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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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Carelli abgelaufen war.
    Der italienische Gangster verließ pfeifend das Zuchthaus.
    Carelli stieg vor dem Zuchthaus in den Bus und benutzte ihn bis zur westlichen Stadtgrenze. Dort stieg er aus, ging ein paar Häuserblocks weit zu Fuß und näherte sich dann einem Taxistand. Eine knappe Viertelstunde später entlohnte er den Fahrer am Tor einer Fabrik, die in großen Buchstaben die Aufschrift trug: »Gregor Haskvichs Dynamite Production.«
    Carelli zündete sich eine Zigarette an und blickte lächelnd zu dem Firmenschild auf.
    ***
    »Warum kommen Sie eigentlich mit Ihrer Diebstahlsmeldung zu uns?« fragte ich. »Normalerweise ist es doch das Bestreben der Firmen, innerbetriebliche Unstimmigkeiten auch erst einmal innerbetrieblich zu klären?«
    Ich beobachtete ihn genau. Ich sah, wie sich seine Lippen zusammenpreßten Und die Knöchel der Faust weiß wurden.
    »Herr, wissen Sie, was 60 Kilo Dynamit sind?« brüllte er mich an. »Mit 60 Kilo können Sie 20 000 cbm härtesten Eisenbeton nur so wegblasen! Soll ich dafür die Verantwortung übernehmen?«
    Ich hakte sofort nach. »Woher wollen Sie wissen, daß man mit den verschwundenen 60 Kilo Dynamit tatsächlich eine Sprengung vorhat?«
    Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Aber warum soll man sie denn stehlen, wenn man sie nicht zu einer Sprengung braucht?«
    »Wie kamen Sie gerade auf Eisenbeton? Warum sagten Sie als Beispiel nicht Erde oder sonst irgendein Material?« fiel Phil ein.
    »Warum? Warum! Weil mir eben gerade dieses Beispiel einfiel!«
    Wir schwiegen eine Weile. Dieser Mr. Haskvich war in jeder Hinsicht bemerkenswert. Er kam zu uns, nachdem er annehmen mußte, daß die Prüfung durch das Finanzamt vielleicht auch den fehlenden Sprengstoff festgestellt hatte. Und er meinte offensichtlich, daß er nun für nichts mehr verantwortlich sei. Er hatte ja die Polizei unterrichtet. Was nun auch immer passierte, er würde seine Hände, in Unschuld waschen. So ungefähr schien er sich die Sache vorzustellen. Er merkte nicht, daß er sich dadurch in erster Linie selber verdächtig machte.
    »Aus welchem Raum ist der Sprengstoff verschwunden?«
    »Aus der großen Lagerhalle.«
    »Woher wissen Sie mit Sicherheit, daß er nur aus der Lagerhalle verschwunden sein kann? Gibt es nicht auch andere Möglichkeiten?«
    Er wiegte den Kopf ungeduldig hin und her. Da er mit der Antwort zögerte, fiel Phil scharf ein: »Also: Gibt es nun andere Möglichkeiten oder nicht?« Haskvich sprang auf. »Ich habe hier eine Anzeige zu Protokoll geben wollen! Statt dessen verdächtigen Sie mich!« brüllte er.
    »Ruhig, ruhig,« sagte ich. »Niemand hat etwas von Verdacht gesagt! Oder?«
    »Aber Sie behandeln mich so, als ob ich verdächtig wäre. Das ist ja ein halbes Kreuzverhör!«
    »Sie werden hier genau nicht anders behandelt, als jeder andere Staatsbürger in Ihrer Situation auch behandelt werden würde, mein Lieber. Sie müssen doch schließlich zugeben, daß zumindest eine Verletzung Ihrer Aufsichtspflicht vorliegt, wenn 60 Kilo Dynamit aus Ihrem Betrieb verschwinden, nicht wahr? Dynamit ist ja immerhin etwas anderes als Kochsalz oder Kunsthonig, die man offen herumstehen lassen könnte.«
    »Ich habe alle Kontrollvorschriften genau eingehalten!« keuchte er mit hochrotem Gesicht. »Alle! Aber ich kann mich ja nicht vervielfältigen! Ich kann nicht Tag und Nacht vor jedem Fenster und vor jeder Tür Wache stehen! Ich bin doch auch nur ein Mensch!«
    »Allerdings«, nickte ich gelassen. »Ein Mensch; der einen Betrieb besitzt, in dem Dynamit produziert wird. Aber hören wir doch endlich mit dem fruchtlosen Gebrüll auf! Kommen wir zur Sache! Sie sagten vorhin, das Dynamit müsse aus der Lagerhalle entwendet worden sein. Warum gerade da?«
    »Die Lagerhalle könnte nachts von einem Einbrecher aufgebrochen worden sein.«
    »Das könnte doch vermutlich jeder andere Raum in Ihrem Betrieb auch, nicht wahr?«
    »Allerdings. Aber nachts werden Sie nur in der Lagerhalle Dynamit vorfinden.«
    »Wieso?«
    »Jedes Gramm tagsüber hergestelltes Dynamit wird vor Feierabend ins Lager eingeliefert. In den Werkshallen bleibt nichts liegen, kein Gramm. Jeder Werkmeister hat abends die Abteilung eines anderen zu kontrollieren, ob auch wirklich nichts zurückgeblieben ist. Sicherheitsbestimmungen.«
    »Kann der Diebstahl nicht tagsüber ausgeführt worden sein?«
    »Kaum. Niemand kommt ins Werk mit einer Tasche oder irgendeinem Behältnis. Frühstücksbrote und Getränke werden in bestimmten Mengen

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