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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan
Autoren: STAR GATE - das Original
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und Getränken bedienten.
    Alle, bis auf Janni van Velt, die noch immer in ihrem Erschöpfungsschlaf Erholung und Vergessen fand, taten es ihm gleich. Doch niemand sagte ein Wort. Sie waren überein gekommen, dass Ken und Tanya das Reden übernehmen sollten.
    Wortlos stellte der Roboter ein großes Tablett ab und wandte sich wieder ab, um den Raum zu verlassen.
    »Halt!«, sagte Ken scharf. Zu seiner Überraschung blieb das Metallgeschöpf stehen.
    »Wir haben einige Fragen«, fuhr der Survival-Experte fort.
    Ausdruckslos starrten ihn die elektronischen Sehzellen des Roboters an.
    »Wir haben der Vorführung beigewohnt. Nun möchten wir wissen, was mit uns geschehen soll.«
    »Darüber ist noch keine Entscheidung gefallen«, gab der Roboter zurück.
    »Wieso?«, fragte Ken. »Was schreibt eure Programmierung vor? Ihr müsst doch Anweisung haben, wie ihr mit euren Gästen verfahren sollt.«
    »Normalerweise werden die Gäste nach Beendigung der Vorstellung an ihren Ausgangsort zurückgeschickt.«
    Wahnwitzige Hoffnung durchzuckte Ken. Doch dann überkam ihn die Ernüchterung. Normalerweise …
    »Und bei uns ist das nicht der Fall?«, fragte er.
    »Der Codegeber, der mit euch durch den Transmitter geschickt wurde … aufgrund einer Störung unseres Zentralgehirns konnte seine Botschaft noch nicht entschlüsselt werden.«
    Also hatte man ihnen von Vetusta aus einen Codegeber mit auf den Weg gegeben …
    »Was für eine Störung?«, fragte er.
    »Es ist zu einer Überlagerung bei den Speicherbänken gekommen«, gab der Roboter zu Kens Überraschung bereitwillig Auskunft, drehte sich dann jedoch um und verließ den Raum.
    Zischend schloss sich die Tür hinter ihm.
    Ken grinste. Sie hatten Zeit genug, darüber nachzudenken, was die Worte des Roboters für sie bedeuten konnten …
     
    *
     
    Salz.
    Als er erwachte, war überall Salz: Salz in Augen, Mund und Ohren, Salz in seinen Haaren, der Kleidung, auf der Haut. Die Augen tränten, sein Körper brannte.
    Selbst im Mund hatte das Salz einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen.
    Er lauschte. Alles war still, kein Geräusch. Das Schlagen fledermausähnlicher Flügel, das Kauen halb ausgeformter Mäuler, das Reiben der Greifarme aneinander, wo war er geblieben, der Lärm, den die Untiere veranstalteten, die über seine Kameraden hergefallen waren?
    Für einen Moment erfasste Tritar wieder die Angst. Er sah wieder blaue Augen unter Fledermausflügeln über sich hängen, geschmeidige Greifarme sich in seinen Körper bohren, sah Vasanet unter einem lebendigen, zuckenden Berg aus Ungetümen verschwinden.
    Er richtete sich auf, erspähte hoch über ihm das Loch in der Decke, durch das er gestürzt war und in dem er jeden Moment die fledermausähnlichen Geschöpfe zu erblicken fürchtete.
    Doch sie kamen nicht; nur immer heller werdendes Tageslicht fiel in seinen Unterschlupf.
    Wie lange war er bewusstlos gewesen? Einige Stunden? Wenn die Ungeheuer über ihn herfallen wollten, hätten sie das schon längst erledigt.
    Aber die Angst blieb.
    Und das Salz. Auch an den feuchtklammen Wänden, an denen er sich hochzog und dann entlang tastete, hatte es seine Spuren hinterlassen. Seine Füße erzeugten tiefe Abdrücke in dem herein gesickerten Salzmoder; manchmal brach er bis zu den Knien ein und schlug der Länge nach hin. Er erkannte, dass auch dieser Raum keinen festen Boden mehr besaß; unter ihm war nur Salz, nichts als Salz.
    Seine Lippen waren aufgesprungen und das Blut schmeckte fast unerträglich süß, wenn es seine Zungenspitze berührte.
    Er hetzte durch die zerfallenen Räume, taumelte durch Salzberge, worauf die durch das Metallgerüst fallenden Sonnenstrahlen Kreise malten. Endlos erstreckten sich vor ihm die zerbröckelten Gänge, die oft genug hoch in der Luft endeten; er wich verschütteten Räumen aus, balancierte über Stahlträger und tastete sich durch finstere Teilstücke, in denen die Wände erhalten geblieben waren.
    Immer wieder vermeinte er, Stimmen zu vernehmen, Stimmen von Menschen, die nach ihm suchten, doch jedes mal täuschte er sich, wurde genarrt vom Echo seines eigenen, stoßweise gehenden Atems. Langsam fand er sich damit ab, dass die anderen die Suche aufgegeben, ja, vielleicht gar keine begonnen und ihn allein zwischen den Hausskeletten und ihren seltsamen Bewohnern zurückgelassen hatten.
    Anscheinend waren die Fledermauswesen nachtaktiv, hatten sich zum Schutz vor der Hitze der Sonne in dunkle Grüfte zurückgezogen. Ihm sollte es recht sein; er
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