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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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ungeheures fachliches Wissen, das er sich ja als Parapsychologe zweifellos erworben hatte, zugute kam, nein es war auch zuletzt die Überzeugung und die Gefahr des Abenteuers, die ihn so entscheiden ließen. Seit diesem Zeitpunkt hatte er oft sein Leben riskiert, hatte Dämonen, Geister, Gespenster, Vampire, Werwölfe, Zentauren, Zyklopen und andere Teufel vernichtet, und die Welt von ihrer Knechtschaft befreit.
    Nicht nur einmal hatte sein Leben an einem seidenen Faden gehangen, und ohne fremde Hilfe wäre es ihm zweifellos nicht immer gelungen, den mörderischen Angriffen des Bösen zu widerstehen.
    Trotz seiner magischen Fähigkeit hätte das Amulett dem Professor nicht allzuviel genützt, wäre da nicht so eine Art »Sechster Sinn« für Gefahren übersinnlicher Art gewesen.
    In seinem Gehirn befand sich irgend etwas, das rein instinktiv sofort auf Gefahren reagierte. Ähnlich einer Alarmglocke, die zu schrillen beginnt, sobald sie ausgelöst wird. Das auslösende Moment bei Zamorra war stets die nahe Gefahr!
    Zamorra hatte sich mit Haut und Haaren seiner nervenraubenden Tätigkeit gewidmet. Hatte er sich einmal eines Falles angenommen, so war es schier unmöglich, ihn dazu zu bewegen, aufzugeben, selbst dann, wenn die Situation aussichtslos war.
    Da sein Amulett für ihn lebenswichtig war, trug er es zu jeder Zeit an einer Silberkette um den Hals.
    Auch der Talisman reagierte sehr empfindlich auf übersinnliche Wesen. Er zeigte es, indem er sich rasch erwärmte und Zamorra dann ein Brennen auf der Haut spürte.
    »Du mußt morgen wohl zur Sitzung ins Dorf?« fragte eine traurige Stimme hinter ihm.
    Zamorra wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er wandte sich um.
    Ein sanftes Lächeln begann seine Mundwinkel zu umspielen.
    Auf der Schwelle zu seinem geschmackvollen und zweckmäßig eingerichteten Arbeitszimmer stand Nicole Duval.
    Anfangs war sie bloß seine Sekretärin gewesen, die nicht an Übersinnliches geglaubt hatte, bis sie schließlich nicht gerade sanft vom Gegenteil überzeugt worden war. Die beiden konnten nicht leugnen, daß vom Anfang an eine gewisse Zuneigung zwischen ihnen bestanden hatte, die nach und nach zu Liebe geworden war. Wenn sich das Zamorra manchmal nicht eingestehen wollte, war es auch nur aus Rücksicht auf die bildhübsche Französin.
    Professor Zamorra hielt sie jedenfalls für das hübscheste Mädchen Frankreichs, und man konnte ihm nicht einmal widersprechen, obwohl Frankreich nicht gerade arm an hübschen Mädchen ist.
    Wäre Nicole nur allein hübsch gewesen, hätte sich Zamorra nicht in sie verliebt. Doch sie hatte etwas an sich, was nur wenige Frauen haben. Eleganz, Grazie, Charme, Intelligenz, ein Schuß Mut und Lust am Abenteuer paarten sich bei ihr zu einer vollendeten Einheit, der Zamorra einfach nicht wiederstehen konnte.
    Ganz am Rande seien noch Nicols Fähigkeiten als Sekretärin erwähnt, die ebenfalls ausgezeichnet waren.
    Zamorra nahm sie auf Reisen stets mit. Das Mädchen war schon oft in die Gewalt des Bösen geraten, ohne auch nur daran zu denken, ihre Arbeit mit Zamorra aufzugeben.
    »Ja, das muß ich wohl! Schade, daß…« murmelte Zamorra vor sich hin.
    »Okay, das sehe ich ein. Es ist wichtig, daß du dabei bist. Ich denke, da wird es unter anderem dem alten Creux an den Kragen gehen!«
    »Ja, wegen ihm wurde die Versammlung auch hauptsächlich einberufen!« sagte der Professor nachdenklich.
    »Ich verstehe nicht, was sie alle gegen den Mann haben?« entrüstete sich das bildhübsche Mädchen, während sie sich in Zamorras wuchtigen Arbeitssessel hinter dem Teakholzschreibtisch fallen ließ, wobei ihr Rock hochrutschte und ein paar schlanke, makellos geformte Beine sehen ließ, deren Anblick wohl jedes Männerherz erfreut hätte. »Das ist doch alles nur die Hetzkampagne der geldgierigen Makler, die Creux nicht zufrieden läßt, und die ganze Stadt gegen ihn aufbringt. Du wirst dich doch für ihn einsetzen?«
    »Natürlich! Aber es wird bestimmt nicht viel nützen.« Zögernd kam Zamorras Antwort, der mit seinen Gedanken gar nicht so recht bei der Sache zu sein schien. Wahrscheinlich hatten Nicoles Beine sie einen Moment lang in ganz andere Bahnen gelenkt.
    ***
    »Jean-Paul!« rief Françoise Derray ärgerlich in das Kinderzimmer ihres Sohnes. »Komm, das Essen ist fertig!«
    »Jean-Paul ist nicht oben!« Jacques Derray, ein großer, breitschultriger Mann, Mitte der Dreißig, kam gerade die Treppe herunter.
    »Aber wo kann er denn sonst noch sein? Doch nicht

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