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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox
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1. KAPITEL
    Grace Faulkner klappte die breite Krempe des Strohhuts hoch, dann lehnte sie sich in ihrem Liegestuhl zurück, blickte durch die XL-Sonnenbrille auf das glitzernde aquamarinblaue Meer … und seufzte. Sie sollte die friedliche, heitere Urlaubsstimmung ausnutzen und sich einfach entspannen, aber das war nicht so leicht, wenn ihr doch vor Aufregung ganz mulmig war.
    Weil sie die Absicht hatte, einen der meistverehrten und reichsten Unternehmer der Gegend anzusprechen und ihn zu bitten, die Schirmherrschaft über das Kinderhilfsprojekt in Afrika zu übernehmen, das ihr besonders am Herzen lag. Außerdem wollte sie ihn um eine großzügige Spende für den Bau eines neuen Waisenhauses angehen. Dass das jetzige noch stand, grenzte an ein Wunder.
    Richtig in Schwung gekommen war ihr Vorhaben am selben Tag, an dem Grace das Gerücht aufgeschnappt hatte, dass Marco Aguilar die Gegend besuchen würde. Sie hatte in einem Café gesessen und gehört, wie der Besitzer einem amerikanischen Touristen erzählte, dass er Marco Aguilar als kleinen Jungen gekannt hätte. Dieser sei in einem hiesigen Waisenhaus aufgewachsen. Wenn man seinen Start ins Leben bedachte, hätte er ja wirklich unglaublich viel erreicht.
    Rein zufällig so etwas erfahren zu haben schien ihr eine Fügung des Schicksals zu sein, und Grace wollte sie nicht ungenutzt lassen. Wahrscheinlich hatte sie nur einen Moment lang Gelegenheit, den Geschäftsmann auf sich aufmerksam zu machen, bevor jemand von seinem Sicherheitspersonal sie vom Grundstück zerrte.
    Aber das wäre halb so schlimm, wenn sie dafür vielleicht das Leben der Kinder verbesserte, die sie zutiefst gerührt hatten, und sie nicht mit der Nachricht nach Afrika zurückkehren musste, dass sie die dringend benötigten Geldmittel nicht beschafft hatte.
    Vor Kurzem hatte sie mit eigenen Augen gesehen, in welchem Elend die Waisen lebten. Nur die Aussicht auf eine gute Schulbildung und engagierte Förderer konnte ihnen helfen. Bevor Grace abgereist war, hatte sie ihren Kollegen von der Wohltätigkeitsorganisation versprochen, ihr Möglichstes zu tun, um diese Chance Wirklichkeit werden zu lassen. Als Erstes mussten sie jedoch das neue Kinderheim bauen.
    Das Dröhnen eines Hubschraubers schreckte Grace aus ihren Gedanken auf. Da sie nach ihrer Rückkehr aus Afrika so deprimiert und erschöpft gewesen war, hatten ihre Eltern sie überredet, Urlaub in ihrem Ferienhaus an der Algarve zu machen. Ein Mal hatte sie sich ihren Eltern – die immer ihre Aktivitäten steuern wollten – nicht widersetzt, und jetzt war sie froh darüber.
    Am zweiten Tag ihres Aufenthalts hatte man im Ort nämlich gemunkelt, dass Marco Aguilar zu einer Vorstandssitzung in eins seiner zahllosen exklusiven Hotels kommen würde. Ebendieses Hotel gehörte zu der Ferienanlage auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und falls man sich auf das Gerede verlassen konnte, war heute der Termin.
    Was die Ankunft des Hubschraubers ja wohl bestätigte?! Es war der erste in drei Tagen, den Grace hier hörte.
    Mit klopfendem Herzen stand sie auf und eilte von der Terrasse, auf der es brütend heiß war, in die Küche. Dort warf sie den Strohhut auf einen Stuhl und steckte die Schlüssel in ihre Strohtasche, bevor sie das Haus verließ …
    Der Hubschrauber war auf einem versteckten Landeplatz irgendwo hinter den Pinien gelandet, und jetzt parkten mehrere schnittige schwarze Autos vor dem Hotel. Schon rannten Reporter und Fotografen über den smaragdgrünen Rasen, der die moderne Fassade säumte, und verschwanden durch die Drehtür in die Eingangshalle. Grace überlegte gerade, was sie nun tun sollte, als ein glänzender schwarzer Jaguar vor dem Rasen vorfuhr.
    Ein großer, muskulöser Bodyguard mit kurz geschnittenem Haar stieg zuerst aus und hielt dem Mann die Tür auf, der offensichtlich sein Boss war.
    Wegen seines unglaublichen geschäftlichen Erfolgs und des angeblich rätselhaften Charakters, der seine Bewunderer so faszinierte, erschienen regelmäßig Fotos von Marco Aguilar auf der ganzen Welt in Zeitungen und Illustrierten, auch in Großbritannien. Kein Zweifel, er war es.
    Fasziniert musterte Grace den Geschäftsmann, der sein Vermögen mit exklusiven Ferien- und Golfanlagen wie dieser hier gemacht hatte.
    Ihr erster Eindruck von ihm war, dass er seinem Ruf mit seiner imposanten Erscheinung gerecht wurde. Ein eleganter cremefarbener Leinenanzug betonte seine athletische Figur, und der Reichtum, den er vom glänzenden schwarzen

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