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0078 - Thoras Opfergang

Titel: 0078 - Thoras Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaltete zur Funkzentrale durch. „Haben Sie mitgehört?"
    „Ja, General!" kam militärisch knapp die Antwort. „Funkspruch an Relaisstation, zurückstellen, bis die genaue Auswertung da ist. Aber dann hinaus mit der Meldung!"
    Plötzlich sah Deringhouse Thora an, die sich jetzt im Sessel niedergelassen hatte. Ihre zur Schau getragene Sicherheit war verschwunden. Die Einsatzbefehle des Generals hatten sie bedenklich gestimmt, vor allem die Kursabweichungen auf den Koordinaten Psi und Chi.
    „So etwas macht müde ...", sagte sie.
    Die Rollgeräusche des Schiffsschottes vom Deck zur Zentrale waren zu hören. Zum erstenmal, seitdem die BURMA von der Erde gestartet war, betrat die Telepathin Ishy Matsu den Kommandoraum.
    Unbemerkt von Thora ließ Conrad Deringhouse sie seine Sorgen wissen. Seine Gedanken lagen offen vor ihr. Sie machte ihm mit der Hand ein Zeichen. Deringhouse kehrte sich wieder Thora zu.
    „Sie haben sich etwas zu viel zugemutet, Thora. Bitte legen Sie sich doch nieder, bis wir ... Na ja, bis wir wissen, wo wir landen!"
    Im letzten Moment hatte er sich entschlossen, die Wahrheit zu sagen, denn einer arkonidischen Raumschiffskommandantin war in dieser Beziehung nichts vorzumachen.
    Sie dankte ihm seine Ehrlichkeit mit einem fraulichen Lächeln und wunderte sich gar nicht, Ishy Matsu an ihrer Seite stehen zu sehen. Doch sie wollte sich beim Aufstehen nicht helfen lassen.
    Fühlte sie den Blick der Männer, als sie aufstand? Woher kam die ungesunde Röte ihres Gesichtes? Aus der innerlichen Erregung oder durch die körperliche Anstrengung?
    Leicht ihre Hand in die Armbeuge der zierlichen, hübschen Japanerin gelegt, verließ sie die Zentrale.
    Als das Schott sich hinter ihr schloß, legte Deringhouse mit seinem Donnerwetter los. Er wurde grob!
    „Meine Herren, wenn Sie sich noch einmal aus falsch angebrachtem Mitgefühl erlauben, Frau Thora anzustarren, dann werden Sie mich erst noch richtig kennenlernen! Frau Thora ist unheilbar krank! Sie weiß es, aber sie will es nicht durch Ihre neugierigen Blicke immer wieder gesagt bekommen. Ich hoffe, Sie haben mich verstanden!"
    Er ließ sich in dem Sessel nieder, in dem Thora Platz genommen hatte. Der große Rundsichtschirm der BURMA zeigte ihm den fünffachen Geleitschutz aus Schweren Arkonkreuzern, die sich als gestochen scharfe Punkte vor dem irrlichternden Gleißen des Kugelsternhaufens abzeichneten.
    „Ortung!" rief es vom Strukturtaster her. „Tasterecho! Zwei Schiffe, wahrscheinlich TITAN-Größe, kommen aus Gelb mit fast Lichtfahrt heran!"
    „Distanz: 1,43 Lichtminuten!" Die Funkzentrale schaltete sich ein: „Hyperfrequenz des Regenten wieder aktiv. Wechselgespräche, gerafft, zerhackt. Jetzt..."
    Im gleichen Moment drang an Stelle der Stimme des Funkoffiziers die des Robotregenten aus dem Lautsprecher. „... Gewalt auf Mutral zu landen. Jede Startbehinderung erlaubt!"
    Die Sendung auf der Hyperfrequenz des positronischen Riesengehirns war zu Ende. Dank des swoonschen Finders eines winzigen Kombinationsgeräts, das blitzschnell die Zerhackerimpulse und ihre Variationen feststellte und auch noch die Rafferdistanz ausmaß, hatte man jetzt ein Gespräch der Arkonpositronik abhorchen können.
    Das Auftauchen der beiden gigantischen Kugelraumer war für die Kommandobesatzung der BURMA nur zweitrangig. Alle Blicke hingen an Deringhouse, aber der saß gelassen in seinem Sessel und beobachtete den großen Rundsichtschirm. Er schien sich an dem unbeschreiblichen Feuerwerk blitzender Sonnen nicht sattsehen zu können. Doch jetzt kniff er die Augen zusammen.
    Zwei Punkte tauchten auf. Zwei nähere Punkte schwenkten nach rechts und links aus: Das waren die beiden Schweren Kreuzer, die den Schluß der Eskorte bildeten. Sie machten den mit fast Lichtfahrt herandonnernden Giganten Platz.
    „Sie schließen auf! ... Immer noch! Distanz von viertausend Kilometer jetzt unterschritten! ... zweitausend! Tausend! Jetzt Anpassungsmanöver der Superschlachtschiffe. Bremsen langsam ab! Sechshundert Kilometer. Dreihundert...!" Und dann kam in einem erlösend klingenden Ausruf die letzte Angabe: „Haben sich angepaßt und stehen in Gelb achtzig Kilometer hinter uns!"
    „Das Übliche", hatte Deringhouse dazu zu sagen.
    Die verhältnismäßig jungen Männer auf der BURMA hatten sich erst noch mit den Verhältnissen in der Nähe des Arkon-Systems vertraut zu machen. Bei den mehr als fünftausend Überwachungsstationen war einmal ein unbemerktes Einfliegen unmöglich,

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