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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nach wie vor, daß Abel Yates nicht mehr lebt. Weißt du, was ich denke, Ben?«
    »Was?«
    »Daß Yates ein ausgezeichneter Bastler war. Er ließ sich ein paar technische und elektronische Mätzchen einfallen, um die Menschen nach seinem Tod in Angst und Schrecken versetzen zu können. Irgendwo sind hier Lichtschranken verborgen. Wenn man sie unterbricht, fängt der Spuk an. Eine Tür schließt sich. Aus versteckten Lautsprechern kommt Yates’ Stimme vom Tonband. Aber wenn du die Energiequelle kappst, ist es mit dem ganzen Spuk vorbei«, sagte John Jarman, der ewige Zweifler, überzeugt.
    »Aber Harry Wayne hat ihn gesehen , John! Hier drinnen! In diesem Raum!« Ben O’Hara wies auf die entsprechende Tür.
    Jarman zog die Lippen verächtlich nach unten. »Du weißt, wie ich darüber denke, Ben. Möchtest du einen Blick in diesen Raum werfen?«
    O’Hara hatte eigentlich kein großes Verlangen danach, aber er sagte nicht nein. John Jarman ging entschlossen auf die Tür zu und stieß sie auf. Der Raum war leer. Keine verwelkten Blumen. Keine Leiche auf schwarzem Samt. Keine Kerzen.
    »Glaubst du immer noch, daß Harry Wayne ihn tatsächlich gesehen hat?«
    O’Hara wußte nicht, was er denken sollte. Das Böse war in diesem Gebäude ungeheuer präsent. War es vertretbar, was sie machten? Wäre es nicht vernünftiger gewesen, das Schicksal nicht mehr weiter herauszufordern?
    Schritte!
    Schlurfend!
    Schleifend!
    O’Hara hob den Kopf und blickte zur Decke. »Dort oben geht jemand!« flüsterte er.
    Jarman grinste. »Klar. Es ist Yates.«
    »Selbstverständlich Yates. Wer sonst?«
    »Begeben wir uns nach oben?«
    »Ich… weiß nicht.«
    Jarman lachte. »Hör mal, zuerst lockst du mich hierher, und dann verläßt dich der Mut, also das geht nicht. Wenn wir schon hier sind, wollen wir dem Spuk auch auf den Grund gehen.«
    Sie durchschritten die Halle, erreichten die Treppe, die zum Obergeschoß hinaufführte, setzten ihren Fuß auf die erste Stufe.
    Oben hallten die Schritte durch den Gang. Unheimlich. Ben O’Hara spürte, wie es ihm kalt über den Rücken rieselte.
    Jarman stieg die Stufen hinauf. O’Hara war bestrebt, nicht hinter dem Freund zu bleiben. Als sie etwa die Mitte der Treppe erreicht hatten, tauchte oben eine gespenstische Gestalt auf.
    Groß, hager, leichenblaß.
    Abel Yates!
    ***
    O’Haras Herz übersprang einen Schlag. Auch John Jarman zog die Luft jetzt geräuschvoll ein, aber er blieb nicht stehen.
    Ben O’Hara ging nicht weiter. Er fühlte, daß ihnen diese unheimliche Erscheinung gefährlich werden konnte.
    »John!« preßte er aufgeregt hervor. »Bleib hier!«
    »Jetzt will ich’s wissen!« keuchte John Jarman und stürmte die Stufen hinauf.
    Abel Yates rührte sich nicht von der Stelle. Durchdringend starrte er Jarman an.
    »Dich gibt es nicht mehr!« schrie Jarman. »Du liegst sei einem Monat unter der Erde!«
    Die letzten Stufen. Dann war Jarman bei Yates. Er warf sich auf die Gestalt. Beide Hände steckte er nach vorn. Er wollte den Unheimlichen an den Schultern packen, doch Abel Yates spielte mit ihm. Flirrende Luft. Eiseskälte. Jarmans Hände griffen ins Leere, während Abel Yates zwei Meter rechts von ihm stand.
    »Alles nur ein mieser Trick!« schrie John Jarman zornig. »Damit kannst du mich nicht beeindrucken!«
    Er wandte sich nach rechts. Yates wiederholte das Spiel. Nun wich er nach links aus.
    Ben O’Hara rief: »John, laß es gut sein! Es ist besser, wir verschwinden!«
    Doch Jarman war wütend, weil Abel Yates ihn narrte. Starrsinn und Ehrgeiz ließen es nicht zu, daß er kehrt machte. Er wollte Yates packen. Der Unheimliche hätte dieses Spiel beliebig oft fortsetzen können. Doch beim drittenmal wich er nicht mehr aus.
    Als John Jarman sich wieder, wilder als die beiden anderen Male, auf ihn warf, blieb er stehen.
    Jarman prallte gegen einen Körper, der so hart wie Stein war. Das verblüffte ihn. Yates war kein Trugbild. Jarman konnte ihn zwischen seinen Fingern fühlen. Er griff fest zu, wollte ihn nach vorn reißen und die Treppe hinunterwerfen, doch Abel Yates war nicht vom Fleck zu bewegen.
    Jarman hämmerte dem Unheimlichen die Faust in die Magengrube.
    Keine Reaktion.
    John Jarman versuchte Yates aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    Da packte Abel Yates zu.
    Mit eiskalten Händen.
    Die Totenfinger legten sich um Jarmans Hals. Ehe sie zudrücken konnten, sprang John Jarman zurück. Damit riß er sich los. Er rutschte von der Kante der obersten Stufe ab, kippte nach

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