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0078 - Thoras Opfergang

Titel: 0078 - Thoras Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe über der Planetenfläche ließ Hendrik Olavson jetzt die BURMA stürzen, um dann, mit der Sicherheit eines Artisten, Antigravkräfte zu entfesseln, die aber den Leichten Kreuzer doch noch um achttausend Meter durchsacken ließen, bis sie sich eingependelt hatten und das Kräftegleichgewicht wieder hergestellt war.
    Dumpfes Grollen lief durch das Schiff, als die Teleskopstützen ausgefahren wurden. Langsam ging das Terraschiff tiefer. Immer noch wurde seine Landung vom Leitstrahl geführt. Der Platz, wo sie Bodenberührung erhielten, war ihnen damit genau vorgeschrieben worden. Wie ein Doppelschatten folgten die beiden begleitenden Arkonschiffe aus der Imperiumsklasse.
    Plötzlich flammten Scheinwerfer mit phantastischer Leistung auf. In grelles Kunstlicht getaucht, zeigte ein zehn Quadratkilometer großer Ausschnitt, welch eine bizarre, lebensfeindliche Welt der äußerste Planet des Arkon-Systems war.
    Die Beleuchtung zeigte der BURMA-Besatzung aber auch, daß die vielen schwarzen Punkte im glitzernden Eis keine Verunreinigungen waren, sondern die geöffneten Blenden von einigen hundert Geschützstellungen darstellten.
    Der Leichte Kreuzer der Solaren Raumflotte war im Zentrum des planetarischen Forts Mutral gelandet!
    Einen sichereren Punkt hätte sich der Robotregent nicht aussuchen können.
    „Schutzschirme stehenlassen!"
    Diesen Befehl sprach Deringhouse aus, als er seinen Sessel verließ.
    Diese Lage bestand noch nach zehn Bordstunden. Die Anrufe an das Robotgehirn blieben unbeantwortet. Die Mammutpositronik ließ sich Zeit. Deringhouse verfügte über ein beschränktes Maß an Geduld. Mit Ablauf der zehnten Bordstunde war dieses Maß erschöpft.
    Während Frau Thora unter der Wirkung eines Schlafmittels noch ahnungslos in ihrer Kabine lag, betrat General Conrad Deringhouse die Funkzentrale.
    Vor dem Bildschirm des leistungsstarken Telekomgerätes ließ er sich nieder. Kurz wandte er sich nach rechts und befahl: „Schalten Sie auf die Hyperfrequenz des Gehirns! Jetzt will ich den Regenten einmal anrufen und ..." Den Rest des Satzes sprach er nicht aus, aber seine Mimik sprach Bände.
    Die Verbindung nach Arkon III stand, aber das Gehirn rührte sich nicht. Die verwirrenden, flimmernden Linien, die einen Funkkontakt ankündigten, blieben aus. Doch aufgrund sehr gefahrvoller Erhebungen des Solaren Abwehrdienstes hatten Rhodans Agenten herausgefunden, daß jeder Anruf des Gehirns über seine Frequenz automatisch aufgenommen wurde.
    „Regent", sprach Deringhouse in sein Rillenmikrophon, „ich bin mit meinem Schiff auf Mutral gelandet worden. Vorher habe ich mir erlaubt, Perry Rhodan davon zu unterrichten. Es dürfte für unser kommendes Gespräch sehr abträglich sein ..."
    „Warten Sie ab!"
    Diese völlig unerwartete Antwort der Riesenpositronik überraschte sogar den General. Aber die Überraschung nahm ihm nicht seine Schlagfertigkeit.
    Genauso kurz erwiderte er: „Aber keine zehn Stunden mehr, Regent!" Darauf kam kein Echo. Auf seinen Wink hin schaltete der Funker den Telekom aus. Als der General die Zentrale betrat, fand er das gesamte Kommandoteam vor. Seit der Landung vor zehn Stunden bestand für die BURMA Alarmbereitschaft.
    Die Impulstriebwerke liefen in Null-Leistung. Das kostete Energien, aber es stärkte auch das Bewußtsein, zu jeder Sekunde starten zu können. Die gewaltig starken Antriebsmaschinen im Ringwulst des hundert Meter durchmessenden Schiffes brauchten nur hochgeschaltet zu werden, um die BURMA fast wie einen Blitz in den Weltraum hinein verschwinden zu lassen. Darin lag die Stärke des kleinen Schiffes verborgen, und die Besatzung wußte, daß Arkon über Raumer mit diesen Eigenschaften nicht verfügte. Daß einige hundert Geschütze ihr Terraschiff anvisierten, bereitete ihnen keine Kopfschmerzen. Sie hatten einige hundert kleine, in ihrer Wirkung aber sehr drastische Mittel an Bord, um die äußerst empfindlichen Zielmeßgeräte der arkonidischen Impuls -, Thermo- und Desintegratorkanonen erfolgreich zu stören.
    „Ein Gespräch, General!" meldete der Funkoffizier in die Zentrale und schaltete gleichzeitig durch.
    Der Kontrollschirm wurde stabil. Deringhouse blickte einen Arkoniden an und fühlte sich herablassend gemustert. „Taa-Rell, Chef-Kommandant auf Mutral, Terraner!" klang es im gewähltesten Arkonidisch aus dem Lautsprecher. „Ich erwarte Ihren Besuch. Bitte, kommen Sie sofort, bevor ich mir das nächste Simultanspiel ansehe!"
    Hochnäsig, eingebildet, dekadent

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