0067 - Zwischenspiel auf Siliko V
mit Arkon nicht mehr in Verbindung - so unglaubwürdig ist meine Vermutung nicht, wenn wir uns des großen P-Systems auf der Venus erinnern, denn seine Existenz war weder mir noch den heutigen Arkoniden bekannt oder diese Forts sind seinerzeit unter strengster Geheimhaltung gebaut worden, und dann wissen nur immer drei Personen davon ..."
„Und der Robot-Regent!" behauptete Rhodan.
„Natürlich. Dieser an erster Stelle", erwiderte Crest leicht bedrückt.
Für Rhodan war dieses Thema erledigt. Über die Bordverständigung rief er die Funkzentrale an. „Meldet sich die Gazelle unter Leutnant Cardif immer noch nicht?"
„Nein, Sir", kam ohne Zögern die Antwort, „wir versuchen es ununterbrochen auf allen Wegen ..."
„Danke", sagte Rhodan knapp, und der Blick, den er Crest zuwarf, wurde nur von dem Arkoniden verstanden.
Perry Rhodan sorgte sich jetzt auch noch um seinen Sohn.
In breiter Front, einen gewaltigen Halbkreis bildend, donnerte der Verband auf das System 4186-4-162 zu. Die namenlose Sonne wuchs aus dem blitzenden Spiel Tausender Sterne immer mehr heraus, wurde vom Punkt zum Scheibchen und begann, stärker zu strahlen. Ihr einziger, gigantischer Planet zeigte sich als schwach leuchtende Sichel und leuchtete grün. Die Trabanten dieser Riesenwelt waren auf dem großen Rundsichtschirm der DRUSUS noch nicht zu sehen. Jeder an Bord der Raumer, auch Perry Rhodan und Crest, machten sich von Siliko V bezüglich seiner Größe falsche Vorstellungen.
Die Schiffe flogen unter stärkstem Ortungsschutz, aber es war klar, daß dieser Schutz immer mehr an Wert verlor, je näher sie dem Ziel kamen. Von einer bestimmten Distanz an erschienen auf den feindlichen Ortungsschirmen jene berüchtigten, verschwommenen Dreifach-Diagramme, die wohl keine klaren Werte lieferten, aber eindeutig auf das Vorhandensein Fremder Raumschiffe hinwiesen. Ein geschulter Mann, der mit den Phänomenen der Dreifach-Diagramme schon öfter zu tun gehabt hatte, war trotz der „Verschattung" in der Lage, die Position des unter Ortungsschutz anfliegenden Raumverbandes ungefähr festzustellen.
Mit 0,96 Licht jagten die Kampfraumer der Erde auf ihr Ziel zu. Bei fünfzehn Lichtminuten Abstand gab die DRUSUS ihren Ortungsschutz als einziges Schiff auf, strahlte in gleicher Sekunde den Erkennungskode ab und gab zu erkennen, daß Perry Rhodan an Bord wäre.
Siliko V antwortete nicht! Die superstarken Sender der DRUSUS strahlten auf allen nur möglichen Wellen in ununterbrochener Folge ihr Signal ab. Die Suchrufe nach der Gazelle von Leutnant Cardif liefen nebenher. Von der Meßstelle kam durch: „Siliko V, achtzig Kilometer Durchmesser; Sternkörper besitzt globale Form. Atmosphäre keine, aber Schwerkraft 1,1!"
Rhodan nickte dazu. Sein kantiges Gesicht wurde noch ausdrucksvoller. 1,1 Schwerkraft für eine Welt mit dieser lächerlichen Masse bedeutete künstlich erzeugte Schwerkraft. In dieser Sekunde wurde es ihm zur Gewißheit, daß die Galaktischen Händler seine Frau nach Siliko verschleppt hatten. Aber warum meldete sich Thomas mit seiner Gazelle nicht?
Die Bordverbindung verband ihn mit der Forschungsstelle für kosmische Strahlen. „Überprüfen Sie den Raum um Siliko V! Ich möchte wissen, ob überall die radioaktive Strahlung von gleicher Intensität ist.
Berücksichtigen Sie die Sonnenfleckenaktivität dabei. Die Messung hat an dem Bahnpunkt des Siliko V zu beginnen, wo er vor vierundzwanzig Stunden stand. Resultate sofort an mich!"
Crest sackte sichtlich zusammen. Er verstand, welchen furchtbaren Verdacht Perry Rhodan hatte. Nach seiner Ansicht gab es keine Gazelle mehr. Im Strahlfeuer des kosmischen Forts mußte sie in den letzten vierundzwanzig Stunden vernichtet worden sein.
Von hinten links in der Zentrale der DRUSUS kam der erregte Ruf: „Siliko V hat plötzlich Schutzschirme aufgeschaltet! Du lieber Gott... die haben ja Arkon-Stärke ..." und dann rasselte der Mann Werte herunter, die selbst bei dem Arkoniden Crest Unglauben auslösten. Aber er kam nicht dazu, eine Bemerkung zu machen. Die Forschungsstelle für kosmische Strahlung, neunhundert Meter tief im gewaltigen Kugelleib der DRUSUS, meldete sich.
„Innerhalb der Koordinaten Phi ... starke radioaktive Strahlung. Einwandfrei aus Stahl 465/r 02 diagnostiziert. Gemessen an der Umlaufbahn des Siliko V ist der Prozeß vor acht Stunden siebzehn Minuten in etwa sechshundert Kilometer Höhe über dem Mond ausgelöst worden. Der beschleunigte Ablauf des Zerfallprozesses
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