Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0071 - Fehlsprung der Tigris

Titel: 0071 - Fehlsprung der Tigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
bekamen allerlei Unfreundlichkeiten zu hören.
    Dann sahen die Ekhoniden jene 32 Terraner, deren Bild seit gestern ununterbrochen über das Fernsehen ausgestrahlt wurde und die das einmalige Kunststück fertiggebracht hatten, aus dem Gefängnis „Stern von Arkon" auszubrechen.
    Niemand achtete auf zwei Galaktische Händler, die eingekeilt in der Menge standen und zum Portal der Springerniederlassung hinübersahen. Einer war klein und schmächtig, der andere groß und hager und stand leicht nach vorn gebeugt. Sie redeten nicht. Sie schauten nur.
    Drei gepanzerte Fahrzeuge fuhren von der anderen Straßenseite vor. Ein Kordon schwerbewaffneter Raumsoldaten ließ den Terranern nur eine kleine Gasse, die zu den gepanzerten Wagen führte.
    Der große, hagere Springer blickte ruhig zu der Verladestelle hinüber. Nichts verriet, welche gewaltigen Kräfte er entfesselte.
    Gerade gab der Offizier am tragbaren Sicht-Nachrichtengerät durch, daß die Verladeaktion abgeschlossen sei und kündigte die Ankunft der zweiunddreißig Terraner für die nächste halbe Stunde an.
    Dann kam für die restlichen Raumsoldaten, die die Straße an zwei Seiten absperrten, der Befehl zum Aufsitzen.
    Eine Minute später rollte der Konvoi ab. Von den Terranern im Innern der drei gepanzerten Wagen war nichts mehr zu sehen.
    Der Verkehr kam wieder in Fluß, die Ekhoniden und die Reisenden bewegten sich weiter, und die beiden Springer, die schweigend nebeneinander gestanden hatten, betraten das erstbeste Haus.
    Im leeren Flur stellte sich der Große hinter den Kleinen, legte ihm beide Arme um den Brustkorb, und dann gab es ein kurzes Flimmern, und der Flur war plötzlich menschenleer.
    Kurz vor dem Empfangsgebäude des Raumhafens standen zwei Springer an der Straße und schienen auf etwas Bestimmtes zu warten. Ihre Geduld wurde auf keine lange Probe gestellt. Ein kleiner moderner Lastwagen rollte heran und hielt neben ihnen.
    Wortlos stiegen sie ein, und der Mann am Schaltpult, ein Händler mit stahlhartem Blick, setzte das Fahrzeug wieder in Bewegung, aber er fuhr es nur bis zu der Abzweigung, an der ein unübersehbarer Hinweis angebracht war, daß diese Seitenstraße zum Hauptquartier der Arkonflotte führte.
    Vier Springer saßen in dem etwas engen Führerhaus und ein Mann, der auf den ersten Blick als Terraner zu erkennen war: Major Clyde Ostal. Sie alle warteten auf die Besatzung der TIGRIS.
    Der irdische Handelsraumer war von ihrem Parkplatz aus zu sehen. Hell im Licht der Naralsonne schimmerte von der Kugel her der Name TIGRIS.
    „Sie kommen", berichtete ein Springer mit Fellmer Lloyds Stimme. „Sie fahren mit höchster Geschwindigkeit. Es scheint keine Panne zu geben."
    Dann donnerte der Konvoi an ihnen vorbei, aber er bog nicht in die Seitenstraße zum Hauptquartier der Arkonflotte. Er fuhr geradeaus!
    Unauffällig setzte sich der kleine Lastwagen erneut in Bewegung, beschleunigte und hielt sich dann im Windschatten des gepanzerten Transporters. Am großen Empfangs- und Verwaltungsgebäude ging es vorbei. Nun schwenkte der Konvoi zum Platz ein, raste über die plastikbetonierte blanke Fläche des Hafens auf ein kleines ekhonidisches Raumschiff zu, dessen Besatzung ihnen auf halbem Weg entgegenkam, und die es für selbstverständlich hielt, ihr Schiff mit warmlaufenden Triebwerken ohne Aufsicht zu lassen.
    Vor der breiten Rampe dieses Raumers rollten die gepanzerten Wagen vor. Die Raumsoldaten sprangen ab, bildeten wieder eine Gasse, und zwangen zweiunddreißig Terraner, das fremde Schiff zu betreten. Sie kümmerten sich nicht um den Lastwagen, der dicht hinter dem letzten Panzerwagen hielt; sie beachteten auch die fünf Männer nicht, die sich an ihnen vorbeidrückten, um ebenfalls in das Ekhonidenschiff zu gelangen.
    Vor dem zweiten Transportfahrzeug der Arkonflotte stand ein Offizier und meldete gerade über sein Sicht-Sprechgerät: „Konvoi biegt in drei Minuten zum Hauptquartier ab und trifft um 15:67 dort ..."
    Der Lautsprecher brüllte im Diskant dazwischen: „Was erzählen Sie da, Thur-Ges? Warum halten Sie vor einem Raumschiff an? Was geht da eigentlich vor? Antworten Sie!"
    Mit einer unwahrscheinlichen Ruhe wiederholte Thur-Ges, Offizier in der Raumflotte des Regenten von Arkon, seine Angaben. „Wir biegen in drei Minuten zum Hauptquartier ab und treffen dort um ..."
    Den Schrei aus dem Hauptquartier hörte der letzte Terraner gerade noch, als er durch die Schleuse des kleinen ekhonidischen Raumers rannte: „Startalarm! Start

Weitere Kostenlose Bücher