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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand auf - eine kleine, rundliche Gestalt, mit kurzen Armen und hastigen Bewegungen. Frenetischer Beifall überschüttete den Sieger.
    Everson fühlte einen schalen Geschmack im Mund. Hunderte von Eppanern stürmten die Arena. Auf den Schultern einer begeisterten Menge wurde der Gladiator hinausgetragen.
    „Es ist vorbei", sagte Scoobey. „Was schlagen Sie vor?"
    „Es wird bestimmt schwierig sein, zu ihm zu kommen", gestand Everson. „Seine Verehrer werden ihm noch einige Zeit zusetzen. Ich glaube, daß er die Hauptattraktion dieser Schau war. Vielleicht sehen wir uns inzwischen ein wenig in der Nähe des Königs um."
    „Wozu?" fragte Scoobey. Auf seiner Stirn bildeten sich Falten der Ungeduld. „Wollen Sie dem Dicken zujubeln?"
    Everson wies hinüber zu der Loge. Die gesamte Prominenz hatte sich erhoben. Der König wurde von den meisten seiner Begleiter um Kopfeslänge überragt. Everson fragte sich, was der mächtigste Mann Eppans wohl dazu gesagt hätte, wenn er von der Anwesenheit dreier Männer gewußt hätte, die von einem über zehntausend Lichtjahre entfernten Planeten hierhergekommen waren. Welche Gedanken hätte sich der Herrscher gemacht, wenn er die unweit der Stadt in ödem Gebiet gelandete Kaulquappe gesehen hätte?
    „Versetzen Sie sich in die Lage des Agenten einer fremden Macht", griff Everson die Frage seines Begleiters auf, „wo würden Sie sich aufhalten?"
    „Sie haben natürlich recht, Sir", stimmte Scoobey zu. „Wenn irgendwer auf diesem Planeten Fuß fassen will - oder es bereits getan hat dann wird er sich nicht mit dem einfachen Mann von der Straße abgeben.
    Nun, Goldstein hatte Zeit genug, um herauszufinden, ob bereits Agenten einer fremden raumfahrenden Macht hier aufgetaucht sind. Wenn das der Fall ist, können wir nur wollen, daß er vorsichtig war."
    Everson richtete sich langsam auf. Seine imposante Gestalt war selbst unter der eppanischen Maskerade beeindruckend. Die überragenden Fähigkeiten der Arkoniden auf dem Gebiet der Biologie und ihre außergewöhnlichen pharmazeutischen Mittel ließen diesen fünfundachtzigjährigen Mann als kräftigen Fünfziger erscheinen. Der Colonel konnte bis zu einhundertvierzig Jahre alt werden.
    „Also, versuchen wir unser Glück", entschied Everson.
    Sie drängten aus ihrer Sitzreihe dem Ausgang zu. Ein kleiner, vertrocknet aussehender Eppaner trat ihnen entgegen.
    „Ihr wollt wohl schon gehen, nachdem Mataal gekämpft hat?" fragte er.
    Seine Stimme klang schrill und piepsend, ein gehässiger Unterton schwang in ihr mit. Everson, der zusammen mit Goldstein und Scoobey eine Hypno-Schulung des eppanischen Dialektes hinter sich gebracht hatte, antwortete freundlich: „Wir sind begeistert von Mataals Mut. Unsere Heimat liegt weit im Norden, in der Nähe von Aplaag. Unsere Arena hat nichts Gleichwertiges zu bieten - dieser Mataal ist einmalig."
    Ein Lächeln erschien auf dem eingefallenen Gesicht des Eppaners. Seine Augen glänzten voll Stolz.
    Everson neigte seinen Kopf vertraulich zu dem Mann und schob ihm mehrere Münzen in die Tasche.
    „Wir müssen bald zurück nach Aplaag, mein Freund. Zuvor möchten wir Mataal sehen und mit ihm sprechen. Sicher können Sie uns helfen."
    Der Mann sah ihn listig an und schüttelte den Kopf.
    „Ich kann hier nicht weg", sagte er bedauernd. „Ich muß den Eingang bewachen, damit niemand ohne Eintrittskarten hereinkommt. Wenn ich diesen Platz verlasse, verliere ich meinen Posten."
    Er war ein kleiner Mann mit einem winzigen Machtbereich, der ihn stolz und wichtig machte. Er klopfte gestenreich gegen die Tasche, in der Eversons Münzen verschwunden waren. Der Colonel steckte ihm weitere Geldstücke zu.
    „Ich habe eine Idee", sagte der Kleine prompt. „Gehen Sie zurück in die Arena. Kurz vor den Zuschaueraufgängen finden Sie die Tore, die zu den Aufenthaltsräumen der Kämpfer führen. Sie werden von Orgabaas bewacht, einem Freund meiner Frau."
    Scoobey stieß Everson mit dem Ellenbogen an und grinste.
    „Lassen Sie das jetzt!" fuhr der Colonel auf.
    „Orgabaas wird Ihnen weiterhelfen", versprach der Eppaner. „Natürlich nur..." Ein neuerliches Klopfen gegen die Tasche folgte.
    Everson bedankte sich und zog Scoobey mit sich davon. Sie gingen den Weg zurück und fanden die bezeichneten Eingänge. Ein alter, krummbeiniger Eppaner mit unwahrscheinlich gelber Haut versperrte ihnen den Weg.
    „Wohin wollt ihr?" sagte er unfreundlich.
    Everson ließ wortlos einige Münzen in die Hände des Mannes

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