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0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weil er wußte, daß in wenigen Minuten, wenn die Roboterschiffe des Regenten heran waren, alles zu Ende war? Perry Rhodan hatte keine Zeit, solche Gedanken zu hegen. Das kleine Ekhonidenschiff raste unter existenzbedrohender Überbelastung in die Tiefe des Raumes hinein, aber es blieb trotz aller Anstrengungen im Vergleich zu den Schiffen der Arkonflotte langsam.
    Aber vielleicht war es möglich, auf andere Weise die Verfolger abzuschütteln? Und die Vorbereitungen dazu ließen Rhodan keine Zeit, an etwas anderes zu denken. Er machte aus dem Schiff eine Atombombe!
    Sein Gehirn arbeitete jetzt so exakt wie eine positronische Rechenmaschine. Noch ein Griff, eine neue Stellung, und noch eine. Und dann war es soweit.
    In zwei oder drei Minuten ging zuerst der kleine Umformer durch. Seine Explosion bewirkte, daß ein halbes Dutzend Speicherbänke hochging, und die freiwerdende Energie besorgte dann den Rest, aus dem ganzen Schiff eine atomare Hölle zu machen.
    Perry Rhodan raste schon zum Hangar im B-Deck. Zwei oder drei Minuten bis zum Untergang des Schiffes - diese Zeitspanne war reichlich kurz. Aber es gab keine andere Möglichkeit. Major Ostal hatte ihm seinen Sitz freigehalten.
    Mit donnerndem Krachen schloß sich die Innenschleuse des Hangars und das Einstiegsluk des Beibootes.
    Rhodan gab den Fernimpuls, der das Schott in der Schiffshaut öffnete.
    Langsam, viel zu langsam ging es auf.
    Erst zu einem Drittel hatte sich die Schleuse geöffnet. Rhodan konnte nicht länger warten.
    Triebwerkschub auf ein Drittel Leistung! Das kleine Antriebsaggregat des Beibootes, vollgepfercht mit fast vierzig Menschen, jagte es mit Zentimeterabstand nach oben und unten in den Raum hinaus.
    Die Schwärze kam auf sie zu. Rechts stand die gelblich leuchtende Naralsonne. Sie glühte wie das Auge eines Raubtiers. Irgendwo hinter ihnen schossen die Robotraumer der Arkonflotte herauf.
    Perry Rhodan war auf vollen Schub gegangen. Das kleine Rettungsboot einmal mit der Beschleunigung seines Mutterschiffes versehen, zum anderen nun durch sein verhältnismäßig starkes Triebwerk gut auf Fahrt gebracht - war noch nicht ganz aus der Gefahrenzone heraus, als hinter ihm das Ekhonidenschiff zu einer winzigen Sonne wurde, die sich gleichmäßig nach allen Seiten rasend schnell ausbreitete.
    General Sutokk erlebte den Untergang dieses Schiffes über die Relaisstation eines seiner Roboterraumer auf dem großen Bildschirm mit. Sein zufriedenes Lachen hielt nicht lange an.
    Bedauernd meinte er: „Nun erfahre ich nie mehr, welche Springersippe mit diesen Terranern zusammengearbeitet hat. Das ist schade. Aber das werde ich dem Regenten nicht erzählen, nur, daß es die Besatzung der TIGRIS nicht mehr gibt ..."
    Er nahm zerstreut zur Kenntnis, daß trotz seines Befehls wieder Schiffe in den Raum starteten. Daß es die MAB I war und er jetzt nichts davon erfuhr, war ein einwandfreier Übertragungsfehler. Als er es hörte, steckte die MAB I längst mitten in der Galaxis und war nicht mehr zu erreichen.
    General Sutokk hätte eigentlich mit dem Ausgang des Unternehmens zufrieden sein können, aber wenn er daran dachte, wie unverständlich, wie unsinnig ein Teil seiner Leute plötzlich gehandelt hatte und, daß ihm selbst die Wissenschaftler darauf keine Erklärung geben konnten, dann stand er wieder kurz vor dem nächsten Wutausbruch.
    Plötzlich fiel ihm der Kapitän der TIGRIS ein. Der befand sich noch bei Egg-or. Warum war der Bursche noch nicht hier?
    „Verbindung mit Egg-or!" befahl Sutokk. Die Verbindung kam. „Egg-or, sind Sie denn auch närrisch geworden? Was ist denn auf diesem Planeten plötzlich los? Sie haben diesen Kapitän ohne Wachbegleitung zu mir geschickt ...? Oh, das ist zuviel ..."
    Und dann atmete sein Stab erleichtert auf, als General Sutokk hinausrannte an die Luft.
     
    *
     
    Kein Arkon-Schiff hatte die LOTUS geortet, als sie wieder ins Naral-System sprang, ein winziges Raumboot, vollgepfercht mit Menschen, aufnahm, um dann in Richtung, des Solaren Systems wieder zu verschwinden. Der neuartige Dämpfer verbarg jeden Sprung durch den Hyperraum.
    Die Gefahr, daß der Robot-Regent die Erde doch noch entdeckte, bestand nur noch in den nächsten drei, vier Tagen. Aber dann war sie vorbei, diese Gefahr - und was Perry Rhodan insgeheim doch noch befürchtet hatte, war nicht Wirklichkeit geworden: Über der Erde erschienen keine arkonidischen Kugelraumer!
    Alle Terraschiffe waren zurückbeordert worden; nur die wenigen Raumer durften

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