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0072 - Die Gesandten von Aurigel

Titel: 0072 - Die Gesandten von Aurigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich hoffe, wir werden eine vergnügte Fahrt haben!"
    Chellish war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er sich über die seltsame Anrede eine Zeitlang wunderte. Erst nach ein paar Sekunden begriff er, was gemeint war.
    „Sie ... Sie ...", stieß er atemlos hervor, „gehören zu den Freischärlern?"
    In der Aufregung entging ihm, daß er keinen Translator mehr besaß. Das Gerät des fremden Peepsie übertrug seine Frage.
    „Ganz richtig", war die Antwort. „Und ich will Ihnen helfen, hier herauszukommen."
    Chellish hatte sich rasch wieder gefaßt. „Ich wüßte nicht, wozu ich mir lieber helfen lassen würde", antwortete er ruhig. „Aber wo sollen wir hin, und was wird aus unseren anderen Leuten?" Der Peepsie wußte Rat. „Mir ist die Bewachung dieses Zellenganges für die nächsten zwei Stunden übertragen. Das wird ausreichen, um Ihre Begleiter zu befreien. Wir können uns im Kellergeschoß des Turmes verstecken, bis es dunkel wird. Ein paar von unseren Kämpfern werden uns abholen."
    „Wir?" fragte Chellish erstaunt. „Wollen Sie mit uns verschwinden?"
    „Natürlich. Ich muß. Man wird herausfinden, daß nur ich es gewesen sein kann, der Sie herausgelassen hat."
    Chellish nickte.
    „Gut. Gehen wir. Unsere Männer sind alle auf diesem Gang untergebracht?"
    „Ja. In den benachbarten Zellen."
    Mullon stand immer noch reglos an der Rückwand der Zelle. Er sah aus wie einer, der sein Glück nicht so schnell fassen kann, wie es die Lage erfordert. Chellish schob ihn vor sich her.
    Draußen auf dem Gang erhielt er von dem Peepsie in leisem, hastigem Gespräch weitere Informationen. An die Waffen heranzukommen, die man ihnen abgenommen hatte, war nach Ansicht des Freischärlers so gut wie unmöglich. Der Geheimdienst hatte sie verwahrt - in einem Tresor, an den nur Gii-Yeep und ein paar Privilegierte heran durften.
    Der Peepsie er nannte sich Lüün-Syr - meinte jedoch, er könne vier oder fünf Ultraschallpistolen beschaffen, seine eigene nicht mitgerechnet, und das schien Chellish mehr zu sein, als er fürs erste hatte erwarten dürfen.
    Der schmale, hohe Gang lag weit schweigsam und matt erleuchtet. Die Türen der Gefängniszellen lagen in regelmäßigen Abständen von jeweils drei Metern nur in der rechten Gangwand, die linke war eben und fugenlos.
    Die Tür der benachbarten Zelle wurde mit einer Art Stab geöffnet, von dem Lüün-Syr behauptete, daß er eine geheimnisvolle magnetische Kraft besitze, mit der allein die komplizierten Verriegelungen der Zellentüren gelöst werden könnten. Chellish schloß daraus, daß es sich um einen elektronischen Impulsgeber handele, auf dessen Impulse die Zellenschlösser eingestellt waren.
    Als die Tür zur Seite glitt, sah man drinnen auf dem Boden der Zelle O'Bannon und Milligan einander gegenüberhocken und ein Spiel spielen, bei dem der rechte Arm kräftig hin- und herbewegt wurde und mit den Fingern Figuren gebildet wurden, die der Gegenspieler erraten mußte, bevor der andere den Arm anhielt. Ein kindisches Spiel, und wahrscheinlich von O'Bannon zu dem Zweck ersonnen, den Peepsies klarzumachen, daß sie sich zum Teufel scheren möchten, sobald sie die Zelle betraten.
    „Hören Sie auf. Sie Narr", brummte Chellish unhöflich. „Fällt Ihnen nichts Besseres ein?" O'Bannon sprang in die Höhe. „Chellish ...!" schrie er. „Mullon! Ist alles in Ordnung?"
    „Wenn Sie so weiter schreien", zischte Chellish, „ wird bald gar nichts mehr in Ordnung sein. Dieser gute Mann hier, Lüün-Syr, will uns hinaushelfen. Das muß heimlich und leise vor sich gehen; also benehmen Sie sich danach. Kommen Sie jetzt, wir holen die andern."
    Chellish mußte noch ein paar harte Worte sagen, bis Sie sie alle befreit hatten. Ihre Freude war größer als die Vorsicht, und jedesmal, wenn zwei Zelleninsassen erkannten, daß sie nun frei waren, fingen sie vor Begeisterung an zu schreien.
    Lüün-Syr verschloß die Zellentüren sorgfältig, so, daß die Flucht nicht im ersten Augenblick entdeckt werden würde. Dann schickte ihn Chellish zum Wachzimmer, wo er die Ultraschallpistolen besorgen sollte.
    Inzwischen beriet sich Chellish mit seinen Leuten.
    „Lüün-Syr meint, wir sollen uns im Keller verstecken, bis es dunkel wird", erklärte er. „Dann wollen uns die Freischärler abholen. Ich halte das nicht für eine gute Idee, denn sobald unsere Flucht entdeckt wird, werden sie alle Gebäude durchsuchen, natürlich auch die Keller. Und gegen den ganzen Geheimdienst haben wir

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