Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
Vom Netzwerk:
Alec Grey blickte uns entgegen, als wir sein Zimmer, das Chefbüro betraten, aber er stand nicht auf, und er öffnete nicht den Mund zu einer Begrüßung.
    Erst als wir, Phil und ich, unmittelbar vor ihm standen, sagte er: »Eigentlich habe ich im Augenblick reichlich genug von Polizisten.«
    »Nett von Ihnen, uns trotzdem zu empfangen, Grey«, antwortete ich. »Außerdem sind wir keine Polizisten, wir sind FBI-Beamte. Hat Ihnen das Ihre Sekretärin bei der Anmeldung nicht gesagt?« '
    »Ich habe genug von Polizisten jeglicher Art, von Detectives, G-men und Uniformierten. Sogar der Anblick eines Verkehrsschutzmannes ist mir zuwider. - Setzen Sie sich.«
    Mit einer flüchtigen Geste wies er auf zwei Stühle vor dem Tisch.
    Als wir saßen, musterte er uns noch eine volle Minute lang, ohne zu sprechen. Dann sagte er: »Also?«
    »Wir führen die Untersuchung gegen Sie weiter, Grey.«
    »In dienstlichem Auftrag?«
    Ich zögerte einen Augenblick mit der Antwort.
    »Nein«, sagte ich schließlich, »wenigstens nicht direkt. Aber wir können nicht vergessen, dass Frank Steel auf bestialische Weise umgebracht wurde. Sie wissen doch, dass Steel ein G-man war und ein Freund von uns.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Was soll diese blöde Art zu reden? Vor zwei Tagen bin ich von einem Gericht der Vereinigten Staaten von allen mir zur Last gelegten Anklagepunkten freigesprochen worden, und die Sache mit Steel war ein wesentlicher Punkt der Verhandlung. Lesen Sie keine Zeitungen?«
    »Doch, aber ich bin der Meinung, dass die Richter sich irrten.«
    Er lächelte verschlagen.
    »Sie sollten vorsichtiger mit Ihren Äußerungen sein, G-man. Glauben Sie nur nicht, Sie könnten reden, was Sie wollen, nur weil Sie im Staatsdienst stehen.«
    Ich lehnte mich bequem zurück.
    »Sind Sie nun ein Gangster, Grey, oder sind Sie keiner?«
    Er lachte brüllend auf.
    »Sie machen mir Spaß, G-man.« Er stand auf. Er war fast so groß wie ich, nur etwas fleischiger, ohne eigentlich dick zu sein.
    »Kommen Sie mit!«
    Er öffnete die Tür zum Sekretariat, wo zwei Mädchen auf Schreibmaschinen hämmerten, ging durch diesen Raum hindurch, ohne sich danach umzublicken, ob wir ihm folgten, öffnete die nächste Tür. Von hier aus hatte man einen Überblick über die nur durch Glaswände getrennten Büros der Korrespondenz-Abteilung, der Buchhaltung, der Reklamations-Abteilung.
    Grey drehte den schweren Kopf.
    »Sieht das nach einem Gangster-Betrieb aus?«, fragte er spöttisch.
    »Es sieht nach guter Organisation aus«, antwortete ich, »aber ich kann von hier aus nicht erkennen, was Sie hier organisiert haben. Was verbuchen Ihre Buchhalter, Grey? Einnahmen aus Spielhöllen? Waffengeschäfte mit Südamerika? Marihuanaverkäufe?«
    »Ihre Leute haben wochenlang hier herumgestöbert, ohne etwas zu finden«, sagte er. Es klang 'ganz friedlich.
    »Und wie viel Tage vorher wussten Sie, dass eine solche Untersuchung stattfinden würde?«, fragte ich. »Auf welchem Konto buchen Sie die Summe, die Sie als Bestechung zahlen?«
    Seine Augen, graue, kleine Augen, deren Ausdruck eine verteufelte Ähnlichkeit mit dem Blick einer Giftschlange hatte, musterten mich kalt.
    »Ich warne Sie zum zweiten Mal, G-man. Sie scheinen nicht zu wissen, wie viel man zu einem Mann sagen darf, der gerade freigesprochen wurde.«
    »Aus Mangel an Beweisen«, warf Phil ein, der bisher nicht gesprochen hatte.
    »Ein Freispruch ist ein Freispruch«, sagte Grey scharf, drehte sich um und ging in sein Privatbüro zurück. Wir folgten ihm.
    Er warf sich in seinen Schreibtischsessel, blickte uns fragend an.
    »Was wollen Sie noch?«
    »Ihnen die Meinung sagen, Grey«, stieß ich aus. »Und Ihnen sagen, was Ihnen bevorsteht. - Sie, Grey, führen hier eine Firma, die einen Millionenumsatz ausweist. Sie liefern Ware in alle Welt. Sie handeln mit allen Städten. Die Rechnungen, die Sie bekommen, lauten auf Seife, auf Käse, auf was weiß ich. Die Rechnungen, die Sie ausstellen, klingen genau so harmlos. Gelder gehen hin und her. Dutzende von Firmennamen tauchen in Ihren Büchern auf, vielleicht sogar Hunderte. Vielleicht sind die Hälfte davon wirklich normale Firmen, aber die ander Hälfte, Grey, sind Gangsterunternehmen, von Ihnen gegründet, von Ihnen abhängig. - Wenn irgendwo in Chicago in Ihrem Auftrag ein Mann getötet wird, der Ihnen im Weg ist, dann erscheint der Lohn für den Mörder in den Büchern Ihrer Firma als Provisionszahlung für eine Geschäftsvermittlung. Die Mädchen, die in

Weitere Kostenlose Bücher