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008 - Im Bann der Hexe

008 - Im Bann der Hexe

Titel: 008 - Im Bann der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gimone Hall
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meinem Zustand, aber du musst Rücksicht darauf nehmen.“
    Er sah fast erleichtert aus.
    „Ich werde es für dich tun“, sagte er. „Ich werde sie morgen auf den Dachboden bringen. Und wir könnten auch den Teppich kaufen, den du gern haben möchtest.“
    Damit begann eine neue Ära. Dicke pastellfarbene Teppiche ersetzten die verblichenen Blumenmuster, und die dunklen Möbel wurden gegen freundlichere ausgetauscht. Auch die verstaubten Vorhänge verschwanden. Überall standen Eimer mit Farbe herum, und Peter war von oben bis unten bekleckert, denn er hatte die Malerarbeiten übernommen, während sie die Fensterbretter anstrich. Und langsam änderte das Haus seinen Charakter. Peter arbeitete schwer und war dabei immer gutgelaunt, und Beth ertrug freudig den Farbengeruch, obwohl er ihre Morgenübelkeit verschlimmerte.
    Im vierten Monat verspürte sie plötzlich einen stechenden Schmerz, und innerhalb der nächsten Stunde stellte der Arzt fest, dass es zu einer Fehlgeburt kommen würde. Sie verbrachte einige Tage im Krankenhaus, und danach war das Haus wieder so deprimierend wie zuvor.
    Als sie eines Tages vom Einkaufen zurückkam, hingen die beiden Fotografien erneut an den frisch gestrichenen Wänden. Sie stürzte sich mit einem Schrei darauf, riss sie herunter und brachte sie zurück auf den Dachboden. Keiner von ihnen erwähnte je den Zwischenfall. Jahre später sagte Dr. Bollard, dass Peter sich auf diese Weise für den Tod ihres Kindes bestrafen wollte, an dem er sich schuldig fühlte.
    Beth blieb von da an immer häufiger allein, während Peter seinen Aufträgen als Fotograf nachging.
    Da sich beide dringend ein Kind wünschten, war sie nach ein paar Monaten wieder schwanger. Diesmal trug sie das Kind sechs Monate. Peter war unterwegs, als sie ihre Fehlgeburt hatte. Sie konnte gerade noch das Telefon erreichen und um Hilfe rufen, bevor sie ohnmächtig wurde.
    In ihrem Schmerzzustand hörte sie jemanden stöhnen. Es klang grauenhaft, und es dauerte eine Weile, ehe sie ihre eigene Stimme erkannte. Verworrene Bilder quälten sie. Die weiße Schwesternuniform bestand aus staubigen Spitzenvorhängen.
    „Peter!“
    Jemand drückte sie in die Kissen zurück, und sie hörte seine Stimme sagen: „Beth – Beth, warum ermordest du unsere Kinder?“
    Es war ein Alptraum nach der Narkose. Natürlich hatte er das nicht gesagt.
    Später würden es allerdings alle sagen, und es würde wahr sein.
    Beth warf die Decke von sich und stand auf. Dr. Bollard hatte Hunderte von Stunden darauf verwendet, sie zu überzeugen, dass es Wahr war. Aber war es das wirklich? Sie hatte sich nie daran erinnert, Peter umgebracht zu haben.
    Sie stopfte Karens Fetisch zurück in die Schublade, ging ins Wohnzimmer, schlug das Telefonbuch auf und nahm den Hörer ab. Es war zwei Uhr morgens. Seit fünf Tagen war Beth aus der Anstalt entlassen, und sie tat genau das, wovor man sie gewarnt hatte.
    Ihre Hand zitterte, als sie die Nummer drehte. Nur zwei Menschen konnten wissen, was wirklich in jener Nacht in dem alten Haus geschehen war. Und diese beiden Menschen waren beisammen: ihre Tochter Starla und Effie Saxton, Starlas Kinderschwester, die gegen sie ausgesagt hatte. Außerhalb der klinischen Atmosphäre der Anstalt war sie plötzlich wieder von ihrer Unschuld überzeugt. Sie musste Effie Saxton finden.
    Es summte im Telefon. Krampfhaft hielt sie den Hörer gegen das Ohr gepresst, als eine verschlafene Stimme sich meldete. Sie entschuldigte sich und wählte eine andere Nummer; und danach noch eine und noch eine. Als sie den Hörer schließlich auf die Gabel legte, war sie völlig erschöpft. Effie hatte sie indessen nicht gefunden. Aber es stand noch eine Nummer im Buch, unter der der Teilnehmer nicht geantwortet hatte.
     

Ein paar Tage später saß Beth am späten Nachmittag am Schreibtisch, als plötzlich ein Schatten auf das Papier fiel. Sie wandte den Kopf herum.
    „Marq! Wie lange hast du mir schon über die Schulter gesehen?“
    „Ziemlich lange. Aber die Umwelt schien für dich gar nicht zu existieren. Die Skizze ist gut.“
    „Findest du wirklich?“
    „Sie gefällt mir sehr. Und da hast du behauptet, du könntest nicht mehr entwerfen.“
    Er kam um den Tisch herum und setzte sich ihr mit aufgestützten Ellbogen gegenüber. „Wie wäre es mit einem Sonderauftrag?“
    „Es gibt wohl Schwierigkeiten?“
    Marq war indigniert. „Das habe ich nicht gesagt.“
    Beth lachte. „Ich kenne dich doch. Mit diesem scheinheiligen Gesicht

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