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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich an das Dämonenauge, das ich vor einiger Zeit zerstört hatte. [4]
    Ich suchte die Fensterbänke ab.
    Beim zweiten Versuch hatte ich bereits Glück.
    Meine Finger ertasteten den kleinen Hebel, kickten ihn herum, und im gleichen Moment fiel die Falltür in die Tiefe.
    Drei Schritte brachten mich an deren Rand. Ich kniete nieder, schaute nach unten und sah die Gesichter meiner beiden Freunde. Sie hoben sich als helle Flecken ab.
    »Seid ihr okay?« rief ich.
    »Ja«, erwiderte Suko.
    »Wo ist Sheila?« fragte Bill. Seine Stimme zitterte.
    »Sie ist hier.«
    »Und?«
    Ich schluckte. Verdammt, was sollte ich ihm sagen? Erfahren würde er es so oder so, kneifen hatte keinen Sinn.
    »Sheila ist hier oben«, erwiderte ich. »Aber…«
    »Sie ist blind, nicht wahr?« Seine Stimme klang hysterisch.
    »Ja, Bill.«
    »Oh Gott«, stöhnte mein Freund. Er vergrub sein Gesicht in beide Hände.
    Suko behielt die Nerven. »Es gibt vielleicht noch eine Möglichkeit«, sagte er. »Du mußt Sheila nach unten schaffen. Ihre Augen befinden sich in der Gewalt eines Wesens. Vielleicht können wir sie noch retten.«
    Ich wußte zwar nicht, was Suko vorhatte, sträubte mich jedoch nicht, seinem Vorschlag nachzukommen.
    Sheila kauerte noch immer auf dem Boden. Die Arme hatte sie vorgestreckt. Am Klang meiner Schritte merkte sie, daß ich auf sie zukam.
    »Nein!« kreischte sie. »Bleib mir vom Hals, du Bastard!«
    Sie schlug wieder nach mir, doch ich hatte keine Mühe, ihren Schlägen auszuweichen.
    Dann packte ich sie.
    Wieder wehrte sie sich, doch gegen meine Kraft kam sie nicht an.
    Ich zog Sheila Conolly hoch, nahm sie in den Polizeigriff und führte sie an den Rand der Luke.
    Sheila machte sich steif, stemmte sich mit den Hacken ein, wehrte sich, aber auf Kompromisse ließ ich mich nicht ein.
    »Laß sie fallen!« rief mir Suko zu.
    Ich stieß Sheila in den Rücken. Sie trat vor und fiel nach unten, ins Leere.
    Suko und Bill fingen sie gemeinsam auf.
    Ich hörte meinen Freund schluchzen, und es ging mir durch und durch. Bill sprach auf seine Frau ein, doch Sheila hörte oder wollte ihn nicht hören. Sie beschimpfte ihn lauthals.
    »Komm nach!« forderte Suko.
    Ich sprang.
    Unten kam ich gut auf, drehte mich um, und dann sah ich das Monster…
    ***
    Es war eine Ausgeburt der Hölle.
    Ein widerliches schleimiges Wesen, mit zahlreichen Augenpaaren bedeckt.
    Unwillkürlich hielt ich den Atem an.
    Bill stand neben mir, während Suko ein paar Schritte vorgegangen war.
    Der Reporter hielt Sheila fest. Seine Stimme klang erstickt, als er sagte: »Da, John, das sind ihre Augen. Die obersten. Sie sie haben mal ihr gehört.«
    Sheila kicherte böse, als sie die Worte hörte.
    Ich ging zu Suko. »Was hast du vor?« fragte ich den Freund.
    Der Chinese leuchtete mit der Taschenlampe das Monster an, wobei die Augen zuckten, als sie die Helligkeit traf. »Ich weiß nicht, durch welchen Vorgang Sheila das Augenlicht genommen wurde«, flüsterte er, »aber vielleicht könnten wir eine Rückkehr erzwingen.«
    Ich war einverstanden. »Okay, fragen wir sie.«
    Ich sprach Sheila Conolly direkt an. »Wie hast du dein Augenlicht verloren? Was hat man mit dir gemacht?«
    »Er er kam über mich!« schrie Sheila.
    »Dann geh zu ihm«, sagte ich.
    Bill schaute mich an. »Bist du verrückt geworden?«
    »Laß ihn!« zischte Suko.
    Ich hatte mir einen verzweifelten Plan ausgedacht und hoffte nur, daß er funktionieren würde. Wenn nicht, war Sheilas Augenlicht endgültig verloren.
    Bill ließ seine Frau los.
    Langsam schritt sie auf das schleimige Monster zu. Je näher sie kam, um so schneller ging sie.
    Ich schlich hinter ihr her und zog mir dann die Kette, an der das Kreuz hing, über den Kopf.
    Noch einen Schritt, dann hatte Sheila das Wesen erreicht.
    Das Monster schmatzte und schlürfte. Es merkte, daß etwas nicht stimmte; der Schleim bewegte sich schneller.
    Dann hatte Sheila das Wesen erreicht.
    Noch einen Schritt und sie wurde von der schleimigen Masse aufgesaugt.
    Im gleichen Augenblick legte ich ihr die Kette über den Kopf!
    ***
    Da geschah es!
    Plötzlich bäumte sich das schleimige Wesen aus einer anderen Welt auf. Es wurde rund wie ein Ballon, dann spannte sich die Haut, wurde durchscheinend, und ich konnte sehen, wie mein Kreuz grell aufblitzte und Sheila mit einem Strahlenkranz umgab.
    Sie fiel zurück, warf die Arme hoch.
    Wir hielten den Atem an.
    Im nächsten Moment war der Keller von einer gleißenden Helligkeit erfüllt, als würden tausend

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