er gewann Zeit und konnte den Mord organisieren.«
    Ich schüttelte leicht den Kopf. »Du vergisst, dass sich Cough und alle seine Leute in Haft befanden, als Reis Awall ermordet wurde, und dass sie mit niemandem gesprochen haben. Cough konnte gar keinen Befehl geben, Awall zu beseitigen. Er sprach nicht einmal mit seinem Anwalt.«
    »Sprach er wirklich mit niemandem?«, fragte Phil.
    Ich dachte nach. Als ich mit Cough in seiner Wohnung war, war jener junge Mann auf getaucht, den er seinen Freund nannte.
    Wie hieß der Bursche noch. Richtig, Mondy Stunt. Wir hatten ihn überprüft, und es war nichts dabei herausgekommen. Und was hatte Cough mit ihm gesprochen?
    Ich strengte mein Gedächtnis an. Es waren nur wenige Sätze gewesen. Cough sagte, Awall habe ihn in eine unangenehme Geschichte geritten. Konnte Stunt daraus schließen, dass Awall beseitigt werden musste?
    Mir kam die ganze Theorie

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