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008 - Im Bann der Hexe

008 - Im Bann der Hexe

Titel: 008 - Im Bann der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gimone Hall
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bösartig.
    War die Puppe nur ein Souvenir für Touristen oder war sie ein echter Fetisch?
    Sie schob die Schublade rasch wieder zu, aber die Anwesenheit des Fetischs beunruhigte sie. Warum verursachten ihr solche Dinge immer noch Herzklopfen? Nein, sie würde sich nicht von einer albernen Puppe einschüchtern lassen. Sie riss die Schublade wieder auf, ergriff die Puppe und stellte sie auf die Kommode.
    Und dann hörte sie sich plötzlich schreien. Im Geist durchlebte sie zum hundertsten Mal die grauenhaften Szenen ihrer Verhandlung. Sie hörte den Lärm des Gerichtssaals wie einen Sturm in ihren Ohren brausen und ihre eigenen Schreie und die schrecklichen Dinge, die sie hervorsprudelte. Blitzlichter flammten vor ihrem geistigen Auge auf, und sie hörte das Geräusch des Hammers auf dem Richtertisch und erinnerte sich an die Stimme des Richters: „Wir leben heute im 20. Jahrhundert, und wir können hier in diesem Gerichtssaal keinen Hexenprozess abhalten. Die Angeklagte soll sich beherrschen.“
    Noch einmal spürte sie die Hände, die nach ihren Armen griffen, sah, wie die dunklen Haare ihr ins Gesicht hingen. Dann war es schwarz um sie geworden. Sie hatte später nicht gewusst, ob es einfach eine Ohnmacht gewesen wat oder ob man ihr eine Spritze gegeben hatte.
    Die Szene verblasste. Beth lag erschöpft und zitternd auf dem Bett und zog die Decke über sich. Sie versuchte, an die glücklichen Augenblicke des heutigen Tages zu denken, an den Terrier, der seiner Herrin die Wimpern von den Augen geleckt hatte, an Marq Gibsons herrliche Kleider.
    Gedanken an einen neuen Lebensanfang brachten ihr das Bild der dreijährigen kleinen Starla vor Augen. Sie sah sie so, wie sie sie zuletzt gesehen hatte.
    Blumen vor den Fenstern und Keksdosen, Beths Traum für sich und ihre kleine Tochter. Marq, selbst wenn er bereit gewesen wäre, zu heiraten, hätte nicht in dieses Zukunftsbild gepasst. Wahrscheinlich auch kein anderer Mann.
    Ihre Ehe mit Peter war nicht ideal gewesen, aber sie hatte ihn bis zum Ende wirklich geliebt.
    Und sie hatte ihn ermordet.
     

     
    Dr. Bollard sagte, dass alles in Stonehenge, dem alten Sonnentempel angefangen hätte.
    Beth und Peter hatten ihre Flitterwochen in Wiltshire verbracht.
    Es war Frühling und das Landhaus, das Peter gemietet hatte, sah so aus, als wäre es aus einem Bilderbuch geschnitten. Das Haus war weiß gekalkt, mit Schilf gedeckt und stand unter hohen Bäumen. Peter trug Beth durch einen efeuumrandeten Torbogen und in einen Raum mit einer Balkendecke, niedrigen Fenstern und einem großen Kamin.
    Als er am nächsten Morgen mit seiner Ausrüstung in ihrem gemieteten Hillman losfuhr, machte Beth sich daran, das Geschirr abzuwaschen und aufzuräumen. Um zehn Uhr war sie mit allem fertig, schloss das Haus ab und machte sich auf den Weg nach Stonhenge. Peter hatte die gute Idee gehabt, sich einen uralten Tempel für seine Aufnahmen als Hintergrund auszusuchen.
    Er würde bestimmt angenehm überrascht sein, dass sie die anderthalb Meilen bis zu der Ruine gelaufen war, um ihm bei der Arbeit zuzusehen.
    Doch der Platz wirkte einsam und verlassen, als sie dort ankam.
    Beth hatte die Ruine vorher nur vom Wagen aus gesehen. Jetzt kam sie sich neben den riesigen Blöcken winzig vor und zögerte, einzutreten.
    „Peter!“
    Ihre Stimme klang ihr selbst unheimlich. Sie spürte sofort, dass er nicht da war, denn am Ende der Straße hatte kein Wagen gestanden. Wo konnte er nur sein?
    Sie wurde von einer panischen Angst ergriffen.
    „Peter!“
    Diesmal kam eine Antwort. War es ein Lachen oder der Schrei eines Tiers, der sich an den Steinen brach?
    Ein Tier, das sie aus kleinen roten Augen unter einer zottigen Mähne hervor ansah, lief ihr über den Weg. Sie schrie auf, und dann hörte sie wieder den seltsamen Laut.
    Es war ein Lachen gewesen, und jetzt sah sie auch einen verwachsenen Mann, den eine Last Reisig vornüber zu Boden drückte, so dass er eher wie ein großer Hund aussah.
    Beth spürte, wie es ihr kalt über den Rücken lief, während sie sich an einen der Tempelsteine lehnte.
    „Haben Sie Angst vor mir, Frau?“
    Sie schüttelte den Kopf und schämte sich, dass sie geschrieen hatte. „Sie haben mich nur erschreckt.“
    „Haben Sie Angst vor mir?“
    Diesmal verstand sie, dass er wollte, dass sie Angst hatte. Es war ein kindisches Spiel, das ihm Freude machte. Er kam sich wichtig dabei vor, ihr Angst einzujagen.
    Er verzog sein Gesicht zu einem Grinsen und setzte langsam seine Last

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