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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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beseitigt.«
    Er trat aufgeregt von einem Fuß auf den anderen, wollte etwas sagen, hielt wieder inne.
    »Seht euch mal den Betrieb an!«, forderte ich die beiden G-men an der Theke auf, die sich sofort in Bewegung setzten. Aber da zerrte mich Schermer auf einmal zur Seite.
    »Um Himmels willen, Agent Cotton, tun Sie das nicht! Sie ruinieren mir mein ganzes Geschäft, ich habe Gäste. Rufen Sie Ihre Leute zurück, ich sage Ihnen…«
    Sein Blick war derart angstvoll, dass ich mein Ziel erreicht zu haben glaubte und die beiden zurückrief.
    »Also Schermer, wo ist Legaro? War er hier?«
    Er vergewisserte sich durch einen schnellen Rundblick, dass niemand zuhören konnte, dann flüsterte er mir zu.
    »Er war vorhin hier, mit ein paar von seinen Leuten. Er kommt immer wieder und fragt nach Cherry. Er glaubt mir nicht, dass sie wirklich fort ist, und vorhin hat er mir sogar gedroht, wenn er sie nicht bekäme…«
    »Na, und?«
    Jetzt wurde sein Blick direkt flehentlich.
    »Agent Cotton, versprechen Sie mir, dass Legaro nie erfährt, dass ich geredet habe?«
    »Wenn Sie reden, wird er kaum Gelegenheit haben, sich noch mit irgendeinem Menschen darüber zu unterhalten!«
    Schermer schien mit sich zu kämpfen.
    »Ich bin kein besonders tapferer Mann, Agent Cotton«, raunte er schließlich, als vertraute er mir damit eine Neuigkeit an. »Legaro ist ein Teufel, und er macht mir das Leben zur Hölle, seit die Sache mit Cherry passiert ist. Und ich konnte doch wirklich nichts dafür!«
    »Also, wo ist er?«, fuhr ich ihm ungeduldig in die Parade.
    »Sie verraten mich wirklich nicht?«
    »Nein. Wo ist er?«
    Er kam so dicht an mich heran, dass ich trotz der schlechten Beleuchtung die Poren seiner unsauberen Haut hätte zählen können.
    »Kennen Sie das Grillol«, fragte er leise.
    Ich nickte verblüfft.
    »Hinter dem Barraum ist der eine Eingang zu seinem Versteck. Es gibt noch mehrere, aber die kenne ich nicht. Da ist er jedenfalls zu finden, und wahrscheinlich auch noch einige seiner Leute.«
    Ich blickte den schmierigen Burschen nachdenklich an.
    »Schermer«, sagte ich, »der Teufel holt Sie sowieso eines Tages. Aber wenn Sie mich belogen haben, sehen Sie die Sonne nicht mehr aufgehen, es sei denn hinter Gefängnismauern!«
    Pathetisch presste er die Hände an die Brust.
    »Aber Agent Cotton!«, sagte er beleidigt. »Ich, und Sie belügen? Sehe ich so aus?«
    »Sie sehen noch viel schlimmer aus!«, sagte ich. »Kommt!« Ich winkte meinen Leuten.
    Durch die Gäste schien ein Aufatmen zu gehen, als wir das Lokal verließen. Es erhob sich allgemeines Murmeln, das immer mehr anschwoll, bis wir die Tür hinter uns zugezogen hatten.
    »Hol’jemand Bruce Hackitt von der Hintertür weg«, befahl ich.
    Als wir wieder vollzählig um die drei Wagen versammelt waren, sagte ich: »Die Legaro-Leute hausen angeblich in einer Art Festung. Zugang ist der Barraum vom Grillo. Wir wollen mal nachsehen, was daran wahr ist.«
    ***
    »Wir hätten uns eine Hundertschaft von der City Police bestellen sollen«, sagte ich. »Dieses Versteck hat bestimmt noch mehrere Ausgänge, aber leider haben wir keine Zeit: Wenn die Funkstreifen rechzeitig eintreffen und den Block absichem, kommt sowieso niemand mehr aus der Falle. Wir gehen geschlossen hinein und geraden Wegs in die hinteren Räume. Alles Weitere muss sich aus der Situation ergeben. Passt auf, dass wir uns nicht gegenseitig abknallen! Noch Fragen?«
    Bruce Hackitt nahm seinen Beutel.
    »Ich möchte die Eierlein vorher verteilen. Für jeden zwei.«
    »Gut so. Setzt euch nicht drauf!«
    Auch ieh steckte mir zwei der Eierhandgranaten ein. Dann ging ich zum zweiten Male an diesem Tag ins Grillo, diesmal allerdings mit anderen Absichten, als einen Gangsterchef auf den Arm zu nehmen. Übrigens verstand ich erst jetzt, wie wütend Legaro gewesen sein musste, da ich ihn praktisch im eigenen Haus unmöglich gemacht hatte.
    Wenn ich das vorher gewusst hätte.
    Das Lokal war nicht gut besetzt. Im Ganzen waren vielleicht zehn Gäste anwesend, dazu kam der zaghafte Geschäftsführer mit seinen zwei Bardamen. Die Blonde unterhielt sich gerade mit einem Herrn, der an einem Tisch nahe am Eingang saß. Das erleichterte unsere Arbeit.
    Ehe auch nur einer merkte, was gespielt wurde, hatte sich Phil den Geschäftsführer gegriffen, und ich kam hinter der Bar gerade zurecht, um das zweite Mädchen davon abzuhalten, mit dem Fuß auf einen Klingelknopf unter der Bartheke zu drücken. Zwei meiner Leute standen schon an

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