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0070 - Die Teufelsbraut

0070 - Die Teufelsbraut

Titel: 0070 - Die Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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neuen Dämon von Rio, aber ich werde verhindern, daß er Tarantogas Platz einnimmt!«
    »Du wirst nichts verhindern, Sinclair! Gar nichts! Denn ich werde heute nachholen, was ich gestern versäumt habe! Ich werde dich ausschalten!« Die Hexe breitete ihre Arme aus. Mit schriller Stimme rief sie: »Mächte der Finsternis, gebt mir die Kraft, die ich brauche, um mit diesem erbitterten Feind der Hölle fertig zu werden!«
    Rauch stieg aus dem lehmigen Boden der Hütte. Er hüllte das Mädchen in Gedankenschnelle ein.
    Ich konnte Zsa Zsa nicht mehr sehen.
    Und als ich die Hexe dann wiedersah, war sie zu einer gefährlichen Raubkatze geworden. Sie knurrte mordlüstern.
    Ihr Fell sträubte sich. Die Sehnen spannten sich. Die Bestie stieß ein Gebrüll aus und sprang mich an.
    Ich warf mich zur Seite. Gleichzeitig zog ich meine Beretta. Der gestreckte Katzenkörper flog an mir vorbei.
    Auf weichen Tatzen landete die Bestie. Sofort schnellte sie herum. Sie hieb nach mir. Ich brachte mich mit einem weiten Satz in Sicherheit.
    Bevor das Biest zum nächsten Sprung ansetzen konnte, richtete ich meine Beretta auf das fauchende Tier.
    Ich hatte keine andere Wahl. Ich mußte es tun. Ich mußte schießen, um mein Leben zu retten. Zsa Zsa hatte ihre Chance gehabt.
    Ich hätte versucht, sie vom Bösen zu befreien, doch sie hatte davon nichts wissen wollen. Nun war es zu spät, sie zu erlösen.
    In dem Moment, wo sich die Wildkatze duckte, drückte ich ab. Die geweihte Silberkugel drang ihr zwischen die Augen.
    Das Tier schnellte trotzdem hoch. Aber es sprang mich nicht an. Es hüpfte kraftvoll in die Luft, drehte sich um die eigene Achse, bäumte sich wild auf, krachte schwer gegen die Wand und fiel dann zu Boden.
    Die Flanken der Raubkatze zuckten.
    In der Stellung, in der ich den Schuß abgegeben hatte, verharrte ich. An und für sich hätte diese eine Kugel reichen müssen, aber ich wollte keine unliebsame Überraschung erleben, deshalb behielt ich die Beretta im Anschlag.
    Das Zucken der Flanken hörte auf.
    Ich entspannte mich, richtete mich langsam auf, atmete erleichtert auf. Vorsichtig näherte ich mich dem erlegten Tier.
    Plötzlich fing die Luft zwischen mir und der Raubkatze zu flimmern an. Undeutlich erkannte ich, wie sich der Körper des Tieres veränderte. Er streckte sich, nahm menschliche Formen an.
    Das Flimmern verebbte. Und dann lag das Mädchen vor mir. Bildschön war ihr Gesicht. Ein glücklicher, friedlicher Ausdruck prägte ihre Züge.
    Sie gehörte nicht mehr dem Teufel. Ich hatte sie erlöst. Doch leider hatte sie dabei ihr Leben verloren.
    ***
    Mit düsterere Miene trat ich aus der Hütte. Suko und zwei Polizeibeamte eilten auf mich zu. Ich schob die Beretta in die Schulterhalfter.
    »Bist du unverletzt, John?« fragte mich der Chinese. Ich hörte ihn kaum. Die Polizisten eilten in die Hütte.
    »Ich wollte ihr eine Chance geben«, knirschte ich. »Aber sie hat sie abgelehnt.«
    Ich brauchte Suko nicht zu sagen, daß Zsa Zsa tot war. Er wußte es auch so. »Mach dir keine Vorwürfe, John«, sagte mein Partner. Er legte mir den Arm um die Schultern. »Denk daran, was sie in Ludus Bajajas Auftrag noch alles getan hätte, wenn du ihr nicht das Handwerk gelegt hättest. Sie war eine Hexe. Eine Braut des Teufels. Ihre Schönheit war Tarnung. In ihrem Inneren war sie häßlich und grausam.«
    Es war richtig, was Suko sagte. Dennoch ging es mir gegen den Strich, daß ich dieses Problem nicht anders hatte lösen können.
    Die Polizeibeamten trugen die Tote aus der Hütte.
    Plötzlich stieß einer von ihnen einen entsetzten Schrei aus. Ich drehte mich alarmiert herum und sah, wie sich der Körper des Mädchens in nichts auflöste. Innerhalb weniger Augenblicke war sie nicht mehr vorhanden.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Möglicherweise hat der Fürst der Finsternis sie zu sich geholt.«
    »Mit der geweihten Silberkugel?« fragte der Chinese ungläubig.
    »Die hat er hiergelassen«, erwiderte ich und wies auf das glitzernde Etwas, das zwischen den Polizeibeamten auf dem Boden lag.
    Gemeinsam mit den Polizisten verließen wir die Favela.
    Wir erreichten unseren Chrysler. Als ich mich in den Wagen setzen wollte, rief mich einer der Beamten. Mit fuchtelnden Armen gab er mir zu verstehen, daß Kommissar Calamasse über Funk mit mir sprechen wollte.
    Ich eilte zu dem Fahrzeug und übernahm das Mikrophon. »Sinclair«, meldete ich mich.
    »Gratuliere zu Ihrem Erfolg, Oberinspektor«,

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