0067 - Zwischenspiel auf Siliko V
suchen. Er fand den Oberst nicht, und nach einer halben Stunde Suchens in den stellenweise völlig zerstörten Gängen des unterirdischen Forts meldete er sich bei Perry Rhodan zurück.
„Danke", erwiderte Rhodan. „Bleiben Sie bei mir, Leutnant!"
Der schwieg, aber seine funkelnden gelblichen Augen sagten genug.
Dann kam der Alltag - wieder der Einsatz, Meldungen und Entscheidungen. Rhodan runzelte die Stirn, als gemeldet wurde, daß das Kontrollzentrum vollkommen zerstört sei.
Er überlegte kurz, dann entschied er: „Ein Schwerer und zwei Leichte Kreuzer bleiben auf Siliko V. Die drei Kreuzer-Kommandanten sind dafür verantwortlich, daß dieser Zwergmond bei ihrem Abflug für alle Zukunft als stellares Fort nicht mehr zu benutzen ist!"
Thora befand sich nicht mehr an Rhodans Seite. Leutnant Cardif fragte auch nicht nach ihr. Mit dem Chef stieg er in beschwerlichem Marsch aus achtzehn Kilometern Tiefe zur Oberfläche des Mondes hoch.
Nur ihren flugfähigen Raumanzüge hatten sie es zu verdanken, nach vier Stunden in der DRUSUS zu sein.
Von der Zentrale rief Rhodan die Funkstelle seines Superschlachtschiffes an. „Mit Hyperfunk-Gerät Verbindung nach Arkon III herstellen. Ich möchte den Regenten sprechen. Kodezeichen des Robotgehirns ist bekannt. Ich warte."
Unbeweglich stand Leutnant Cardif neben Perry Rhodan, der im Steuersitz der DRUSUS Platz genommen hatte. Rhodan schien seine Anwesenheit vergessen zu haben, doch sein Anruf zum Schweren Kreuzer ZYKLOP bewies das Gegenteil.
„Ist Oberst Tifflor an Bord?"
„Ja, Sir!"
„Ich erwarte ihn in meiner Kabine. Ende!"
Perry Rhodan war nachdenklich. Die Gefühle seines Sohnes waren für ihn tabu, aber das Recht zu handeln, ließ er sich nicht nehmen, und er war nicht willens, diesen schier aussichtslosen Kampf um das Herz seines Jungen aufzugeben.
Da meldete die Funkzentrale: „Sir, der Regent von Arkon."
Rhodan warf der Kamera einen abwägenden Blick zu. Sie mußte ihn und Thomas erfassen. Der Regent sollte sehen, wer an seiner Seite stand.
„Hier Rhodan, Regent. Ich spreche von Siliko V aus dem System 4186-4-162."
Seine Stimme klang kalt, unerbittlich, anklagend.
„Bitte", erwiderte das Mammut-System auf Arkon III.
„Ich habe mit Hilfe von Leutnant Cardif, der an meiner Seite steht, meine Frau aus achtzehn Kilometern Tiefe aus den Befestigungsanlagen befreit. Beim Anflug ..."
Die Riesenpositronik auf Arkon III unterbrach Rhodan. „Ich kenne kein kosmisches Fort Siliko V. Ich kenne nur einen Mond Siliko V im System 4186-4-162, Rhodan!"
„Regent, meine Frau ist mit Hilfe von zwei Arkon-Spezialraumern von Rusuf entführt und nach Siliko V verschleppt worden. Das Computersystem auf Siliko V..."
Wieder unterbrach die regierende Positronik auf Arkon III. „Ich kenne keine Relaisstation auf Siliko V, Administrator des Solaren Imperiums. Befrage den Computer selbst, und er wird dir sagen müssen, auch mich nicht zu kennen. Auch wird es deinen Technikern ein leichtes sein, ihn daraufhin zu untersuchen, ob zwischen mir und ihm doch eine Verbindung besteht. Hast du noch weitere Vorhaltungen, Rhodan?"
„Nein", erwiderte Rhodan, und im gleichen Moment hatte der Regent die Hyperfunk-Verbindung gelöscht.
Crest hatte dem Gespräch gelauscht. Auf Rhodans fragenden Blick sagte er bedauernd: „Dieses Mal haben unsere Roboter und Männer zu gut gearbeitet. Der Regent weiß längst, daß von der Relaisstation auf Siliko V nur ein häßlicher Schrotthaufen übriggeblieben ist, und hat deshalb so unverschämt lügen können. Wenn ich mich nicht verhört habe, dann hat die Positronik nicht nur unverschämt, sondern auffallend dumm gelogen. Das, lieber Rhodan, ist manchmal nicht Dummheit, auch wenn es wie Dummheit klingt; der Regent auf Arkon fühlt sich wieder sehr stark, nur möchte ich wissen, aus welchem Grund?"
„Wir werden es erfahren, früher oder später", erwiderte Rhodan, erhob sich und forderte Thomas Cardif auf, ihm zu folgen.
Er nahm ihn mit in seine Kabine. Kurz nach ihnen trat Oberst Julian Tifflor ein. Rhodan kam sofort zur Sache.
„Oberst, Sie sind ab sofort zur Erde zurückversetzt. Ihr Aufgabenbereich wird Ihnen dort bekanntgegeben. Ihr Adjutant ist Leutnant Thomas Cardif. Der Einfachheit halber bleiben Sie auf der DRUSUS und machen den Rückflug zur Erde mit. Ich bitte Sie, darauf zu achten, daß Leutnant Cardif unter keinen Umständen Gelegenheit gegeben wird, das Solare System zu verlassen."
Da nahm Leutnant Thomas Cardif
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