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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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tun, Georges! Machst du mit?«
    »Ja, aber… Er ist ein Adeliger und…«
    »Und der Werwolf! Ganz sicher! Wir vermuten es alle und wagen uns nicht aufzulehnen, bloß weil er geadelt ist! Er ist eine blutrünstige Bestie, das allein zählt! Und er muß vernichtet werden!«
    »Hast du die geweihten Silberkugeln?«
    Louis Creux klopfte beruhigend auf den Lauf des Karabiners.
    »Fünf im Magazin, eine im Lauf! Es kann nichts schiefgehen!«
    »Und seine sechs Wölfe, wenn sie uns angreifen?«
    »Wir werden es schaffen!« Creux antwortete nicht auf die Frage seines Freundes, sondern hielt ihm einen langläufigen Trommelrevolver hin.
    »Sechs Schüsse! Georges! Sechs Wölfe!«
    »Komm!« Er zog seinen Freund durch die finsteren Gassen.
    »In Ordnung, Louis! Ich mache mit!«
    »Überlege es dir noch einmal! Wir riskieren Kopf und Kragen! Wir werden geächtete Mörder sein, denn keiner wird uns glauben, daß der Adelige ein Werwolf ist! Vielleicht müssen wir Tousanne sogar für immer verlassen!«
    »Egal!«
    Schweigend stiegen die beiden jungen Männer den Schloßpfad hoch. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, aber beide dachten sie wohl an die Schwester von Creuxs Verlobten.
    Sie hatten die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sie aus den Klauen des vermeintlichen Werwolfes zu retten.
    Klagendes Geheule ließ ihnen die Gänsehaut gefrieren.
    Bizarr ragten die spitzen Türme des Schlosses gegen den Himmel. Die Wölfe strichen unruhig um das Gebäude, so als würden sie es bewachen.
    Die Tiere schienen die Eindringlinge bereits gewittert zu haben. Schnüffelnd begannen sie die Fährte aufzunehmen.
    »Ich übernehme die Wölfe!« entschloß sich Georges Dexon hastig, während er den Revolver aus dem Hosenbund fingerte und klickend den Hahn spannte. »Du versuchst ins Schloß vorzudringen und den Grafen zu erledigen!«
    »Gut so! Gegen den Werwolf habe sowieso nur ich eine Chance, weil mein Gewehr mit geweihten Silberkugeln geladen ist!« gab Creux zurück.
    »Gegen die Wölfe werden ja hoffentlich normale Geschosse genügen!« flüsterte Dexon, dessen Revolver mit 45er Patronen geladen waren, doch er sollte sich irren…
    »Mach's gut!« flüsterte Creux ihm zu, während er weiter auf das Schloß zuglitt.
    »Viel Glück!« Georges winkte ihm noch einmal zu, dann sprang er hoch.
    Sofort hatte ihn die wilde Meute entdeckt!
    Keifend und bellend hetzten sie auf Dexon zu.
    Der junge Mann drückte ab, doch die Wölfe schüttelten die Geschosse einfach ab!
    Georges Kinnlade klappte nach unten!
    Das gibt es doch nicht! durchzuckte es ihn.
    Die Wölfe hatten ihn erreicht!
    Dexon wehrte sich verzweifelt, doch seine Lebensuhr war abgelaufen, sein Schicksal besiegelt!
    Die wilden Wölfe des Grafen machten kurzen Prozeß mit dem Eindringling…
    ***
    Louis Creux hörte die heulende Meute hinter sich, und das Peitschen der Schüsse hallte durch die Nacht.
    Creux empfand so etwas wie eine Genugtuung bei jedem Schuß, da er dachte, mit jeder Kugel würde einer der Wölfe erledigt.
    Erst als ihn der Todesschrei seines Freundes zusammenzucken ließ, ahnte er, daß irgend etwas nicht geklappt hatte.
    Sekundenlang dachte er daran, Georges zu Hilfe zu kommen, doch dann war der Schrei, der in einem dumpfen Gurgeln geendet hatte, verklungen und Creux ahnte, daß nun jede Hilfe zu spät sein würde.
    Ohnmächtige Wut und Schmerz bemächtigten sich seiner, ließen ihn zittern und stöhnen, doch da hetzte auch schon die Meute heran.
    Er stemmte sich verzweifelt gegen das Tor, das einen der Eingänge in das Schloß versperrte.
    Vergeblich!
    Schließlich trat er einen Schritt zurück, riß das Gewehr an die Wange, zielte kurz und drückte ab.
    Das Geschoß zertrümmerte das Schloß, das Tor schwang knarrend auf.
    Creux huschte in das Innere, das durch flackernden Fackelschein gespenstisch erhellt wurde.
    Mit aller Kraft drückte er das Tor zu und stemmte sich dagegen. Draußen sprangen die Wölfe wütend dagegen…
    Er atmete erleichtert auf, als er den ehernen Riegel sah, der zusätzlich zum Schloß angebracht worden war. Hastig schob er ihn in die Verankerung am Türpfosten.
    Er blickte sich gehetzt um. Vor ihm führte eine steile Steintreppe hoch.
    Da! Ein Schatten!
    Sekunden später erschien der Werwolf oben auf dem Treppenabsatz. Die blutverschmierte Fratze grinste Creux mordgierig an.
    Die Pranke, die eine uralte Vorderladerpistole umklammert hielt, zuckte hoch!
    Louis Creux ließ sich instinktiv zu Boden fallen, rollte sich ab.
    Einige

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