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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begrüßt. Er begab sich in die Mitte des Kampffeldes und wartete darauf, daß sein riesiger Gegner ihn erblickte. Die sichtbaren Teile seines Körpers waren von Narben übersät.
    Ein langgezogener Schrei der Herausforderung brach aus dem Munde des Kämpfers. Die kleinen, dummen Augen des Tieres spähten zu ihm herüber. Der Schlangenhals fuhr herum. Mit vorgestrecktem Kopf preschte das Monster auf den Einsamen zu. Tonnen von Fleisch und Muskeln ließen den Boden erbeben. Ein Entsetzensschrei hallte von der Tribüne herüber, als der Gigant den Eppaner erreicht hatte und ihn zu Boden zu schleudern drohte. Aber einen Moment zuvor schnellte der Mann mit einem phantastischen Sprung zur Seite. Das Tier raste an ihm vorüber unfähig, seine Masse so rasch zu kontrollieren. Blitzschnell richtete sich der Eppaner wieder auf. Nahe der Begrenzungsmauer kam sein Gegner zum Stehen, um einen neuen Angriff zu starten.
    Everson hörte Scoobey verhalten stöhnen. Der Erste Offizier saß weit vornübergebeugt auf der Bank und hatte den Kopf in beide Hände gestützt. Der Eppaner, der dort unten um sein Leben rang, rannte nun ebenfalls auf die Umrandung zu.
    „Ist es nicht unmenschlich?" sagte Scoobey.
    „Es geschieht alles auf freiwilliger Basis", wies ihn Everson zurecht. „Niemand wird gegen seinen Willen zum Kampf gezwungen. Die Gladiatoren werden besser bezahlt als die Staatsminister. Wahrscheinlich sind sie auch populärer. Dafür setzen sie den höchsten Wert ein, den sie besitzen: ihr Leben!"
    „Goldstein hätte mit uns sofort Verbindung aufnehmen sollen", sagte Scoobey voller Ungeduld. „Er trägt die gleiche Maske wie wir. Diese Mutanten sind mir manchmal ein Rätsel."
    Everson lächelte. Er kannte Scoobeys Mentalität. Ohne beruhigenden Einfluß glich der Offizier einer Stange Dynamit, die ständig zu explodieren drohte.
    „Goldstein ist noch jung. Es ist sein erster Einsatz. Außerdem sind diese Telepathen sehr sensibel und vorsichtig. Sehen Sie doch!"
    Eversons Aufschrei galt den Vorgängen auf dem Kampfplatz. In gebückter Haltung stand ihr Kontaktmann mit dem Rücken gegen die Umrandung. Er hielt sein Schwert halbhoch und blickte dem heranrasenden Unheil gelassen entgegen. Blindlings warf sich das Untier über das kleine Wesen, das es wagte, ihm die Stirn zu bieten. Der Eppaner tauchte in den schützenden, toten Winkel, den ihm die Einfassung bot. Von dort führte er den ersten Hieb. Schräg von unten traf er das riesige Tier am Hais.
    Wahnsinnig vor Schmerz und Überraschung prallte das Ungeheuer gegen die rauhe Lehmwand. Ein gellender Aufschrei der flüchtenden Zuschauer hallte über den Platz. Everson fragte sich im stillen, warum gerade die unteren, gefährlichen Plätze so teuer waren.
    Der Eppaner, dieser Mann voll kalter Ruhe und tollkühnem Mut, kam um seinen größenmäßig weit überlegenen Widersacher herum. Geschickt wich er dem peitschenden Schwanz aus. Das Tier hatte ihn aus den Augen verloren. Schwaden roten Staubes stiegen vom Kampfplatz empor. Die knallgelbe Einfriedung der königlichen Loge färbte sich dunkel. Das Geschrei der Menge brandete wieder auf.
    Everson gestand sich widerwillig ein, daß trotz der primitiven Instinkte, die bei diesem Kampf angesprochen wurden, etwas Erregendes an der Situation war.
    Der Gladiator kämpfte mit Entschlossenheit und Umsicht. Er nutzte die Langsamkeit und Schwerfälligkeit des Tieres geschickt aus. Seine Waffen waren Intelligenz und Nerven aus Stahl, das Schwert in der Hand nur ausführendes Organ.
    „Er schafft es!" rief Scoobey erregt. „Bei allen Planeten! Nie wird mir jemand diese Geschichte glauben. Man wird mich einen Lügner nennen."
    Er sah Everson wehmütig an. Nur mit Mühe verkniff sich der Colonel die Bemerkung, daß Scoobey viel unglaubwürdigere Geschichten mit ernster Miene unter den Kadetten der Raumakademie verbreitet hatte. Ja, im Endeffekt würde der Offizier diesen sagenhaften Kampf ausschmücken und sich eine tragende Rolle innerhalb des Geschehens reservieren.
    Das „Duell" ging seinem Ende entgegen. Die Bewegungen des Monsters wurden langsamer. Es blutete aus zahlreichen Wunden. Der Eppaner hingegen bewegte sich mit der Präzision einer nie ermüdenden Maschine weiter. Der letzte Teil des Kampfes erschien Everson erniedrigend, und er empfand Ekel.
    Schließlich sank das mächtige Tier in den Staub, und sein Blut färbte den Boden dunkel. Der strahlende Sieger trat vor die königliche Loge und hob den Arm zum Gruß. Der König

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