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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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geraten, die Kamera einzuschalten, als Sie begannen, den wilden Mann zu spielen.«
    Er lächelte mich zynisch an.
    »Wir werden sehen, wie viel sich ein G-man erlauben darf, ohne bestraft zu werden. Die Aussagen der Leute und der Filmstreifen gehen noch heute zusammen mit meiner Beschwerde an das Innenministerium.«
    Sein Gesichtsausdruck wurde brutal.
    »Und jetzt rate ich Ihnen, verlassen Sie das Haus. Ich bin sonst gezwungen, die Polizei anzurufen, um Sie durch Ihre uniformierten Kollegen vor die Tür setzen zu lassen.«
    ***
    Die Verhandlung vor dem Disziplinargericht fand sechs Wochen später statt. Den Vorsitz hatte der oberste Verwaltungsrichter des Bundes, John Anderson. Schon seine Eröffnungsworte deuteten an, dass die Sache nicht sehr gut für mich stand.
    »Wir haben hier über eines der schwersten Vergehen zu entscheiden, das es in der Verwaltungsrechtsprechung gibt: den Übergriff eines Beamten aus privaten Motiven unter Ausnutzung seiner dienstlichen Stellung. Da es sich um einen Beamten der Bundespolizei handelt, um einen Angehörigen der Elitetruppe zum Schutz der Bürger und des Rechts erschwert den Fall. -Wir treten in die Verhandlung ein.«
    Mein Verteidiger war ein Zivilanwalt, der Vertreter der Anklage war ein Ministerialdirektor des Innenministeriums.
    Er zog gleich gewaltig vom Leder. Hinterhältig erkannte er meine Verdienste an, um dann nur noch schärfer mit meiner verantwortungslosen Handlungsweise abzurechnen.
    »Es geht nicht an«, rief er schließlich aus, »dass ein im Grunde doch subalterner Beamter sich erdreistet, das Urteil eines hohen Gerichtes anzuzweifeln. Besonders schwer wiegt, dass der Angeklagte gedroht hat, das Urteil des Gerichtes aus eigener Machtvollkommenheit zu korrigieren. Die Zeugen, deren Liste die Anklage dem Gericht vorgelegt hat, werden beweisen, dass diese Drohung dem tatsächlichen Entschluss des Angeklagten entsprach. Und dass Gericht wird bedenken müssen, dass der FBI-Beamte zu dieser Tat, die ich nur als Mord bezeichnen kann, eine Pistole benutzen würde, die der Staat ihm zum Schutz der Bürger gegeben hat. Ich muss das Gericht bitten, einem so gefährlichen und haltlosen Menschen die Waffe wieder zu entziehen. Ich bitte jetzt um Vernehmung meiner Zeugen.«
    Richter Anderson nickte zustimmend, und der Reihe nach marschierten nun die fünf Personen auf, die der Auseinandersetzung in Greys Büro zugehört hatten.
    Klar, dass ich bei ihren Aussagen schlecht wegkam. Mein Verteidiger nahm die Zeugen zwar ins Kreuzverhör, aber konnte sie nicht erschüttern. Als Letzter trat Alec Grey selbst in den Zeugenstand. Er äußerte sein Bedauern darüber, dass er gezwungen gewesen sei, seine Beschwerde dem Innenministerium einzureichen, aber er hätte sich durch mich bis zum äußersten bedroht gefühlt. Im Übrigen bestätigte er die Aussagen seiner Angestellten.
    Mein Verteidiger versuchte, Greys Beteiligung an dem Mord von Frank Steel in den Vordergrund zu rücken. Der Richter unterband diese Versuche sofort.
    »Es handelt sich hier nicht darum, ob Mr. Grey an dem Mord beteiligt ist. Diese Frage hat das Schwurgericht bereits entschieden. Ich weise Fragen an den Zeugen, die in diese Richtung zielen, zurück.«
    Grey wurde aus dem Zeugenstand entlassen. Der Ankläger beantragte die Vorführung des Filmes. Das Gericht stimmte dem Antrag zu.
    Für mich waren die knappen zehn Minuten Filmvorführung fast der scheußlichste Teil der Verhandlung. Es ist unangenehm, wenn man sich in einer Rolle sieht, die wirklich nicht die eines Gentleman war.
    Als auf Anweisung des Richters die Vorhänge wieder zurückgezogen wurden, und es hell im Saal wurde, stand der Anklagevertreter auf und sagte feierlich: »Nach der Vorführung dieses Streifens, den sie für eindeutiger hält als alle Zeugenaussagen, hat die Anklage keine weiteren Beweismittel vorzulegen, und sie glaubt auch, dass keine anderen Beweise mehr notwendig sind.«
    Richter Anderson nickte. Es sah sehr zustimmend aus. Dann erteilte er das Wort dem Verteidiger.
    Mein Verteidiger hatte nur zwei Zeugen aufgerufen: meinen Chef, Mr. High und meinen Freund, Phil Decker.
    Mr. High gab im Zeugenstand einen Überblick über meine Laufbahn. Er erwähnte meine Erfolge, mein bisheriges korrektes Verhalten, meinen Eifer im Dienst.
    Im Kreuzverhör fragte ihn der Ankläger nach Brutalitäten, die ich vielleicht früher schon begangen hätte. High verneinte, und der Staatsanwalt konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen, dass der Chef

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