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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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so viele Fragen offen, dass wir uns einschalteten, da die Nachforschungen sich über das ganze Bundesgebiet erstreckten.
    Die beiden Männer, die vor ungefähr Jahresfrist Hand an sich selbst legten, waren Theodor Arriman aus Boston und Evill Pyder aus Washington.
    Arriman war der Besitzer einer chemischen Fabrik, nicht gerade ein Millionär, aber ein reicher Mann. Er war ungefähr sechzig Jahre alt, seine Frau war vor zwei Jahren gestorben. Zwei Söhne, auf die Arriman sehr stolz war, arbeiteten mit in der Fabrik. Von Boston flog der Fabrikbesitzer von Zeit zu Zeit nach New York, und es blieb unklar, was er dort trieb. Allgemein war man der Ansicht, dass er sich in der Millionenstadt nach Art älterer Herren kräftig zu amüsieren pflege. Eines Nachts jedenfalls erschoss sich Theodor Arriman mit einem alten Jagdgewehr, und erst nach seinem Tod wurde klar, dass die chemische Fabrik bis zur Schornsteinspitze verpfändet war. Zweihunderttausend Dollar hatte Arriman sich bei verschiedenen Banken geliehen, und niemand konnte feststellen, wohin er diese Summe gebracht hatte. Sein letztes Wort an seine Jungs, hingekritzelt auf ein Stück Papier, lautete: Verzeiht mir!
    Man nahm an, dass Arriman erpresst worden war, aber man konnte es nicht beweisen. In seiner Brieftasche fand man ein Bild, das ihn zeigte, wie er in einem Lokal mit einer Gruppe von drei Negern an einem Tisch saß, und die heiteren Gesichter und die Flaschen und Gläser auf den Tisch bewiesen, dass die Gesellschaft fröhlich miteinander zechte. Wer Boston kennt, weiß, dass ein Mann dort gesellschaftlich ruiniert ist, wenn man ihn in der Gesellschaft von Negern sieht, erst recht dann, wenn er offensichtlich mit den Farbigen auch noch freundschaftlich verkehrt.
    Es war nicht ausgeschlossen, dass Arriman zweihunderttausend Dollar zahlte, um diesen gesellschaftlichen Ruin von sich und seinen Söhnen abzuwenden, aber beweisen ließ es sich nicht.
    Der zweite Fall dann brachte uns endgültig auf die Spur von Attention. Evill Pyder war Beamter in einem Ministerium in Washington, ein ziemlich hoher Beamter sogar.
    Vor seinem Selbstmord kam er aufgeregt zu einem guten Freund der später unseren Washingtoner Kollegen die Begegnung schilderte.
    »Er war in höchstem Maße erregt, nervös, aber zwischendurch bekam er immer wieder Anfälle von tiefster Depression. Was er sagte, war undeutlich und sehr verwirrend. Er sagte, er habe einen Mann getroffen, und während er mit diesem Mann sprach, sei er fotografiert worden. Er und der Mann, mit dem er sich getroffen hatte, hätten sich sofort auf den Fotografen gestürzt, aber diesem sei ein zweiter Mann zu Hilfe gekommen. Sie hätten die Herausgabe des Filmes gefordert. Der Fotograf und sein Begleiter hätten höhnisch gelacht und sie aufgefordert, ihnen den Film und die Kamera mit Gewalt abzunehmen. Sie würden dann um Hilfe rufen. Wenn sie Wert darauf legten, ihre Personalien von der Polizei feststellen zu lassen, so hätten sie nichts dagegen. Daraufhin wäre Pyder nichts anderes übrig geblieben, als sich zurückzuziehen. Der Fotograf habe ihm nachgerufen, er könne sein Bild in vierzehn Tagen in der neuesten Attention Ausgabe bewundern.«
    Pyder sagte dem Freund nicht, wer der Mann gewesen war, mit dem er sich getroffen hatte. Washington nahm an, dass es sich um den Angehörigen einer fremden Macht gehandelt hatte, und dass Evill Pyder nahe daran gewesen war, Staatsgeheimnisse zu verraten. Geklärt werden konnte es nicht mehr, denn Evill Pyder beging Selbstmord, bevor die nächste Attention Ausgabe erschien. In dieser Ausgabe allerdings stand kein Wort über ihn, obwohl die Zeitung bereits im Druck gewesen war, als der Beamte sich aus dem Fenster seiner Wohnung stürzte.
    Klar, dass die Washingtoner nach New York reisten und sich James Cooley und seinen Stab vorknöpften. Cooley zeigte eine Unschuldsmiene. Er habe den Namen Evill Pyder nie gehört, versicherte er. Auch die Leute im Redaktionsgebäude wussten nichts über den Mann, der sich in Washington umgebracht hatte.
    Die Washingtoner kamen auf dem Heimweg bei uns vorbei.
    »Seht euch Cooley und seinen Verein bitte an«, sagten sie. »Wir können nichts beweisen, aber der Bursche gefällt uns nicht.«
    Mr. High beauftragte mich, Cooley und seinen Geschäftsmethoden nachzuspüren. Ich brauchte vier Wochen, um Anschluss zu finden. Unmittelbar in die Redaktion einzudringen, gelang mir nicht, aber ich konnte mich an Tony Decrom hängen.
    Decrom war freier Fotoreporter,

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