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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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hielt ich inne. Aber jetzt vernahmen wir das Kreischen der Türangeln aufs Neue, ganz nah - ich tat noch einen Schritt nach vorn, sah einen unbestimmten Lichtstreifen, stolperte im selben Augenblick und stürzte zu Boden.
    Es war meine Rettung. Von irgendwoher knallte es, und etwas pfiff dicht über mich weg. Und schon donnerte die MPi nicht weit von der Stelle, wo ich gestanden hatte, eine tief liegende Serie von Schüssen, sodass die Querschläger um uns herumzirpten und Putz und Mörtel über mich regnen ließ.
    Ich sah, wie mein Kamerad zu schießen aufhörte und vorwärtsstürzte. Mit Mühe kam ich auf die Beine. Anscheinend hatte ich mir den Knöchel etwas verstaucht. Aber nun schwang vor mir eine Tür auf, Licht fiel herein, und ich sah meinen MPi-Schützen vorwärtsstürmen. Nichts hielt mich mehr.
    Ich weiß noch, dass wir durch ein paar komfortabel eingerichtete Wohnräume sprangen, in denen das Licht brannte. Aber niemand war zu sehen. Und doch waren wir unserem Wild dicht auf den Fersen, wir spürten es am Luftzug der geöffneten Türen.
    Dann prallten wir aufeinander und gegen eine Tür. Wir hörten wie auf der anderen Seite ein Schlüssel herumgedreht wurde. Ich hatte die Pistole in der Hand und drückte sie gegen das Schloss und zog zweimal ab. Wir warfen uns ohne ein Wort gegen die Tür, und sie sprang splitternd auf.
    Wir standen in einem Kellerschacht, von dem eine Treppe hinauf in einen Garten zu führen schien. Vor dem hellen Nachthimmel sahen wir eine dunkle Silhouette flüchten. Schon riss der G-man die MPi hoch, aber ich schlug sie ihm wieder herunter. Er hätte gleichzeitig einen ganz unschuldigen Häuserblock unter Feuer genommen und mich in der Verfolgung behindert.
    Ich hetzte die Betonstufen hinauf, mit wütenden Schmerzen im Knöchel und keuchend vor Anstrengung und Spannung.
    ***
    Wir standen neben einem Wagen der Funkstreife. Phil, der Mann mit der MPi und ich. Im Wagen saß am Funkgerät ein Mann von der City Police.
    Uns allen war nicht gerade wohl zumute. Legaro war uns - vorerst entkommen, und wenn ich auch noch den Wagen erkannt hatte, in dem er sich davongemacht hatte, so wusste ich doch nichts über sein Ziel. Bis sich der Funkstreifenwagen hier eingefunden hatte, konnte Legaro dreimal seinen Kurs geändert haben.
    »Hast du ihn denn wenigstens noch getroffen?«, fragte Phil.
    »Keine Ahnung. Ich möchte aber sagen, dass ich zumindest den Wagen noch erwischt habe.«
    Über Funk meldete sich jemand, und wir hörten ihn sagen: »Nein, Streife siebzehn, kein Cabriolet. Und der Mann ist bestimmt älter als zwanzig. Sucht weiter, bis ihr den Richtigen habt!«
    »Wie ist denn eigentlich die Lage?«, fragte ich Phil.
    Er zog ein skeptisches Gesicht.
    »Was im Grillo saß, haben wir freilassen müssen. Die Barleute haben wir natürlich dabehalten. Im Keller zwei Tote und zwei Verletzte aufseiten der Bande und ein Verwundeter bei uns. Die Legaro-Bande dürften wir damit so ziemlich aufgerieben haben, bis auf den Chef. Aber mit unserem eigentlichen Auftrag hat das wohl wenig zu tun, fürchte ich.«
    Ich war anderer Meinung, aber noch sagte ich nichts. Stattdessen ging ich ein Stück die Straße hinunter und um die Ecke, wo mein Jaguar stand. Ich kletterte hinein und griff in die linke Seitentasche. Dort steckt für Notfälle eine kleine Flasche Whisky. Der Notfall schien mir jetzt eingetreten zu sein. Ich öffnete den Verschluss und nahm einen guten Schluck. Dann verstaute ich die Flasche wieder sorgfältig, startete den Wagen und fuhr ihn zurück zu dem Wagen der Funkstreife.
    Ich hatte versäumt, die Scheinwerfer einzuschalten. Als sie aufleuchteten, beschienen sie einen aufgeregten Phil. Er tanzte wie ein Indianer auf der Straße herum und machte mir wilde Zeichen.
    Ich fuhr zu ihm heran und hielt.
    Phil riss die Tür auf, warf die MPi herein und sprang nach.
    »Los! Nichts wie hinterher! Richtung Brooklyn! Er ist gesehen worden, ziemlich weit unten!«
    Wir flogen beide fast von den Stizen, als ich die erste Kurve nahm, und dann heulte die eingebaute Polizeisirene auf und schaffte uns freie Bahn.
    Als ich endlich über eine verhältnismäßig gerade Strecke raste, griff Phil nach dem Schalter für das Funkgerät und nahm sich den Hörer. Aber kaum, dass er ihn in der Hand hatte, musste ich einem ausscherenden Buick ausweichen. Phil hielt sich krampfhaft an der Tür fest, so schlingerte der Jaguar bei den kurzen Bewegungen, die er mit so hoher Geschwindigkeit ausführen musste. Ich hatte

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