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008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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stiegen über sie hinweg und drangen vorsichtig in die Stille des gekrümmten Durchgangs ein, bis sie in der Nähe des gesprengten Depots auf den Haupteingang stießen. Schon nach wenigen Schritten trafen sie tatsächlich auf die zu den Kellergewölben führende Treppe. Sie hasteten sie hinab und erreichten das ausgetrocknete Flussbett in den Höhlen unter der Stadt, ohne dass sie jemand aufzuhalten versuchte.
    Leise schlichen sie durch das unterirdische Labyrinth, ihrem Lager entgegen.
    Ein leises Schleifen von Leder auf Stein warnte sie. Trinon gab seinen beiden Begleitern ein Handzeichen und sie tauchten hinter die Deckung eines kantigen Monolithen.
    »Sie müssen unser Versteck und die geheimen Zugänge entdeckt haben«, wisperte er.
    Zeta lugte hinter dem Felsbrocken hervor und sah zwei Reihen mit Lichtgewehren bewaffneter Männer, die sich langsam durch den unterirdischen Gang bewegten; ab und an verharrten sie, blickten in kleine Nischen oder durchsuchten Nebenhöhlen.
    »Du hast recht behalten«, sagte sie. »Die Hetzjagd auf uns hat begonnen.«
    »Sie müssen von dem Überfall auf das Depot gewusst haben«, keuchte Trinon. »Ihre Waffenträger haben uns schon erwartet.«
    »Sahotin«, gab Zeta zurück. »Er wusste alles.«
    Baton drängte sich an ihr vorbei und warf einen Blick in die Höhle.
    »Was ist am Depot geschehen?«, fragte Zeta.
    Trinon richtete sich auf. »Als Garish die Pforte des Lagerraums öffnen wollte, erfolgte eine helle Lichtexplosion, die ihn tötete. Dann stürzten Tremishs Waffenträger heraus und nahmen uns unter Beschuss. Den Rest kennst du.«
    »Und nun?«, warf Baton ein. »Wir müssen versuchen, die Salzseen zu erreichen. Vielleicht treffen wir dort die Steinfischer, von denen Dreton immer erzählt hat?«
    »Was ist mit den Erntemaschinen?«, hielt Zeta dagegen. »Wenn sie Shans Augen die Unruhe in der Stadt melden, bekommen sie vielleicht den Auftrag, wieder Ruhe und Ordnung herzustellen.«
    »Shans Auge!« Trinon stieß pfeifend den Atem aus. »Es gibt keinen Gott Shan. Es gibt nur die Shabraner.«
    »Und für wen halten die Maschinen Teile der Ernte ein?«
    »Seit Jahrhunderten dulden die Shabraner, von den Erntemaschinen beraubt zu werden. Jetzt wiederfährt ihnen nur Gerechtigkeit.«
    »Und wenn es doch einen Shan gibt?«
    Er zuckte die Schultern. Sich immer im Schatten der großen Gesteinsbrocken halten, lief er voraus. Der Lärm der Suchmannschaft wurde leiser und schließlich erreichten sie ein niedriges, kaum benutztes Gangsystem. Sie krochen über aus der Decke gebrochenen Schutt, mussten sich mitunter flach auf die Erde pressen, um enge Spalten passieren zu können. Die Luft brannte in Zetas Lungen, all ihre Glieder schmerzten vor Überanstrengung und unter zahlreichen Abschürfungen brannte die rote Unterhaut wie Feuer. Gerade, als Zeta aufgeben, einfach liegen bleiben wollte, befürchtete, niemals aus dem Höhlensystem herauszukommen, brach das Tageslicht mit aller Macht in den engen Gang.
    Mit neuer Kraft kämpften sie sich weiter, erreichten endlich eine Öffnung und fanden sich auf einer kleinen Plattform wieder, die etwas unterhalb der Felsplatte lag, in der sich die Höhlenstadt befand und einen guten Ausblick auf das Tal bot.
    Zeta blinzelte in die grelle Sonne, blickte dann hinab. Sie öffnete den Mund, aber kein Ton drang über ihre aufgesprungenen Lippen.
    »Was ist?«, rief Trinon.
    Sie hob den Arm und deutete mit zitternden Fingern auf einen im Sonnenlicht glitzernden, metallenen Wurm aus sich windenden Leibern und aneinanderreihenden Scheren, der sich über die verdorrten Felder auf die Höhlenstadt zuwälzte.
    »Erntemaschinen«, flüsterte der schwarzhaarige Namenlose. »Dutzende von ihnen. Hunderte.«
    »Wir müssen den Shabranern helfen«, sagte Zeta mit einer Stimme, die sie kaum als die ihre wieder erkannte.
    Baton schrie auf.
    Mit vor Übersäuerung schier unerträglich schmerzenden Muskeln fuhr Zeta herum und starrte entgeistert auf die glitzernde, die Umgebung spiegelverkehrt zeigende Zieloptik einer einzelnen Erntemaschine, die schräg hinter dem Höhleneingang gewartet hatte und nun, die Erntescheren angriffslustig aufgerissen, auf sechzehn Rollen heranfuhr.
     
    *
     
    Das Warten wurde abrupt unterbrochen, als sich die Tür des luxuriösen Gefängnisses öffnete.
    Ken Randall sprang auf und fuhr herum. Doch wieder sah er sich nur einem der kastenförmigen Roboter mit den ausfahrbaren Gliedmaßen gegenüber, die sie seit Tagen schon mit Speisen

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