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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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»Kann man ungestört sprechen?« Sandrish nickte. »Ich denke schon. Wenn Sie weiter so leise sprechen, brauchen Sie nicht zu fürchten, daß uns jemand hören könnte. Man hat zwar behauptet, manchmal hätten sie hier versteckte Mikrofone eingebaut und nähmen jede Unterhaltung auf Tonband auf, aber ich glaube das nicht. So viel Kontrolleure nur für die aufgenommenen Gespräche können die sich gar nicht leisten. Hier wird mit Personal gespart.«
    »Hm«, brummte Carelli. Er fühlte sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, daß vielleicht doch ein Mikrofon irgendwo verborgen sein könnte. Aber es war nun einmal nicht zu ändern. Und ein gewisses Risiko muß schließlich jeder Geschäftsmann auf sich nehmen, dachte Carelli.
    »Also, was wollen Sie nun eigentlich von mir?« fragte Sandrish noch einmal. Carelli sah ihm in die Augen. »Sie sind zum Tode verurteilt wegen Kidnapping, ja?«
    Sandrish fluchte grob und fuhr fort: »Das stand ja wohl groß und breit in sämtlichen Zeitungen, nicht wahr? Mir brauchen Sie den Dreck weiß Gott nicht zu erzählen, ich kenne ihn ja selber am besten. Sonst noch etwas?«
    Carelli ließ sich von dem abweisenden Wesen des Kidnappers nicht aus der Ruhe bringen. Es gehörte auch zu seinen Erfahrungen, daß Geschäfte eben manchmal nicht zustande kommen. Das war nicht zu ändern, und wenn es bei Sandrish auch nicht klappte, dann hatte man eben Pech gehabt und mußte sich etwas Neues suchen.
    »Sie haben ein Gnadengesuch eingereicht?« forschte er. , Sandrish nickte. »Ja, schon. Aber es ist ja doch Blödsinn! Haben Sie schon mal gehört, daß man den Entführer eines dreijährigen Kindes nicht auf den elektrischen Stuhl setzt?«
    »Nein«, sagte Carelli wahrheitsgetreu. »Nein, so etwas habe ich noch nie gehört. Kidnapper werden immer zum Tode verurteilt bei uns. Ich muß sagen, daß Sie keine rosigen Zukunftsaussichten haben.«
    Sandrish kam ins Schwitzen, obgleich er sich eiskalt fühlte. »Zum Teufel«, knurrte er mit rauher Stimme. »Lassen Sie mich in Ruhe! Sind Sie hergekommen, um mir das zu erzählen? Ich hätte den Schwindel gar nicht mitmachen sollen, daß Sie mein Neffe wären.«
    Carelli sah sich um, als fürchte er, hinter ihm könnte ein Lauscher stehen. Dann brachte er seinen Mund bis dicht an das Drahtgitter und raunte: »Sie haben noch 70 000 Bucks versteckt, das weiß ich. Für 50 000 hole ich sie raus! Okay?«
    Sandrish schluckte. Sein Mund stand weit offen, und die Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Carelli sah deutlich, wie die Hände des zum Tode verurteilten Gangsters ins Zittern kamen.
    ***
    Phil und ich suchten Mr. Coalster im Finanzamt in der West 114th Street auf.
    Hinter einem Ungetüm von Schreibtisch saß ein Mann von etwa 50 Jahren, breit, mit gesunder Hautfarbe und einer billardkugelblanken Glatze. Er erhob sich und hielt uns die Hand hin, die wir freundlich drückten.
    »Angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen, meine Herren.« Er lachte. »Sie haben also meinen Brief erhalten?«
    »Sonst wären wir nicht hier.«
    »Ah ja, selbstverständlich. Nun, die Sache ist ein bißchen heikel für mich, denn ich bin ja für so etwas gar nicht zuständig. Uns interessiert in jedem Betrieb nur die steuerliche Seite der Firma.«
    »Trotzdem müssen Sie Anzeige erstatten, wenn Sie von andersartigen Ungesetzlichkeiten Kenntnis erhalten.«
    »Richtig. So etwas habe ich ja auch vor. Nur möchte ich gern, daß Sie diese Angelegenheit als absolut vertraulich behandeln! Es kann leicht sein, daß ich mich irre. Und in meiner Position muß man besonders vorsichtig sein. Als Beamter steht man immer im Blickpunkt der Öffentlichkeit.«
    Ich nickte kurz und versprach: »Sie dürfen völlig unbesorgt sein, Mr. Coalster. Auf Wunsch wird beim FBI wie bei jeder anderen Polizeiorganisation auch jede leiseste Mitteilung und der kleinste Hinweis als streng vertraulich behandelt, selbst wenn sie sich als Täuschung heraussteilen sollten.«
    Coalster lehnte sich in seinem Armsessel zurück und seufzte: »Das hatte ich angenommen, und es beruhigt mich, daß Sie es mir so ausdrücklich bestätigten. Nun, Gentlemen, es handelt sich, kurz gesagt, um einen Betrieb vor den Toren New Yorks. Ein nicht sehr großer Betrieb, aber doch immerhin eine Firma mit gut 600 Beschäftigten. Der Besitzer ist ein gewisser Gregor Haskvich, ein vor dem zweiten Weltkrieg in die Staaten eingewanderter Tscheche, der vor einigen Jahren seine Anerkennung als amerikanischer Staatsbürger erhielt.« Wir hatten

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