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0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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geben.
    Dann rief er an. Das Telefon schrillte wieder und wieder. Schon wollte Zamorra die Gabel niederdrücken und es ein zweites Mal versuchen, da nahm jemand ab. Zamorra hörte Atemzüge.
    »Ja?« sagte eine Männerstimme auf Französisch.
    »Bin ich richtig verbunden mit Dr. Pierre Briand?«
    »Ja. Wer spricht dort?«
    »Professor Zamorra vom Château de Montagne. Spreche ich mit Dr. Briand? Wer ist dort, bitte.«
    »Das erfahren Sie gleich. Von wo rufen Sie an, Professor?«
    Zamorra spürte, daß hier etwas nicht in Ordnung war. Ein untrügliches Gefühl sagte es ihm. Er hatte einen ausgeprägten sechsten Sinn, der durch sein silbernes Amulett, das Vermächtnis seines fluchbeladenen Ahnen Leonardo de Montagne, noch verstärkt wurde.
    Dennoch gab Zamorra die gewünschte Auskunft.
    »In welcher Angelegenheit rufen Sie Dr. Briand an?« fragte die ruhige Männerstimme.
    »Soll das ein Verhör sein?« fragte Zamorra zurück. »Ich will mit Dr. Briand sprechen, nicht mit Ihnen. Was ist mit Dr. Briand passiert?«
    »Jawohl, das ist so etwas Ähnliches wie ein Verhör, Monsieur le Professeur. Ich gehöre zur Police Criminelle. Was mit Dr. Briand passiert ist, das möchten wir auch gern wissen.«
    »Dr. Briand ist verschwunden oder auf geheimnisvolle Weise getötet worden?« fragte er dann.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Nun, ich bin Parapsychologe, Spezialist für übernatürliche Phä- nomene. Dr. Briand hat sich an mich gewendet und mich gebeten, nach Tanger zu kommen, um ihm beizustehen. Ich will mit dem Mann sprechen, der die Bearbeitung dieses Falles leitet, mit dem Kommissar oder wer immer es ist.«
    »Kommissar Mulay Hafid will ohnehin mit Ihnen reden, Professor Zamorra. Sie werden vom Hotel abgeholt.«
    ***
    Der Fahrer des alten Polizeiautos schaltete die Gänge, daß es nur so krachte. Er jagte mit Blaulicht und Sirene durch den Verkehr auf den modernen Straßen im neuen Teil von Tanger. Professor Zamorra hatte ihm gesagt, daß das nicht nötig sei.
    Aber dem Fahrer machte es anscheinend Spaß, so zu fahren. Zwei Polizisten mit weißen Mützen, hellbraunen Khakiuniformen und glänzenden Koppeln, saßen vorne im Wagen. Professor Zamorra und Bill Fleming hinten.
    »Einen schönen Gruß vom Getriebe, die Kardanwelle kommt gleich«, sagte Bill auf Englisch, als es wieder einmal krachte.
    Der Wagen bog in eine Seitenstraße und in eine Einfahrt ab. Er hielt im Hof hinter der Polizeipräfektur, der zugleich auch Fuhrpark war. Jetzt endlich wurden Blaulicht und Sirene abgestellt.
    Die Polizisten rissen Zamorra und Bill Fleming die Wagentür auf.
    Die beiden Freunde wurden in das moderne vierstöckige Betongebäude geführt. Wie die meisten anderen Häuser in Tanger war es weiß.
    Ein Aufzug brachte die Männer hinauf in den dritten Stock, wo Kommissar Mulay Hafid auf sie wartete. Einer der Polizisten führte Professor Zamorra und Bill Fleming durch das Vorzimmer in das modern eingerichtete Büro des Kommissars.
    Mulay Hafid und einer seiner Inspektoren waren da. Der Polizist salutierte und ging. Mulay Hafid begrüßte seine Besucher äußerst höflich. Er war ein Mann, der vom Typ her an den früheren ägyptischen König Faruk erinnerte.
    Vollmondgesicht, dicker Bauch, weißer westlicher Anzug, Fes und Sonnenbrille. Der Inspektor war schlank und hatte ein scharfgeschnittenes Arabergesicht. Auch er trug westliche Kleidung.
    Professor Zamorra stellte sich und Bill Fleming vor. Mulay Hafid, der Kommissar, legte ihm ein paar Hochglanzfotos auf den Tisch.
    Sie zeigten ein Aschehäufchen und einen braun und schwarz verbrannten Totenschädel.
    »Was ist das?« fragte Professor Zamorra, nachdem er die Fotos ausgiebig betrachtet hatte.
    »Die sterblichen Überreste von Dr. Pierre Briand«, sagte der dicke Kommissar. »Sein Zahnarzt hat den Schädel anhand des Gebisses identifiziert.«
    Er erzählte nun, daß der Schädel und die Asche vor vier Tagen von Dr. Briands Haushälterin gefunden worden seien. Die alte Frau hatte die Polizei verständigt. Viel mehr konnte Kommissar Mulay Hafid nicht berichten.
    Dr. Pierre Briand war unter völlig rätselhaften Umständen gestorben. Spuren oder Hinweise, welche die marokkanische Polizei weitergebracht hätten, gab es keine.
    Professor Zamorra zeigte nun das Telegramm, das er von Dr. Pierre Briand erhalten hatte. Es entging ihm nicht, daß Kommissar Hafid stutzte, als er den Namen Abu Dschafar las. Auch der Inspektor las das Telegramm.
    »Sagt Ihnen der Name Abu Dschafar etwas?« fragte

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