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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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    »Es war entsetzlich«, stöhnte Janni van Velt, »unbeschreiblich entsetzlich.« Die blonde Dimensionsphysikerin aus Nordwijk, einer Stadt im ehemaligen souveränen Staat Holland, zitterte am ganzen Leib. Aus ihrem Gesicht war jede Farbe gewichen und ihre Augen spiegelten ein unvorstellbares Grauen wieder.
    Tanya Genada trat zu ihr, legte ihr die Arme um die Schultern und tröstete sie wie ein kleines Kind.
    Ken Randall konnte nur dastehen und in hilflosem Zorn die Fäuste ballen.
    Janni van Velt hatte den Untergang einer Welt beobachtet. Dreidimensional, live … mehr noch: Unter einem Psychostrahl, der ihr lebensecht vorgaukelte, sie sei an Ort und Stelle anwesend.
    Weltuntergang aus erster Hand. Nicht weniger schlecht und beeindruckend als damals, als er sich wirklich ereignet hatte.
    Der schlanke, sportliche Survival-Spezialist schluckte heftig, um einen Kloß aus der Kehle zu vertreiben. Sie alle hatten den Weltuntergang miterlebt, er und Tanya zuerst. Nachdem es sie in diese unterirdische Station auf dem Planeten Shan verschlagen hatte, hatten sie darauf gewartet, von den Robotwächtern eine ›Vorstellung‹ dargeboten zu bekommen.
    Die Wiedergabe einer unvorstellbaren Strafe, gnadenlos eingeleitet und durchgeführt von den Konstrukteuren des Transmitter-Systems, auf das sie zufällig gestoßen waren.
    Erst nach dieser ›Vorführung‹ hatten sie die Zusammenhänge begriffen: Ein junges, aufstrebendes Volk hatte es gewagt, Raumschiffe zu bauen und damit offensichtlich gegen ein von den namentlich noch immer unbekannten Transmitter-Konstrukteuren erlassenes Gebot verstoßen. Dieses Verbot war mit der Vernichtung nicht nur der Raumschiffe, nein, sondern mit der Verwüstung der Welt selbst geahndet worden. Aus dem blühenden Shan war ein Wüstenplanet geworden, dessen überlebende Bewohner ein kärgliches Leben fristen mussten.
    Das war noch nicht alles: Shan war zu einem interstellaren Mahnmal geworden, zur Warnung an alle anderen Völker, die Hände ja von Raumschiffen zu lassen und sich dem Monopol und Diktat der Transmitter-Beherrscher zu unterwerfen.
    Völker, wie die Terraner eins waren: Jung, aufstrebend, ehrgeizig.
    Und unerfahren in kosmischen Schach- und Winkelzügen. Ohne jede Kenntnis über Macht- und Herrschaftsstrukturen in der Milchstraße.
    Mario Servantes räusperte sich. »Sie war die letzte«, sagte er. »Was nun?«
    Ja , dachte Ken. Was würde nun mit ihnen geschehen?
     
    *
     
    Als der erste Abend im neuen Terrassengebäude kam, fühlte Zeta sich irgendwie … leer. Sie hatte geglaubt, ihre Abscheu vor ihrem neuen Clansherren, ihre Furcht und Verzweiflung würden auch weiterhin in ihr wachsen; sie hatte sich schon selbst gesehen, wie sie weinend auf den Kissen des Diwans in ihren Gemächern lag.
    Sie hatte sich vorgestellt, mit Sahotin zu reden, ihm zu erklären, dass sie nicht das Bett mit ihm teilen würde; sie hatte sich seine Reaktion vorgestellt, einmal voller Verständnis, das er ihr entgegenbrachte … Er würde sich gedulden, bis sie zu sich gefunden hatte, ihr Zeit lassen.
    Aber gleichzeitig wusste sie, sie würde sich ihm niemals freiwillig hingeben.
    Dann stellte sie sich vor, wie er wütend auf ihre Weigerung reagierte, wie er sie schlug, wie sie ihre langen, spitzen Fingernägel in seine Augenhöhlen trieb, bis das Blut hellrot quellend und süßlich riechend über ihre beiden Körper spritzte, wie sie ihm sein Messer entwand, es tief in seine Brust trieb …
    Aber als sich der Abend näherte, empfand sie gar nichts mehr. Keinen Ekel, keinen Abscheu, keinen Hass. Nur Leere.
    Wie kann das sein? , fragte Zeta sich. Wieso sitze ich hier wie eine Unbeteiligte, die nichts zu befürchten hat?
    Vielleicht, weil sie schon alles verloren hatte? Sie dachte an das Triten-Gebäude, das endgültig ausgeplündert worden war; die wertvolleren Gegenstände waren alle Sahotin zugesprochen worden. Das Clansoberhaupt hatte schon die neuen Besitztümer besichtigt, zu denen seit dem heutigen Mittag auch Zeta gehörte.
    Nicht mehr lange und er würde seinen neuen Besitz endgültig beanspruchen.
    Es klopfte an der Tür zu ihren Gemächern. Sie erwartete, Sahotin zu sehen, aber es waren nur ein paar Clansfrauen niederen Ranges, die sie flüsternd davon unterrichteten, dass sie sich auf den Besuch des Quellherren vorbereiten solle. Zeta ließ nicht zu, dass sie sie badeten, einparfümierten und für das Nachtlager ankleideten, wie es ihr Auftrag gewesen war, sondern schickte sie fort.
    Und dann

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