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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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aufs Gesicht!
    Ein Seufzer, der sich beinahe menschlich anhörte, entrang sich noch seiner Kehle, dann lag er still!
    Der Spuk ist vorbei, dachte Zamorra und vernahm gleichzeitig die verzweifelten Hilferufe Nicoles.
    Professor Zamorra war für einen Moment verwirrt!
    Er bereute es jetzt schon, den Revolver leergeschossen zu haben, denn zum Nachladen würde ihm keine Zeit mehr bleiben.
    Er stieg über die nun endgültig tote Bestie hinweg und trat ins Freie!
    Zamorra meinte, seinen Augen nicht trauen zu können!
    Keine zehn Meter von ihm entfernt stand ein zweiter Werwolf, der das Mädchen umklammert hielt.
    »Nicole!« brüllte Zamorra. Die Bestie fuhr herum. Dabei mußte sie den Griff etwas gelockert haben, denn Nicole drehte sich geschickt unter seinen Pranken weg!
    Zamorra spurtete trotz der leergeschossenen Waffe auf ihn zu.
    Der Werwolf setzte mit einem Sprung über sein Grab. Zamorra war ihm dicht auf den Fersen, als das Monster herumfuhr und seinerseits zum Angriff überging.
    Ein fürchterlicher Prankenhieb schleuderte Zamorra zu Boden.
    Er wußte, daß es nun endgültig aus war!
    »Zamorra, das Messer!« hörte er plötzlich Nicole rufen.
    Tatsächlich! Dicht neben ihm lag das lange, spitze Küchenmesser, mit dem Creux die Kugel aus Santas Herz geschnitten hatte!
    Dann überstürzten sich die Ereignisse!
    Der Wolfsmensch flog heulend auf Zamorra zu. Er wollte ihm den Rest geben!
    Der Professor riß blitzschnell das Messer hoch.
    Es drang der Bestie bis zum Heft in die Brust, doch das schien das Monster nicht besonders zu stören!
    Das Metall war nicht geweiht.
    Zamorra versuchte mit letzter Kraft, dem Raubtiergebiß zu entgehen.
    Der Selbsterhaltungstrieb verlieh ihm noch einmal ungeahnte Kräfte!
    Er konnte es später selbst nicht mehr genau erzählen, wie er es schaffte, auf das Monster zu liegen zu kommen.
    Plötzlich hatte er eine Idee!
    Ein Messer tötet den Werwolf nicht, aber ein Kreuz tut es!
    Zamorra kam wankend auf die Beine, der Werwolf wartete bereits geduckt auf den Angriff des Professors.
    Zamorra bückte sich blitzschnell und hob ein Aststück, das der Sturm von einem der Bäume gerissen haben mußte, auf.
    Da griff de Santas an. Wie von der Sehne geschnellt sprang er auf Zamorra zu.
    Dieser wich blitzschnell einen Schritt nach hinten weg, und streckte gleichzeitig seinen rechten Arm mit dem Ast vor.
    Der Ast bildete den Querbalken zu dem Messer, dessen Knauf noch immer aus der Brust des Wolfes ragte, sodaß nun ein Kreuz in der Brust des Ungeheuers steckte!
    Ächzend brach der Wolf in die Knie. Sein Todeskampf war schrecklich mitanzusehen.
    Das Gute kämpfte gegen das Böse und hatte schließlich wieder einmal gesiegt!
    Eine Stunde später zeugte nur noch ein Aschenhäufchen von dem grausigen Treiben des Adeligen.
    Im Gegensatz dazu zerfiel Louis Creux nicht!
    Der Tote hatte wieder die Züge eines normalen Menschen angenommen. Zamorra durchwühlte seine Taschen und fand endlich den Zettel, der das Geheimnis lösen würde!
    Obwohl er todmüde war, ließ er sich nicht von Nicole daran hindern, das Geschriebene sofort zu lesen.
    Nicole hielt die Taschenlampe, während Zamorra die Zeilen las.
    »Gérard de Santas, war ein Werwolf!« las er laut vor. »Aber er war ein Adeliger und keiner hätte uns Dorfbewohnern das geglaubt! Noch dazu war es kurz nach dem Krieg. Die Bestie hat zahlreiche junge Mädchen grausam zerfleischt. Es mußte ein Ende gemacht werden. So stiegen ich und mein bester Freund, Georges Dexon…«
    »Das ist ja der Großvater des Bürgermeisters!« unterbrach ihn Nicole.
    Zamorra fuhr fort: »… zur Burg empor. Ich habe de Santas mit einer geweihten Silberkugel aus meiner Jagdflinte erschossen, nachdem seine Wölfe Dexon getötet hatten. Doch das Ungeheuer verfluchte mich, nach meinem Tode ebenfalls zu einem Werwolf zu werden. Er verdammte mich dazu, daß ich ihn selbst nach meinem Tode wieder zum Leben erwecken müsse. Seine sechs Wölfe folgten mir von diesem Augenblick an. Ich versuchte sie loszuwerden, aber es gelang mir nicht. Schließlich habe ich mich sogar mit den Tieren angefreundet! Welch eine Schmach! Ich sollte sozusagen für seine Wölfe sorgen, bis ich ihn einst wieder zum Leben erwecken würde. Deshalb fürchte ich den Tod mehr als alles andere auf der Welt. Hier meine Bitte an Professor Zamorra: Erlösen Sie mich mit geweihten Silberkugeln, sobald Sie diesen Brief finden! Tun Sie es, um meiner armen Seele willen…«
    Zamorra hielt einige Sekunden lang inne,

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