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0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß

Titel: 0079 - Wir hetzten den Kobalt-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir hetzten den Kobalt-Boß
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hoch.
    Bis zum Morgengrauen durchsuchte man die ›Riff Rock‹— weder von dem Mann mit der Hasenscharte noch von seiner angeblichen Schwester war etwas zu finden. Daß beide an Bord gewesen waren, hatten die überlebenden Elihu-Leute ausgesagt.
    Phil Decker war nach seinem Sprung in das eiskalte Wasser programmgemäß von einem Polizeiboot aufgefischt worden. Durch Sprechfunk erfuhr er von der Polizeizentrale, daß Neville mit vier Kriminalbeamten dabei sei, nach Jerry Cotton zu suchen. Er habe herausgebracht, daß mich zwei Gangster namens Abe und Jody in einem Sack verschleppt hätten.
    Sofort nach dem Ende der Schlacht machte sich Phil auf die Suche nach den beiden Halunken.
    Wie er von den gefangenen Elihu-Gangstern erfuhr, hatte sich Abe auf Befehl des Bosses gar nicht an dem Schmuggelunternehmen beteiligt, sondern den Auftrag erhalten, den FBI-Schnüffler Cotton zu bewachen.
    »Wo bewachen?« fragte Phil.
    Keiner wußte etwas Bestimmtes. Der eine meinte, vielleicht käme die Sunflower Farm in Frage, ein anderer mutmaßte einen Unterschlupf an der Küste von Silver Creek. Etwas Genaues wußte keiner. Der Boß, seine Schwester und die beiden Vertrauten Abe und Jody hätten immer vieles für sich behalten. Phil und die Polizeibeamten gewannen den Eindruck, daß diese Aussagen der Wahrheit entsprachen.
    So meinte der Polizeichef, der persönlich das nächtliche Unternehmen leitete, grimmig: »Großrazzia!«
    Phil widersprach energisch. Ihm sei klar, daß das Verbrecherpaar mich noch nicht umgebracht habe, sondern als Geisel verwenden wolle. Durch eine Razzia würde man sie in Panikstimmung versetzen, wodurch mein Leben ernstlich gefährdet sei.
    »Also verhandeln!« Der Polizeichef verzog seinen Mund.
    »Wenn es nicht anders geht, auch das«, erwiderte Phil.
    Diese Unterredung fand auf der kleinen Insel Chiarine statt, in jener verräucherten Fischerkneipe, wo sich wenige Stunden zuvor Tom the Mex und seine Gangster aufgehalten hatten.
    ***
    Als ich wieder sehen konnte, schaute ich mich neugierig um. Ich lag auf einer alten Couch, deren Spiralfedern mir elend ins Kreuz drückten. An der Decke baumelte eine schmutzige Birne. Sie spendete gerade so viel Licht, daß man etwas erkennen konnte.
    Meine Hände und Füße waren noch gefesselt. Die Fahrt in der Limousine hatte etwa eine Stunde gedauert, dann war ich von meinen beiden Begleitern Abe und Jody in ein Haus getragen worden. Es ging eine Menge Stufen hinauf — nicht etwa in den Keller —, eine Tür hatte gequietscht, und ich plumpste auf das, was sich als Couch entpuppte. Der Sack wurde fnir heruntergezogen, auch die Binde um die Augen abgenommen.
    Nur noch Abe stand im Zimmer, Jody war nicht mehr da. »Na, Herr FBI-Schnüffeldirektor«, grinste er mich an, »wie fühlt man sich?«
    »Danke für die gütige Nachfrage«, gab ich lächelnd zurück, »’n bißchen kalt hier oben.«
    »Okay, ’ne Decke sollst du haben. Wir sind gar nicht so.«
    »Und wenn ich mal muß?«
    »Auch ’nen Kübel werde ich dir besorgen.«
    »Großartig. Und wann werde ich erledigt?«
    »Idiot, wenn wir das vorgehabt hätten, lebtest du längst nicht mehr. Das kommt erst dann an die Reihe, wenn die Polente dem Boß und seiner Schwester ans Leder will.«
    »Verstehe«, meinte ich, »ich bin also eine Art Geisel.«
    »Richtig.«
    »Warum habt ihr denn nicht auch meinen Kolllegen als Geisel behalten?«
    »Weißt du denn, ob er nicht von uns gefangengehalten wird?«
    »Abe«, erwiderte ich mit sanftem Vorwurf in der Stimme, »du weißt doch genauso wie ich, und auch die Polizei weiß es, daß mein Kollege Phil Decker in der Sunflower Farm in einen Schacht gefallen und nicht mehr zurückgekehrt ist. Das war von deinem Boß und seiner Schwester eine große Dummheit. Es besteht kein Zweifel, daß beide — und jeder, der geholfen hat, einen G-man umzubringen — ihren schönsten Prozeß haben werden, mit allem Drum und Dran, und zum Schluß den elektrischen Stuhl. Ich hoffe, du gehörst nicht dazu, Abe.«
    »Halte die Schnauze, verfluchter Hund, sonst haue ich dir sämtliche Backenzähne ein!« brüllte der Gangster wütend. »Wenn es nach mir gegangen wäre, lebtest du nicht mehr!«
    Ich hütete mich, noch einmal davon anzufangen. Der Gorilla Abe war schnell wieder besänftigt. Als ich ihm versicherte; es wäre alles nur aus der Luft gegriffen, brachte er mir die in Aussicht gestellte Decke und auch den Kübel. Außerdem brachte er mir eine Kanne Kaffee und einige trockene

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