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0080 - Ich und die Zeitungshyänen

0080 - Ich und die Zeitungshyänen

Titel: 0080 - Ich und die Zeitungshyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Zeitungshyänen
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»Verdammt kühl«, sagte der eine der beiden Männer und blies in die klammen Hände.
    »Das ist immer so um diese Zeit«, antwortete der andere, kleinere Mann.
    »Du hast Erfahrung, wie?«
    Der Kleinere nickte mit einem gewissen Stolz. »Dies ist die richtige Stunde, um sie zu jagen. Morgens zwischen fünf und sechs Uhr, wenn die Straßen noch leer sind und der Himmel grau ist, hast du die besten Chancen. Wenn sie aus den Bars und Hotels schwanken, links und rechts Girls mit verlaufener Schminke im Gesicht, dann drücke auf den Auslöser, und du bringst Bilder nach Hause, die nicht mehr retuschiert zu werden brauchen.« Er kicherte dünn.
    »Der Mann, den ich um diese Zeit erwische, kann seine Wahlkandidatur sofort zurückziehen, selbst wenn er nicht mehr wollte, als zum Straßenfeger auf dem Broadway gewählt zu werden. Die New Yorker wählen einen Mann, den ich in der fünften Morgenstunde und in der entsprechenden Situation gefasst habe, nicht einmal zum Straßenfeger.«
    Er rieb sich die schmalen, nervösen Finger.
    »Diese Stunde hat noch einen Vorteil«, sagte er. »Um diese Zeit sind sie so müde, dass sie selten auf den Gedanken kommen, dir nachzurennen oder sonst irgendwelche Schwierigkeiten zu machen.«
    Die beiden Männer standen auf einer der Straßen im Gebiet des Inwood Hill Parks, und sie standen hier seit elf Uhr der vergangenen Nacht. In den Bäumen über ihren Köpfen zwitscherten Vögel ihren Morgengesang. Es war schwer, sich vorzustellen, dass diese idyllische Gegend in der Nordecke von Manhattan lag.
    Die Männer standen am Rand des Parkplatzes des Lerry Hotels, eines der vielen kleinen Lokale, die es im Inwood Hill Park gibt. Nur fünf Wagen standen auf dem Platz, und für die Männer war nur ein dunkelblauer Cadillac von Interesse.
    Sie waren dem Besitzer dieses Wagens um acht Uhr in die Vorstellung in der Carnegie Hall gefolgt, und sie hatten ihn und seine Begleiterin fotografiert, als sie die Hall verließen. Sie waren ein zweites Mal zum Schuss gekommen, als der Mann und das Mädchen ein Lokal auf dem Broadway betraten, das für seine ausgewählten Speisen bekannt war, und nun standen sie vor Lerrys Hotel, und der Kleinere hielt seine Kamera bereit, um ein drittes Bild zu bekommen, wenn der Cadillac-Besitzer und seine Begleiterin das Haus verließen.
    »Ich wette, dass er sich früh auf die Socken macht«, sagte der Kleinere. »Die ganze Wahlpropaganda für ihn läuft unter dem Slogan: Ein Millionär, aber er arbeitet. Jeden Morgen um Punkt acht Uhr betritt er sein Büro auf der Jerome-Avenue, und er wird es auch heute nicht versäumen.«
    »Hoffentlich«, brummte der andere Mann. »Ich wünsche nichts sehnlicher, als dass diese Wartezeit ein Ende nimmt. Ich bin hundemüde.«
    »Man muss sich umstellen können«, lachte der Kleine. »Tags schlafen, nachts arbeiten.«
    An der Eingangstür des Hotels entstand eine Bewegung. Das Glas in den Flügeln blinkte. Ein Mann erschien. Unter dem offenen Mantel trug er einen Smoking. Ein weißer Schal hing nachlässig um den Hals. Den Hut hielt er in der Hand.
    Gleich nach ihm folgte ein Mädchen, das den Kopf fröstelnd in den Kragen seines Pelzmantels zog, sodass nicht viel mehr als die blonden Haare zu sehen war.
    Der Kleinere der wartenden Männer öffnete seinen Trenchcoat. Darunter kam eine Kamera mit aufmontiertem Blitzgerät zum Vorschein.
    Während der Mann und das Mädchen die Treppe zum Parkplatz hinuntergingen, hantierte er mit geschickten Fingern daran.
    »Nichts für ein Teleobjektiv«, murmelte er. »Ich muss näher heran. Kommt nicht darauf an. Er kann’s ruhig merken. Wenn wir dieses Bild haben, haben wir alles, was wir brauchen.«
    Der Mann und das Mädchen hatten den Cadillac fast erreicht, als der Bursche mit der Kamera wie ein Wiesel aus dem Gebüsch auf sie zuschoss, die Kamera hochriss und in rascher Folge auf den Auslöser drückte. Vier-, fünfmal zuckte das Blitzlicht auf.
    Dann warf sich der Fotograf herum und wollte verschwinden, aber der Cadillac-Besitzer erwachte aus der Erstarrung. Er setzte dem windigen Burschen nach und erwischte ihn ungefähr dort, wo der zweite Mann des Teams im Gebüsch wartete.
    Er packte den Kameramann am Kragen, riss ihn herum und griff mit der freien Hand nach der Kamera. Der Reporter, oder was er sonst sein mochte, zappelte und hielt den Fotoapparat mit beiden Händen fest.
    »Jack!«, kreischte er. »Hilf mir, Jack!«
    Der Fotografierte ließ den Kragen los und probierte einen Faustschlag. Der

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