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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Kapitel 1
    E s ist früher Morgen, liebe Hörer, und ich begrüße Sie alle zu
Guten Morgen, Denver!,
WOW -Radios beliebtester Talkshow. Ich bin Carson Miller, Ihr bescheidener Gastgeber, und sitze heute hier im Studio mit Denvers selbsternannter Vampirpsychologin, Dr. Kismet Knight. Dr. Knight möchte gern all Ihre Fragen zu Blutsaugern beantworten – also, rufen Sie uns an! Die Leitungen sind frei. Guten Morgen, Dr. Knight.«
    »Guten Morgen, Carson«, sagte ich ins Mikro. »Ich freue mich, hier zu sein.«
    Der Moderator wandte den Kopf in meine Richtung und ließ seine Brauen wippen. »Als Erstes sollte ich unseren Hörern verraten, dass Sie heute Morgen zum Anbeißen aussehen, Doc, eine echte Sahneschnitte!« Dazu glitt er langsam mit seiner schwülstigen Zungenspitze über seine Lippen. Eine Horrorfilmversion dessen, was Carson vermutlich für eine total scharfe Aufreißergeste hielt.
    »Ähm, danke.« Ich betrachtete sein fleckiges, zu enges T-Shirt und die unmodisch ausgeblichene Jeans.
    Na, spitzenmäßig! Noch so ein Möchtegern-Howard-Stern, nur dass dieser hier fett und kahlköpfig ist. Diese Radiofuzzis haben doch alle eine verzerrte Selbstwahrnehmung!
    Er strich mit seiner verschwitzten Hand über mein Knie und packte mit seinen Wurstfingern so fest zu, dass ich sicher war, dort später einen blauen Fleck zu bekommen. Ich setzte beide Hände ein, um seine wegzuschieben, und als das nicht funktionierte, grub ich meine Fingernägel in seinen adergemusterten, leberfleckigen Handrücken. Immerhin schien er das zu merken. Er riss den Mund zu einem stummen Schrei auf, und ich schaffte es, meine Knie wegzudrehen. Grinsend wedelte er mit seinen Fingern in der Luft, was entweder einen Versuch, die Durchblutung in seinen Zeigefingern anzukurbeln, oder eine Art komplett überholtes »Hallöchen« darstellen sollte. Letzteres schien mir wahrscheinlicher. Derweil redete er weiter, als hätte er sich nicht eben wie ein unreifer, aufdringlicher Schleimer benommen.
    Ich blickte zu der Tür hinüber, die aus unserer kleinen Kabine in den Technikraum führte, und berechnete, wie viele Schritte ich für die Flucht brauchte, sollte dieser Rundfunk-Grabscher sich noch einen Ausrutscher leisten.
    »Liebe Hörer, ich muss sagen, es ist eine Schande, dass wir nicht im Fernsehen sind, denn unsere Dr. Knight ist eine wahre Augenweide! Sie trägt ein hautenges schwarzes Kleid, das ihre Kurven an genau den richtigen Stellen betont. Sagenhaft lange Beine, große blaue Augen, und dazu phantastisches, langes schwarzes Haar.« Als er eine Hand nach meinem Haar ausstreckte, schlug ich sie unsanft weg. Nun senkte er seine Stimme, auf dass sie noch schmieriger klang. »Da kommt ein Mann schon mal auf Ideen, falls Sie verstehen, was ich meine. Aber lassen wir das! Also, Doc, was zum Geier ist eine Vampirpsychologin? Sind Sie eine Vampirin?« Während er lachte, schlug sein Bauch gegen den Tisch, so dass das Mikro wackelte. »Hey, ich habe neulich einen Witz gehört: Gehen ein Vampir und ein Werwolf in eine Bar und …«
    Während er weiterbrabbelte, gab ich mich einem sehr bildhaften Tagtraum davon hin, was Luna – eine äußerst bösartige Vampirin, die ich kannte – mit diesem Idioten anstellen könnte. Ein Glück, dass mein Freund Devereux – Freund, bessere Hälfte, Gott, wie bescheuert sich das anhörte, aber ich wusste nicht, wie ich ihn sonst nennen sollte – kein Morgenmensch, ähm, -vampir war! Seine Idiotentoleranz lag nämlich bei null, und sicher hätte er mit diesem Minderhirnigen kurzen Prozess gemacht.
    Nicht dass ich von Devereux beschützt werden müsste. O nein! Schließlich lautet mein Spitzname nicht umsonst »Highlander«. Tja, da köpft man einen einzigen Vampir, und schon kriegt man auf ewig so ein Etikett verpasst! Aber wenn man schon einen gutaussehenden Meistervampir hatte, der darauf bestand, den Bodyguard zu mimen, sollte man es ihm auch hier und da gönnen, nicht? Ein zähnebleckendes Knurren von Devereux reichte gewöhnlich, um mehr als ein paar blöde Sterbliche – und manchen Unsterblichen gleichfalls – in die Flucht zu treiben.
    Ich hing meinen Gedanken so genüsslich nach, dass ich einen Moment brauchte, ehe ich mitbekam, dass Carson mich lüstern-abwartend ansah.
    »Was ist, Doc, sind Sie eine Vampirin oder nicht?«
    Nachdem ich meinen Stuhl etwas weiter von ihm weggerückt hatte, warf ich ihm ein gekünsteltes Lächeln zu und konzentrierte mich auf seine blöde Frage. Wenn er

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