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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ließen ihn wimmern. Die Männer um ihn wurden stutzig. Sie spannten sich in Erwartung einer Schwäche des Mutanten.
    Goldstein zuckte zusammen, als Mataal den Pseudo-Körper im All aufzulösen begann. Fast gleichzeitig zersprang eine dumpfe Glocke in Goldsteins Kopf. Er atmete erleichtert auf.
    In bildhafter Schärfe sah er alles vor sich. Was hatte er getan? Zu welchen Handlungen hatte er sich verleiten lassen? Haß schlug ihm aus den Gefühlen seiner Umgebung entgegen.
    Mataal ließ ihm keine Zeit für weitere Überlegungen. Plötzlich kam der Materiebrocken zurück in die K-262. Sofort kehrte auch der Druck auf sein Gehirn wieder.
    Goldstein hatte seinen Gegner erkannt und nahm den Kampf auf. Er ließ einen Bruchteil seiner paranormalen Kraft in den Pseudo-Körper über der Bühne strömen, um Mataals wilden Attacken auf breiter Basis begegnen zu können.
    Die Raumfahrer ahnten nichts von dem Duell, das sich unsichtbar für ihre Augen abspielte. Zwar verkrampfte sich das Gesicht des jungen Mutanten, und seine Stirn bedeckte sich mit Schweiß, aber es fiel kein Wort. Die Scham, daß er die ganze Zeit über nicht mehr als ein billiges Werkzeug in der Hand eines anderen gewesen war, trieb Goldstein zu übermenschlichen Leistungen an.
    Der Damm war vollkommen gebrochen. Ein junger, zäher Mann hatte seine Freiheit wiedererlangt und war bereit, sie zu schützen. Ein Funke hatte sich in Goldstein entzündet, loderte auf zur Flamme, brannte sich in ihm fest, erfüllte ihn bis zum letzten Winkel seines Bewußtseins. Er mußte Mataal bezwingen!
     
    *
     
    Der Block willkürlich geformter Materie polterte in die Luftschleuse. Mataal sprang auf. Goldsteins Gedanken stürmten auf ihn ein, Gedanken voll ungezügelter Wildheit. Mataal verstärkte die Klammer, aber es war zu spät.
    „Mataal!" brüllte Goldstein über die Bühne, während sich die Männer duckten, als ahnten sie von den Vorgängen, „Mataal, ich weiß Bescheid!"
    Mataal begann zu zittern. Gewaltsam zwang er sich zur Besonnenheit. Er mußte nun selbst eingreifen.
    Die Raumfahrer vermochten Goldsteins Gebrüll nicht zu deuten und verharrten zögernd.
    Mataal mußte die Fähigkeiten, die er Goldstein auf Eppan verliehen hatte, wieder auslöschen. Danach mußte er Goldsteins Platz einnehmen. Das würde ihm keine weitere Zeit für Beobachtungen lassen, aber seine Sicherheit erheblich vergrößern.
    Ohne Erbarmen wütete Mataal in den betreffenden Sektionen. Glühende Nadeln stachen in Goldsteins Hirn. Mentale Spannung entlud sich, Wahnsinn griff nach dem Jungen. Alles dauerte nur Sekunden. Dann war Goldstein nur noch der einfache Telepath, der er auch vorher gewesen war.
    Das war Mataals dritter und schwerster Fehler! Es war gleichzeitig sein letzter!
    Während Mataal Erleichterung verspürte, bahnte sich sein Ende an. Der Pseudo-Körper über dem Navigationstisch war urplötzlich ohne seine tragende paranormale Kraft. Er wurde zu einem gewöhnlichen Metallblock, der in der künstlichen Gravitation, die innerhalb der Kaulquappe erzeugt wurde, ein Gewicht von mehreren Zentnern hatte.
    Es war ein toter Brocken Materie, der auf Mataal herabstürzte und ihn unter sich begrub. Mataal blieb keine Zeit, um über die Konsequenzen nachzudenken. Vielleicht war das gut so. Sein Ende war die endgültige Verurteilung seines Volkes, in irgendeinem entlegenen Winkel des großen Universums langsam, aber sicher dahinzuschwinden.
     
    *
     
    Die Starre verließ Goldstein. Er verbarg sein Gesicht in beiden Händen und schluchzte. Eine grenzenlose Erschöpfung drohte, ihn zu übermannen. Vor seinen Augen waren verschwommene Konturen und zuckende Schatten. Er hörte die Stimme Eversons, die irgendeinen Befehl rief.
    Dann war jemand ganz dicht bei ihm. Mit unsäglicher Mühe erkannte er den Colonel.
    „Es ist alles vorbei, Goldstein", sagte Everson.
    „Es war Mataal", flüsterte er. „Ich bin unschuldig."
    „Ich weiß, mein Junge", sagte der Kommandant. „Es ist alles in Ordnung. Sie werden sicher müde sein.
    Wenn Sie wieder bei Kräften sind, können Sie vielleicht den gewaltigen Brocken von der Bühne schaffen, damit Dr. Morton an die Leiche des fremden Wesens herankann."
    Goldsteins Blick wurde klarer. Er schaute hinüber, wo der Block Mataal zerschmettert hatte. Der Kopf des Fremden war unverletzt geblieben und nicht verdeckt. Eine unheimliche Veränderung war bei Eintritt des Todes mit ihm vorgegangen. Die harten eppanischen Gesichtszüge waren zu einer fledermausähnlichen

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