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008 - Das Geisterhaus

008 - Das Geisterhaus

Titel: 008 - Das Geisterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Behältern.
    Harry Wayne warf einen beiläufigen Blick auf den Brunnen, der sich etwa hundert Meter vom Friedhofstor entfernt befand. Wasser plätscherte leise aus dem Mund einer Steinfigur in ein Marmorbecken.
    Hinter dem Brunnen schien sich etwas zu bewegen.
    Wayne verharrte. Er wandte sich dem Friedhofstor zu, trat näher, legte die Hände um das kalte Gitter und schaute genauer hin. Der Alkohol trübte seinen Blick. Er sah wohl den Brunnen verhältnismäßig scharf, aber was dahinter lag, war verschwommen.
    Durch seinen benebelten Kopf purzelten etliche Gedanken.
    Befand sich dort jemand, der irrtümlich eingeschlossen worden war? Handelte es sich um einen Grabschänder? Um einen Spuk?
    Wayne bekreuzigte sich. Es war schon mal die Rede davon gewesen, daß es auf diesem Friedhof nicht mit rechten Dingen zuging.
    Niemand konnte etwas Genaues sagen. Niemand hatte jemals etwas Genaues gesehen. Aber Leute sollten schon in heller Panik aus dem Friedhof gestürmt sein, hatten hinterher aber nicht gesagt, was ihnen so große Angst eingejagt hatte.
    In der Schwärze der Dunkelheit wiederholte sich die Bewegung, und Harry Wayne glaubte jetzt, erkennen zu können, daß es sich um die Zweige einer immergrünen Pflanze handelte, die von den unsichtbaren Händen des Abendwindes berührt worden waren.
    Er atmete auf, grinste und schüttelte den Kopf. »Was du dir so alles einbildest, wenn du geschluckt hast. Sogar Gespenster glaubst du zu sehen.«
    Er trat vom Friedhofstor zurück und setzte seinen Heimweg fort.
    Die Mauer knickte nach rechts weg. Ein verwahrlostes Grundstück grenzte daran. Das Gebäude, das darauf stand, glich der Miniaturausgabe eines Spukschlosses. Es hatte Zinnen und Erker, Nischen und Arkaden. Eine unheimliche Dunkelheit umgab es.
    Bis vor einem Monat war das Gebäude von Abel Yates bewohnt worden, einem schrulligen Alten, der die Menschen verachtete und mit ihnen nichts zu tun haben wollte. Die Leute schimpften viel über ihn. Alles Erdenkliche dichteten sie ihm an. Wohl, um sich für sein unnahbares Verhalten zu revanchieren. Man sagte ihm nach, zu spinnen. Es gab Menschen, die wollten ihn mit Hexen zusammen gesehen haben. Andere wiederum behaupteten, er würde hartnäckig danach streben, von der Hölle akzeptiert und zum Dämon gemacht zu werden. Eine Zwischenstufe sollte er sogar schon erreicht haben.
    Nach seinem Tod vor einem Monat loderten die Gerüchte erst richtig auf.
    Es hieß allgemein, Abel Yates sei nicht wirklich tot, er habe nur sein Menschsein abgelegt, hätte sein Ziel erreicht und die Dämonenweihe empfangen.
    Immer wieder behauptete jemand, nachts Lichter durch das Spukhaus huschen gesehen zu haben. Andere wollten schaurige Klagelaute gehört haben, oder das Bellen eines Hundes.
    Die meisten mieden die Nähe des Hauses.
    Seit dem Tod des Besitzers war es abgeschlossen, und niemandem wäre es in den Sinn gekommen, den Versuch zu wagen, es zu betreten.
    Es hielt sich das hartnäckige Gerücht, Abel Yates sitze in seinem Geisterhaus und warte auf Opfer.
    Daran dachte Harry Wayne, als er an dem verwilderten Grundstück vorbeiging. Ein leichtes Schwindelgefühl packte ihn. Er blieb stehen und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    Da vernahm er das Ächzen und klappen einer Tür. Verwundert blickte er in die Richtung, aus der die Geräusche an sein Ohr drangen. Ächzen, Klappen – Ächzen, Klappen – Ächzen, Klappen…
    Wayne spürte, wie ihm die Gänsehaut über den Rücken kroch.
    War es bloß Einbildung, oder hörte er diese unheimlichen Geräusche wirklich? Ihm fiel auf, daß er vor einer schmalen Tür stand.
    Es handelte sich um einen Nebeneingang, der von Büschen überwuchert wurde.
    Er stellte fest, daß die Tür nicht geschlossen war. Ein schmaler Mann wie er konnte sich durch den Spalt hindurchzwängen.
    Aber warum hätte er das tun sollen?
    Er war ja nicht verrückt. Nie im Leben wollte er dieses Grundstück betreten. Erstens hatte er keine Veranlassung dazu. Zweitens war es nicht erlaubt. Und drittens hatte er Angst!
    Jawohl, Angst! Warum sollte er sich das nicht eingestehen? Man redete so viel über Abel Yates, daß jeder irgendwann einmal zu der Meinung kommen mußte: Irgend etwas muß daran doch wahr sein.
    Wayne hatte nicht die Absicht, die unheimlichen Geschichten auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Das sollten seinetwegen andere tun. Er fühlte sich für so etwas nicht geeignet. Er war kein Held.
    Das Ächzen und Klappen hörte nicht auf. Harry Wayne fühlte

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