0074 - Das Grauen
gleiten. Der unwillige Ausdruck in dessen Gesicht verschwand.
„Die halbe Galaxis ist bestechlich", stellte Scoobey erbittert fest.
Everson machte sich erneut zum Sprecher: „Wir möchten zu Mataal. Wir kommen von Aplaag und möchten den großen Kämpfer vor unserer Heimreise kennenlernen."
Schweigend wies Orgabaas auf eine der Türen. Everson bedeutete seinem Ersten Offizier, davor zu warten, und trat ohne anzuklopfen ein. Ein beißender Geruch nach schlecht getrockneter Farbe schlug ihm entgegen. Der Raum war mit Eppanern überfüllt. Irgendwo in diesem Knäuel war Mataal verborgen.
Alle Anwesenden redeten durcheinander, und es schien ihnen vollkommen gleichgültig zu sein, ob jemand zuhörte. Everson drängte eine Gruppe junger Eppaner zur Seite, um weiter in das Innere des Raumes zu gelangen.
Dann sah er Mataal. Der Gladiator lag auf einer blauen Matte, den Lederpanzer hatte er abgelegt. Seine Augen waren geschlossen. Um ihn herum standen, hockten, lagen oder knieten die Fanatiker und gestikulierten wie Irre.
Rücksichtslos gebrauchte Everson seine starken Arme und drängte sich bis zur Matte vor. Er grinste verbindlich und beugte sich zu Mataal hinab.
„Halbmond in der Arena", flüsterte er dem Eppaner ins Ohr.
Mataal öffnete die Schlitzaugen. Sie waren schwarz und unergründlich. Everson hatte das Gefühl, daß er sich in diesen Augen spiegeln konnte, wenn er nur nahe genug herankam. Er hielt den prüfenden Blicken stand. Das Stimmengewirr wurde lauter, und jedermann hielt den Zeitpunkt für gekommen, zu dem er mit speziellen Wünschen und Fragen über den berühmten Arenakämpfer herfallen konnte.
„Meine Freunde", sagte Mataal mit sanfter Stimme, die jedoch bis in den entferntesten Winkel des Raumes drang, „geht bitte!"
Erstaunt beobachtete Everson, wie das Zimmer blitzartig geräumt wurde. Als seine Anhänger alle verschwunden waren, sagte Mataal: „Sie sind wie Kinder, finden Sie nicht?" Seine Stimme war wohlklingend und verriet Bildung. Sicher hatte dieser Mann andere Möglichkeiten, sein Geld zu verdienen - ohne sein Leben aufs Spiel zu setzen.
Everson war jedoch nicht geneigt, sich in eine Diskussion über Mataals Bewunderer einzulassen.
„Wo ist Goldstein?" fragte er knapp.
Mataal legte beide Hände auf die Schultern des Colonels. Everson fühlte die unvergleichliche Kraft dieser Arme.
„Ich werde Sie zu ihm führen", sagte der Eppaner bereitwillig. „Der Junge ist jedoch in anderer Verfassung, als Sie sich das vorstellen."
Es war eine hintergründige Bedeutung in diesen Worten, die Everson bestürzte.
„Ist er krank?" fragte er mit belegter Stimme.
„Ich muß Ihnen gestehen, daß ich es nicht weiß", entgegnete Mataal. „Ich finde ihn verändert, aber er redet nicht davon. Nach seiner Ankunft war er oft Tage verschwunden. Ich kenne die Aufgabe nicht, die Sie ihm übertragen haben, aber als er vor einigen Tagen zurückkehrte, war er verstört. Er wurde schweigsam und teilnahmslos. In den letzten Tagen hat er mein Haus nicht mehr verlassen."
Everson stellte fieberhafte Überlegungen an. Was konnte dem jungen Mutanten zugestoßen sein? War er auf fremde Agenten gestoßen? Oder hing es mit Mataal selbst zusammen, der für einen Eppaner außergewöhnlich intelligent schien?
„Hat Goldstein irgendwelche Äußerungen gemacht, die darauf schließen lassen, daß sein ungewöhnliches Verhalten mit Dritten zusammenhängt?"
„Er spricht nicht davon", wiederholte Mataal. „Sie werden sich selbst davon überzeugen können. Glauben Sie mir, daß Ihrem Freund nichts fehlt und daß er alle Vorzüge eines Gastes genießt." Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: „Wenn Sie es wünschen, können wir nun gehen."
Everson nickte, und Mataal schritt an ihm vorüber zur Tür. Als er sie öffnete, streckte Walt Scoobey seinen rotgefärbten Schädel herein.
„Hallo, Sir!" Er blickte Mataal von der Seite her an. „Hier ist vor kurzem eine ganze Armee herausmarschiert. Waren die etwa alle da drinnen?"
„Walt", sagte Everson gepreßt und ließ die eppanische Sprache fallen. „Dieser Mann hat mir gerade erzählt, daß etwas mit Goldstein nicht in Ordnung ist. Angeblich ist er verändert."
Scoobey kratzte seine künstlich vergrößerten Ohren. Von allen Seiten eilten Zuschauer herbei, um Mataal ihre Bewunderung zu zeigen. Mit Orgabaas Hilfe gelang es dem Kämpfer, sich Platz zu verschaffen. Sie verließen gemeinsam die Arena, und Mataal führte sie in die Stadt.
Die einzelnen Gebäude,
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